ANZEIGE
Nach Spatenstich im April und der Grundsteinlegung im September vergangenen Jahres, konnte am Dienstag die sogenannte “Kesselstempelung“ des neuen Biomasseheizkraftwerks (BMHKW) auf dem Gelände des Abfallsentsorgers Knettenbrech + Gurdulic, in der Nähe der Wiesbadener Deponie, durchgeführt werden.
„Das Vorhaben der ESWE BioEnergie GmbH, ein von der ESWE Versorgungs AG, der MBA Wiesbaden GmbH und der Knettenbrech + Gurdulic Service GmbH & Co. KG gegründetes Unternehmen, ist ein wesentlicher Baustein, um die energie- und klimapolitischen Ziele der Landeshauptstadt Wiesbaden zu erreichen“, so Dr. Müller. Ziel ist es bis 2020 den Anteil der Erneuerbaren Energien in Wiesbaden auf mindestens 20 Prozent zu steigern. Dazu soll das Biomasseheizkraftwerk einen großen Teil dazu beitragen.
„Das Biomasseheizkraftwerk ist derzeit das größte Projekt für regenerative Energiepolitik, das in Wiesbaden durchgeführt wird“, konkretisiert Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG. „Nach erfolgreicher Kesseldruckprobe können wir nun `das Richtfest` für das neue BMHKW ausrichten." Die Kesselstempelung ist ein weiterer Meilenstein beim Bau des Biomasse-Heizkraftwerkes und mit einem Richtfest beim Hausbau vergleichbar: Die Stempelung erfolgt nach der erfolgreichen Kesseldruckprobe, die vom TÜV Süd abgenommen wurde. Bei der Druckprobe werden die Festigkeit und Dichte der Schweißnähte geprüft, in dem die Kesselmodule mit Wasser gefüllt und mit Hilfe einer Spezialpumpe auf bis zu 130 bar gedrückt werden.
Die Auslegung des BMHKW auf eine gekoppelte Strom- und Wärmenutzung erzielt einen besonders hohen Wirkungs- und Effizienzgrad der Anlage, erklärt Jörg Höhler, technisches Vorstandsmitglied der ESWE Versorgungs AG. Das BMHKW wird rund 155.000 Megawattstunden (MWh) Fernwärme, das sind um die 50 Prozent des Fernwärmebedarfs der Stadt Wiesbaden, regenerativ erzeugen. Biobrennstoffe gelten als CO2-neutral, da nur so viel CO2 bei der Verbrennung ausgestoßen wird, wie vorher durch das Wachstum der Biomasse dem Biokreislauf entnommen wurde.
„Pro Jahr soll künftig rund 90.000 Tonnen Biomasse, ausschließlich aus Alt-, Gebrauchsholz und sonstigen Biomasseträgern, wie zum Beispiel Siebreste aus der Kompostierung von Grün- und Bioabfällen verbrannt werden. Das reduziert den CO2-Ausstoß um mehr als 65 Millionen Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr", erklärt Höhler. "Zudem ist mit einer jährlichen Stromerzeugung von 55.000 MWh, das sind rund vier Prozent des gesamten Wiesbadener Strombedarfs, zu rechnen. Damit können zirka 12.000 Einfamilienhäuser mit umweltfreundlich erzeugter Energie versorgt werden.“
Hans E. Mitthof, Inhaber der Kesselbaufirma Richard Kablitz & Mitthof GmbH berichtet über den gelungenen und reibungslosen Einbau der Kesselanlage in das BMHKW der ESWE BioEnergie. „Als Anlagenbauer liefern wir komplette Biomasse-Heizkraftwerke inklusive Kesselanlage. Herzstück der Anlagen sind die Kablitz-Roste, welche die optimale thermische Nutzung aller brennbaren Biomasse-Heizwerten ermöglichen. Ein solcher hochentwickelter Vorschubrost ist selbstverständlich auch in Wiesbaden eingebaut", erläutert Mitthof. Außerdem ist das BMHKW mit einer aufwendigen Rauchgasreinigung versehen, so dass aller Umweltschutz-Richtlinien eingehalten werden.
Im Herbst wird der Kessel, der am Dienstag „gestempelt“ wurde, zum ersten Mal angefeuert. Dann wird zunächst ein Probelauf durchgeführt, wenn dabei alles planmäßig läuft, geht das BMHKW in den Regulärbetrieb und ans Netz.
Foto: ESWE-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden Dr. Helmut Müller (re.) und Ralf Schodlok (2.v.li.), Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG bestätigen mit der offiziellen Stempelanbringung, die Fertigstellung der Heizkesselanlage - das Herzstück des neuen Biomasse-Heizkraftwerks (BMHKW) der ESWE BioEnergie GmbH. Gemeinsam mit Hans E. Mitthof (li.), Inhaber der Kesselbaufirma Richard Kablitz & Mitthof GmbH und Jörg Höhler (2.v.re.), technisches ESWE-Vorstandsmitglied freuen sie sich über den gelungenen Probebetrieb der Kesselanlage und den reibungslosen Baufortschritt des größten Projektes für regenerative Energiepolitik, das in Wiesbaden derzeit durchgeführt wird.
Foto: ESWE Versorgung