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Rund 72.000 Autos fahren jeden Wochentag den 1. Ring entlang. Das bedeute mitten in der Innenstadt von Wiesbaden eine ständige Pkw-Dichte wie auf der Autobahnen 66. Die Folge, stockender Verkehr und Stau.
Mit einer neuen Strategie will die die hessische Landeshauptstadt nur noch so viel Verkehr auf den hochbelasteten 1. Ring zu lassen, wie dieser abwickeln kann. Dazu wird auf der Berliner Straße stadteinwärts eine neue zweigeteilte Ampelanlage gebaut.
Dadurch soll der Verkehr in der Innenstadt verflüssigt werden. Gleichzeitig erhalten die Busse aus den Bürogebieten, aus Richtung Erbenheim und aus dem Main-Taunus-Kreis eine bevorrechtigte Einfahrt in die City.
Die Maßnahme ist im Luftreinhalteplan für Wiesbaden festgeschrieben und Teil der Projekte Digitale Verkehrssteuerung Wiesbaden (DIGI-V) und Umweltspuren 1. Ring.
„Aus den Bürogebieten fahren hier in den Stoßzeiten Tausende Menschen, insbesondere Arbeitnehmer, in dicht getakteten Bussen in Richtung Innenstadt. Bisher wurden diese häufig durch den Stau der Autos ausgebremst. Indem sie Bus statt Auto fahren, helfen diese Menschen täglich, den Verkehrskollaps zu verhindern und die Wiesbadener Stadtluft zu verbessern. Es ist deshalb nur fair, dass sie nun mit Vorfahrt an ihr Ziel kommen“, begrüßt Andreas Kowol, Verkehrsdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, die geplante Beschleunigungsmaßnahme.
Um die gewünschte Verkehrssteuerung am 1. Ring zu erreichen, wird auf der Berliner Straße und der Abraham-Lincoln-Straße stadteinwärts je eine neue Ampel eingerichtet. Diese sollen sensitiv auf die Verkehrsmenge und die Umweltbelastung reagieren und nur eine verträgliche Anzahl an Autos auf den Gustav-Stresemann-Ring bzw. Kaiser-Friedrich-Ring leiten, um dort die ständigen Staus weiteren Verlauf, also zwischen Tunnel und Ringkirche, zu verhindern.
Die neuen Ampeln ermöglichen eine getrennte Schaltung für Busse, die so bevorzugt und verzögerungsfrei in die Innenstadt hereingelassen werden können. Auf der Berliner Straße wird in diesem Zusammenhang zukünftig direkt nach Einfahrt in den Stadtbereich Tempo 50 gelten, um durch die harmonisierten Geschwindigkeiten eine bessere und sichere Steuerung zu gewährleisten.
Der Baubeginn war zunächst für Juli geplant, musste aber wegen der fehlenden Verfügbarkeit der spezialisierten Baufirmen etwas verschoben werden. Jetzt sind die Arbeiten für die neuen Ampeln in drei Bauabschnitten geplant:
Insbesondere während der Einrichtung der neuen Ampelanlagen kann es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen stadteinwärts kommen. Wenn die Termine absehbar sind, werden wir darüber bei Wiesbadenaktuell.de berichten.
In der Abraham-Lincoln-Straße entsteht im Zuge der Maßnahme auch die bisher fehlende Radverbindung in Richtung Raiffeisenplatz. Neben der Umweltspur stadteinwärts wird auch ein Radschutzstreifen stadtauswärts markiert.
Das Parken wird dort dann nicht mehr möglich sein. Kurzfristig bestehen alternative Parkmöglichkeiten an der Brita-Arena und auf dem Parkplatz an der Berliner Straße. Mittelfristig soll das geplante Großparkhaus Berliner Straße eine vierstellige Zahl an Stellplätzen für Pendler und Anwohner bereitstellen. Die Stadtverordnetenversammlung hat am 2. Juli den Grundsatzbeschluss für das Parkhaus gefasst.
Die neuen Umweltspuren sind Teil des hessischen Luftreinhalteplans für die Stadt Wiesbaden, mit dem ein Dieselfahrverbot abgewendet werden konnte. Sie werden als Baustein des Projektes DIGI-V zur Digitalisierung der Verkehrsströme umgesetzt. Die Maßnahmen werden durch das Tiefbau- und Vermessungsamt der Landeshauptstadt Wiesbaden geplant und gesteuert.
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Grafik: Stadt Wiesbaden