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Während die Papageien fröhlich in den Wipfeln der Bäume quietschen, spielt sich auf dem Rasen des Biebricher Schlossparks Fesselndes ab. Denn um 15:00 Uhr startet am Pfingstmontag, dem letzten Turniertag in diesem Jahr, der Große Preis von Wiesbaden. Die Prüfung ist Station der DKB-Riders Tour 2018 und mit 150.000 Euro dotiert.
Anders als bei einem Springen mit Stechen dürfen hier die 12 Besten des ersten Umlaufs starten, selbst wenn sie keine Nullrunde geschafft haben. So sind es nur sieben Paare, die fehlerfrei durch den Parcours kommen, 5 weitere ziehen mit Strafpunkten ein, die jedoch keine Auswirkungen auf die Punkte der zweiten Phase haben. So gewinnt Christian Ahlmann, der zwar im ersten Umlauf 4 Fehler eingefahren hat, der aber fehlerfrei am schnellsten durch den zweiten Umlauf kommt.
“Er hat sich von Hamburg bis jetzt in Wiesbaden schon wieder gesteigert. Dass er das im Stechen mit so hohem Tempo und so hohem Risiko schon so abwickelt, das wusste ich nicht”, so ein sichtlich zufriedener Sieger, “ich hab es einfach riskiert. Deshalb ist es umso schöner, dass er es so kann und auch so mitmacht.”
Sichtlich gerührt empfängt der Sieger den stürmischen Applaus des begeisterten Publikums. Obendrauf gibt es einen Neuwagen, den Mitsubishi L200, und ein Preisgeld in Höhe von 11.500 Euro. In der anschließenden Pressekonferenz macht er einen glücklichen Eindruck und lobt sein neues Pferd. “Von A bis Z lief’s wirklich wunderbar”, strahlt er. Erst seit einigen Wochen reite er Clintrexo Z, der in dieser Zeit sein Tempo sehr gesteigert habe. Im Parcours habe er dann alles ausprobieren wollen, das Pferd habe toll mitgemacht und trägt Ahlmann damit zu dessen ersten Sieg in Wiesbaden.
Der zweite Sieger, Sergio Alvarez Moya mit seinem Luchino erhält 30.000 Euro und Platz Drei, Wilm Vermeir auf Dm Jacqmotte, wird mit 22.500 Euro belohnt.
Keines der ersten 18 Paare schafft es ohne Fehler durch den Parcours. Erst als die 19-jährige Lisa Nooren aus den Niederlanden in die Bahn reitet, platzt der Knoten. Als Erste schafft sie es fehlerfrei über die Hindernisse und wird dafür mit tosendem Applaus des mitfiebernden Wiesbadener Publikums belohnt. Tatsächlich wird hier jeder Starter beklatscht und mit allen wird mitgefiebert. Jeder Abwurf wird von den Zuschauern bedauert und jede Nullrunde gefeiert.
Der schwedische Sieger der Qualifikation hat in der Hauptprüfung weniger Glück als am Vortag. In der dreifachen Kombination schleicht sich der erste Fehler ein, auf den zwei weitere folgen sollen und damit die Hoffnung auf einen weiteren Sieg zunichte machen. Ebenso vom Pech verfolgt ist der gestrige Zweitplatzierte, Daniel Deusser. Sein Pferd Cornet 39 verweigert am Oxer in der Dreifach-Kombination und reißt am letzten Hindernis.
Holger Wulschner, der im vergangenen Jahr den Großen Preis von Wiesbaden gewonnen hatte, fängt sich im ersten Umlauf gleich zwei Fehler ein und schafft es damit nicht in die zweite Runde. Felix Haßmann, der am Vortag schon durch einen Fehler am letzten Hindernis auf Rang zwölf landete, legt einen weiteren atemberaubenden Ritt hin, der das Publikum in Euphorie versetzt, bevor er erneut am letzten Hindernis scheitert. Die Enttäuschung der Wiesbadener ist riesengroß.
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Ergebnisse des Großen Preises von Wiesbaden
Wertung zur DKB-Riders Tour 2018, Quali zur WM 2018 und EM 2019
Int. Springprüfung mit 2 Umläufen, CSI4* Kl. S (1,60 Meter)
1. Christian Ahlmann (GER) Clintrexo Z, 0/45.84
2. Sergio Alvarez Moya (ESP) Luchino, 0/46.82
3. Wilm Vermeir (BEL) Dm Jacqumotte, 0/46.89
4. Max Kühner (AUT) Alfa Jordan, 0/49.15
5. Elisabetz Meyer (GER) Monodie H, 0/51.65
6. Michael Jung (GER) fischerSolution, 4/45.24
7. Lisa Nooren (NED) VDL Groep Sabech D’ha, 4/45.37
8. Marcel Marschall (GER) Fenia van Klapscheut, 4/47.53
9. Luiz Francisco De Azevedo (BRA) Comic, 4/47.92
10. Lillie Keenan (USA) Fibonacci 17, 4/48.58
11. Jörne Sprehe (GER) Stakki’s Jumper, 4/49.60
12. Cian O'Connor (IRL) Clenur, 0/80.00
Fotos: Joshua Ziß und Daniel Becker