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55 Jahre nach der der Einweihung des Kongresszentrums Wiesbaden hat am Donnerstagabend eine Mehrheit der Stadtregierung von CDU und SPD den Neubau der Rhein-Main-Hallen beschlossen. Dabei ging es nicht nur um Neubau oder Sanierung, sondern auch um den künftigen Standtort der Messehallen. Die werden auf dem jetzigen Terrain an der Friedrich-Ebert-Allee entstehen. Der Neubau konzentriert sich auf den aktuellen Ladehof der sich angrenzend zu den Reisinger- und Herbert-Anlagen befindet.
Während der Bauphase soll der Betrieb der alten Rhein-Main-Hallen nicht gestört werden, damit wichtige und große Veranstaltungen gleichzeitig in Wiesbaden stattfinden können. Nach dem derzeitigen Planungsstand wird der Neubau rund 120 Millionen Euro kosten.
In einem europaweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerb soll eine einzigartige Architektur für die neue Wiesbadener Messehalle gefunden werden. Über die Siegerentwürfe sollen dann die Bürger mitentscheiden. Auch der Übergang zu der Herbert-Anlage soll mit in die Gestaltung einfließen.
Unterdessen kritisiert die Opposition, dass man die Bürger nicht ausreichend in die Standortfrage miteinbezogen hätte. Die Informationskampagne und die Bürgerbefragung der Stadt zum Standort der Rhein-Main-Hallen sei nicht neutral gewesen. Außerdem hat in dieser Umfrage eine knappe Mehrheit den Alternativen Standort in der Wilhelmstraße klar bevorzugt. Über 90 Prozent der Befragten wollte, dass die Rasenflächen am jetzigen Standort in den Reisinger-Herbert-Anlagen erhalten bleiben.
Mehrere Stadtverordnete von FDP, Grüne, Linkspartei und Piraten kündigten nach der Entscheidung Widerstand gegen den Neubau an. Die Bürgerliste Wiesbaden (BLW) forderte die Koalition auf, sich an das Ergebnis der Umfrage zu halten. Ansonsten würden sie ein Bürgerbegehren zum Schutze der Herbert-Anlage starten.