ANZEIGE
Der SV Wehen Wiesbaden kam am Mittwoch aus dem Feiern nicht heraus. Nachdem die Spieler im Ingolstadter Stadion ausgiebig mit den Fans und Verantwortlichen gefeiert hatten, ging es nach 22:00 Uhr auf die Heimreise. An der ersten Raststätte wurde reichlich Alkohol gekauft. Erst nach über fünf Stunden erreichte der Tross "das Wohnzimmer" in der Schwalbacher Straße. Dort wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Bereits am Nachmittag empfing Oberbürgermeister Sven Gerich den SV Wehen Wiesbaden im Rathaus. Präsident Markus Hankammer hielt eine kleine Ansprache. "Es ist einfach unbeschreiblich. Wir haben 10 Jahre an diesem Ziel gearbeitet. Der Aufstieg ist Wahnsinn! Es gab auch Rückschläge und wir zahlten viel Lehrgeld. Vor drei Jahren fast der Genickschuss. Mit einem Quäntchen Glück wurde die Klasse gehalten. In den letzten drei Jahren ist etwas zusammengewachsen, einfach fantastisch. Toll, was man mit Wille erreichen kann", so Hankammer.
Vor drei Jahren am 14. Mai sicherte Alf Mintzel mit dem 3:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit den Last-Minute-Klassenerhalt. Die Stuttgarter Kickers mussten aus der 3. Liga absteigen.
Der Präsident dankte der Stadt Wiesbaden, Oberbürgermeister Gerich, sowie dem Land Hessen und Peter Beuth für die Unterstützung.
"Das Zuschauerinteresse steigt. Wir haben die Chance, in Wiesbaden etwas Großes zu entwickeln, das schaffen wir nicht alleine. Wir wollen den SVWW in der 2. Bundesliga etablieren und sehen, was entstehen kann", so Hankammer abschließend.
Nach der Rede übergab der Rathaus-Chef die großen Henkell-Magnum-Sektflaschen. Große Megen flossen auf dem Balkon und auf den Schlossplatz. Gut 450 Fans feierten mit den Spielern und Verantwortlichen den Aufstieg. Danach gingen Trainer und Spieler zu den Fans auf den Schlossplatz hinunter und boten ihnen die Gelegenheit für zahllose Selfies, Gratulationen und Glückwünschen.
Der Tross zog anschließend weiter in die BRITA Arena. Die Sponsoren des Vereins schenkten kostenfrei Getränke aus. Dazu gab es Stadionwurst und Brezel. Die Fans deckten sich mit Aufstiegsshirts und weiteren Utensilien ein.
Im engen Kreis wurde anschließend im Dorint Hotel weiter gefeiert. Von Geschäftsführer für Sport, Marketing und Kommunikation Nico Schäfer wurde Simon Brandstätter verabschiedet. Der 29-Jährige wechselt zum Regionalligisten FSV Mainz 05 II. Weiterhin bedankte sich Schäfer bei Florian Hansch für seinen Einsatz. Der Leihspieler kehrt zum Ligakonkurrent SV Sandhausen zurück.
Weiterhin hängt Alf Mintzel seine Fußballschuhe an den Nagel. Für den 37-Jährigen war das Relegationsrückspiel das letzte Pflichtspiel. "Einen besseren Zeitpunkt kannst Du nicht wählen", sagte Mintzel am Dienstagabend nach dem Spiel, der künftig unter Schäfer im Marketing arbeitet. Mit 325 3. Liga-Spielen, davon 272 beim SVWW belegt er Platz 2 hinter Tim Dannenberg (VfL Osnabrück), der 332 Spiele absolvierte.
Der Einsatz von Top-Scorer Manuel Schäffler für das Rückspiel war lange fraglich. Der 30-Jährige hatte mit einem Faserriss das Training ausgesetzt. Am Dienstagfrüh hatte er getestet, ob er auflaufen kann. Sein Vertrag läuft aus. Schäffler führt offene Gespräche, gab er am Dienstagabend nach der Partie bekannt. Der 30-Jährige hat einschlägige Zweitliga-Erfahrung mit 119 Einsätzen.
Bei einigen Spielern stehen noch Personalentscheidungen an. Sportdirektor Christian Hock hatte angekündigt, während der Relegationsspielen keine Gespräche zu führen. Im Vorfeld gab es mit jedem einzelnen Spieler einen Austausch, wie die Verantwortlichen die weitere Zusammenarbeit sehen.
Drei Spieler sind auf Leihbasis beim SVWW: Niklas Schmidt (SV Werder Bremen), Gökhan Gül (Fortuna Düsseldorf) und Agyemang Diawusie (FC Ingolstadt). Folgende Spieler haben Verträge bis zum 30. Juni: Keeper Lukas Watkowiak und Jan Albrecht sowie Sören Reddemann, Jeremias Lorch und Marcel Titsch Rivero.
Im Vorfeld gab es schon die ersten Neuzugänge. Michel Niemeyer wechselt von Zweitliga-Absteiger Magdeburg nach Wiesbaden, sowie Paterson Chato von Sportfreunde Lotte. Weiterhin kommen aus der eigenen Jugend Torwart Arthur Lyska und Jan Vogel.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de