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Am Montagabend fuhren mehrere Autos vor den Lebensmittelmarkt tegut in der Richard-Wagener-Straße im Wohngebiet Eigenheim und parkten. Die Insassen stiegen nicht aus, sondern warteten. Sie warteten auf mehrere Personen die den Markt überfallen wollen.
Der tegut ist weiträumig “abgeriegelt“. Zahlreiche Zivilbeamte liegen auf der Lauer, an jeder Ecke Polizisten in Zivil. Auch im Markt befinden sich Einsatzkräfte.
"Durch Vorermittlungen", mehr wollte Markus Hoffmann von der Polizei Wiesbaden nicht sagen, wusste man von dem Plan, dass der Lebensmittelmarkt überfallen werden sollte. Die Beamten wollten die Ganoven bei der Tatausführung festnehmen.
Der in der Nacht noch als angeblicher Marktleiter des tegut bezeichnete Mann, der in das Geschäft gedrängt wurde, um an die Tageseinnahmen zu kommen, war ein Zivilpolizist.
Als dann gegen 22:00 Uhr sechs Personen vor dem Markt auftauchten, sich Sturmmasken über den Kopf zogen und den angeblichen “Marktleiter“ mit einer Waffe bedrohten und die Herausgabe von Geld forderten, stürmten von allen Seiten Beamte auf die Täter zu.
Den Einsatzkräften gelang es zwei der Räuber vor dem Markt festzunehmen. Dabei gab es einen Schusswechsel – ein Beamter wird verletzt. Augenzeugen berichten, dass er von einem Schuss getroffen wurde. Der Mann kam nach der medizinischen Erstversorgung durch einen Notarzt und einer Rettungswagenbesatzung in eine Klinik. „Es besteht keine Lebensgefahr“, erklärt Hoffmann am Dienstagvormittag. Der Polizist befindet sich weiterhin im Krankenhaus.
Ein weiterer Räuber rennt davon. Dieser konnte allerdings von der Polizei eingeholt und überwältigt werden. Zwei Täter flüchten mit einem mitgebrachten Mercedes. Mit hohen Tempo und quietschenden Reifen geht es Richtung BKA und dann nach links in die Idsteiner Straße. Ein Zivilwagen rast hinter her. Dabei kommt es in Höhe des Corneliuswegs zu einem Unfall zwischen den beiden Fahrzeugen.
Die Beamten stürmen aus ihrem Pkw und überwältigen die beiden Täter, ein Streifenwagen kommt zur Unterstützung, die Räuber leisten Widerstand, haben aber keine Chance. Die Handschellen klicken. Die zwei Polizisten in dem Zivilwagen wurden bei dem Unfall leicht verletzt, mussten aber nicht in eine Klinik.
Dem Sechsten im Bunde gelingt jedoch die Flucht. Mehrere Streifenwagen und ein Polizeihubschrauber durchkämmen rund zwei Stunden das Wohngebiet. Der Helikopter kreist sehr tief über die Dächer, die Anwohner wundern sich was passiert ist. Nachbarn hatten einen Schuss gehört und waren aufgrund des hohen Polizeiaufkommens in großer Sorge.
Bei den fünf festgenommen Tätern handelt es sich um drei Männer im Alter von 20 Jahren und zwei weiteren im Alter von 21 und 22 Jahren. Sie kommen alle aus Wiesbaden. Über die Nationalität ist bekannt, dass es sich um Personen mit Migrationshintergrund handelt.
Die Fahndung nach dem sechsten Täter, einem 23-jährigen, dauert indes noch an. Der namentlich bei den Fahndern bekannte Mann ist 1,87 groß, schlank, hat eine athletische Figur und blonde, kurze Haare, die an der Seite rasiert sind. Zu seiner derzeitigen Bekleidung liegen momentan keine gesicherten Erkenntnisse vor. Zeugen die Hinweise zum Aufenthalt der gesuchten Personen machen können werden dringend gebeten, die Notrufnummer 110 anzurufen.
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