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Die Sanierungsarbeiten am Wiesbadener Wahrzeichen sind so gut wie abgeschlossen. Das Römertor in der Coulinstraße ist wieder frisch renoviert an seinen alten Platz zurückgekehrt. Bereits am frühen Sonntagmorgen starteten die ersten Arbeiten. Einige Neugierige verfolgten die Maßnahmen vom Fußweg des Schulbergs. Ein Vater und sein Sohn hatten sich sogar Campingstühle mitgebracht.
Zunächst wurde am Vormittag die Druckbogenkonstruktion eingesetzt. Mit einem Kran hat man die Teile befestigt. Außerdem kam ein Steiger zum Einsatz um die Konstrukion zu verschrauben. Im weiteren Verlauf musste ein Götterbaum gefällt werden, der mit seinen Ästen in die Dachkonstruktion hereinragte und die Gefahr bestand, dass Zweige mit den Balken verwurzeln. Am Nachmittag wurde schließlich dann die Dachkonstruktion angebracht.
Für Montag und Dienstag werden noch Nacharbeiten wie das Anbringen von Taubenschutz durchgeführt. Hierzu ist die Coulinstraße halbseitig gesperrt.
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Römertor
1902 wurden die Reste der Heidenmauer für den Bau der Coulinstraße durchbrochen, nachdem die Stadt im Jahr 1900 das Adlergelände erworben hatte. Der damalige Wiesbadener Stadtbaumeister Felix August Helfgott Genzmer ließ 1903 das so genannte Römertor errichten. Der zu dieser Zeit schon als gravierend empfundene Verlust der historischen Bausubstanz sollte durch möglichst harmonisch eingefügte, historisierende Bauten ausgeglichen werden. Genzmer entwarf einen Viadukt mit Haupt- und Nebentor, archaisierender Treppenanlage, Türmen und überdachtem Wehrgang, der in seiner Ausführung mit Bruchsteinmauerwerk und der Holzkonstruktion an römische Festungsarchitektur erinnerte. Die überdachte Holzkonstruktion über der Straße ist eine Anlehnung an die Trajansbrücke über die Donau aus dem Jahr 103 n. Chr. Anregungen kamen von der seit 1898 rekonstruierten Saalburg, wo sich wie am Römertor damalige Vorstellungen römischer Architektur mit Motiven mittelalterlicher Befestigungen vermischten.
1979 wurde die bis dahin für die Öffentlichkeit nicht erreichbare Überquerung der Coulinstraße durch einen angefügten Treppenaufgang auf der Talseite und einen neuen Steg auf der Bergseite als Fußgängerquerung erschlossen. Im Rahmen einer 2012 beschlossenen Sanierung des Holzaufbaus werden diese Umbauten wieder entfernt und das Tor anschließend als Aussichtsplattform zugänglich sein.
Quelle: wikipedia.de