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In den vergangenen Tagen sind die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland wieder deutlich angestiegen. Die Gefahr, neue Infektionen durch Urlaubsreisen wieder ins Land zu bringen, ist sehr hoch.
Einige Bundesländer hatten durch Reiserückkehrer bereits in den vergangenen Tagen steigende Fallzahlen registriert.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) bestätigte eine „beunruhigende“ Entwicklung der Infektionszahlen derzeit in Deutschland. Am Freitag registrierte das Institut 820 Neuinfektionen und damit einen deutlich erhöhten Wert gegenüber den vergangenen Wochen. „Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter“, erläuterte eine RKI-Sprecherin, eine weitere Verschärfung der Situation müsse unbedingt verhindert werden, ermahnte das Institut.
Aktuell werden vom RKI rund 130 Staaten als Corona-Risikogebiet eingestuft. Neben den besonders betroffenen USA zählen dazu auch traditionell beliebte Urlaubsländer wie die Türkei oder auch Ägypten. Nicht auf dieser Risikoliste sind fast alle Länder der EU sowie einige weitere Staaten, darunter die Schweiz, Kanada, Australien, Neuseeland, Südkorea, Tunesien und Jordanien.
Man sei „noch mitten drin in der Corona-Pandemie“, sagte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit Blick auf die aktuellen Infektionszahlen am Freitag. Durch den nun wieder steigenden Reiseverkehr erhöhe sich „das Risiko, dass wieder mehr Infektionen nach Deutschland hineingetragen werden“. Aus diesem Grunde ergänze der Bund seine nationale Teststrategie dahingehend, dass ein Test für alle Reiserückkehrer innerhalb von drei Tagen nach ihrer Einreise möglich ist.
Urlauber aus Risikogebieten können sich bei ihrer Rückkehr an deutschen Flughäfen auf das Coronavirus testen lassen. Allerdings müssen sie ohne ein negatives Testergebnis für zwei Wochen in Quarantäne, das wurde am Freitag von den entsprechenden Verantwortlichen aus Bund und Ländern vereinbart.
Auch Reisende aus Nichtrisikoländern können sich innerhalb von 72 Stunden testen lassen. Allerdings nicht in den Flughäfen. Die Tests sind für alle Reisenden kostenlos, Bund und Länder teilen sich nach Angaben die Kosten.
Mittels dieser Maßnahme solle eine Begrenzung des Risikos einer Verbreitung des Virus in Deutschland durch Reiserückkehrer erreicht werden.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 206.057 (Stand 25. Juli, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 820 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 189.800. Das sind rund 400 mehr als am Freitag.
Bei den Sterbefällen zeichnet sich in der Gesamttendenz eine deutliche Bewegung nach unten ab. Die schwersten Wochen, in denen zeitweise mehr als 200 Todesfälle pro Tag gemeldet wurden, liegen weit hinter uns. In den vergangenen rund zehn Wochen waren es niedrige zwei- oder einstellige Werte.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Samstagabend 9.124 Menschen gestorben. Sieben neue Todesfälle sind damit in den vergangenen 24 Stunden hinzugekommen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Civid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 7.133.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) steigt erneut sprunghaft an, nachdem diese vier Tage lang zunächst gesunken war. Am Samstagabend (25. Juli) lag sie bei 1,24. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,24, dass 100 Infizierte im Schnitt 124 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 0,98 (Stand: 25. Juli). Damit liegt wieder nur eine der beiden Kennziffern ganz knapp zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem neuartigen und hochansteckenden Coronavirus ist in Hessen binnen 24 Stunden um 58 gestiegen. Die Gesamtzahl der an oder mit Covid-19 Gestorbenen erhöhte sich um eine Person auf 518.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 11.649 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 90% der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 10.700 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 431 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Das Gesundheitsamt Wiesbaden hat in den letzten 24 Stunden drei Neuinfizierte Personen gemeldet bekommen. Das bedeutet für die Coronavirus-Statistik in der hessischen Landeshauptstadt einen Sprung auf 520 Fälle seit Beginn der Pandemie.
Laut RKI können 476 von ihnen als genesen betrachtet werden.Das sind drei Personen mehr als noch am Freitag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen zehn Neuinfizierte hinzugekommen, davon befinden sich drei Personen mehr in Ermittlung des Datums.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 22 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Unverändert bleibt die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Cornavirus-Infektion in Wiesbaden verstorben sind - die liegt seit rund vier Wochen bei 22.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Aktuell liegt die Landeshauptstadt Wiesbaden bei 3,8 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate von Freitag auf Samstag (24. auf 25. Juli) liegt bei 0,58% - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche (Montag) zu heute liegt bei 2,5%.
Beim Erreichen der Obermarke drohen wieder Beschränkungen des öffentlichen Lebens.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,0 - ohne die Personen in Ermittlung in Wiesbaden. Es liegt bei 0,4, wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als 4 Tage zurück liegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Hessen hat in den letzten Wochen weitere Lockerungen in der Corona-Krise beschlossen. Diese betreffen den Einzelhandel, Freizeitsportler, Künstler, Touristen und Eventveranstalter und -teilnehmer. Alles zu den Lockerungen gibt es in unseren Artikeln:
"Team- und Schulsport ohne Beschränkungen von Personenanzahl"
"Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Hessen"
"Lockerungen in Altenheimen und für Einzelhandel sowie Veranstaltungen"
“Lockerungen für Kitas, Schulen, Treffen und Schwimmbäder in Hessen“
"Corona-Maßnahmen in Hessen werden gelockert"
"Neue Corona-Regeln in Hessen - was ändert sich ab wann?"
"Möglichst viel Kita-Zeit für möglichst vielen Kindern" - Kitas öffnen ab 2. Juni
Kindertagespflege in Wiesbaden ab Montag wieder geöffnet
Unter 0800 / 5554666 ist zudem täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen