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Runter mit dem Ausstoß von Stickoxiden und CO2: Die Stadt verstärkt ihre Anstrengungen und ersetzt 55 in die Jahre gekommene Pkw durch Elektrofahrzeuge. Damit setzt die Stadtverwaltung eine Maßnahme des Luftreinhalteplans um, mit dem es im vergangenen Jahr gelungen war, ein drohendes Dieselfahrverbot abzuwenden.
„Die Inbetriebnahme von 55 elektrobetriebenen städtischen Dienstfahrzeugen ist ein weiterer Schritt, mit dem die Landeshauptstadt Wiesbaden zeigt: Wir übernehmen Verantwortung für die Luftreinhaltung und den Klimaschutz in unserer Stadt“, verkündete Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende bei der Vorstellung der Fahrzeuge auf dem Dern‘schen Gelände am Dienstag, 3. März.
Der Verkehrssektor spielt bei der Luftreinhalteplanung eine zentrale Rolle und wird aufgrund seines hohen Beitrags zu den Treibhausgasemissionen häufig auch als das Sorgenkind des Klimaschutzes bezeichnet.
Wiesbadens Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol erklärte dazu: „Wir haben uns bereits im städtischen Klimaschutzkonzept das Ziel gesetzt, die Elektromobilität zu fördern. Die nun beschleunigte Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks ist auch mit Blick auf den Klimanotstand und einem steigendem Handlungsdruck der richtige Weg und ein wichtiger Baustein zur Gestaltung einer nachhaltigeren Mobilität in unserer Stadt“.
Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hat die Beschaffung der Fahrzeuge vorbereitet und organisiert. Diese hat eine europaweite Ausschreibung durchgeführt. Danach wurden 55 Autos, darunter 22 Nissan Leaf, 15 Nissan eNV 200, neun Renault Zoe, drei Renault Kangoo Z.E., drei STAMA Evo El, zwei Mercedes Benz e-Vito und ein Hyundai Kona elektro gekauft. Diese sind mittlerweile alles in Betrieb, weitere sechs Fahrzeuge sind für 2020 geplant.
Insgesamt fahren jetzt über 25 Prozent der städtischen Dienst-Pkw mit elektrischer Energie.
„Natürlich nimmt die Stadt Wiesbaden damit zunächst auch gewisse Mehrkosten in Kauf“, erläutert Stadtrat Kowol. Diesen stehen allerdings Einsparungen beim Betrieb der Fahrzeuge gegenüber. „Mit Blick auf die angekündigte Einstellung der Produktion von Verbrennungsmotoren durch mehr und mehr Hersteller und unsere Ziele zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz ist dies eine konsequente Entscheidung. Das Ziel des Bundes von 2% Elektroautos haben wir damit als Verwaltung bei weitem überschritten“, so der Verkehrsdezernent.
Zu den neuen Elektroautos musste natürlich auch eine passende Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. Die übernahm nach einer öffentlichen Ausschreibung ESWE Versorgung. So wurden an acht Standorten von städtischen Wiesbadener Ämtern und drei der ELW E-Tankstellen aufgebaut.
Darüber hinaus wird die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge durch Fördermittel des Bundes aus dem Sofortprogramm “Saubere Luft 2017-2020“ finanziell unterstützt. Der Bund bezuschusst die Mehrkosten bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen und Ladesäulen und -boxen mit 75 Prozent. Für die Landeshauptstadt Wiesbaden bedeutet dies ein Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro, der im Juni 2018 bewilligt wurde.
Insgesamt haben die 55 E-Fahrzeuge 1.981.500 Euro gekostet. Davon nach Abzug der Förderung (683.500 Euro) und dem Verkauf der alten Pkw (170.000 Euro) liegt die Aufwendung der Stadt bei 1.128.000 Euro.
Hinzu kommen die Kosten für die Ladesäulen. Diese liegt bei 270.000 Euro. Davon werden 220.000 Euro gefördert. Wiesbaden übernimmt davon 50.000 Euro.
Mit dieser Offensive, die nur ein Teil von vielen Puzzlesteinen ist, dazu zählen auch die Batterie- und Wasserstoffbusse die mittlerweile über die Straßen rollen, will die hessische Landeshauptstadt die Emissionen von CO2 und NOx reduzieren.
Rund 111.000 Kilogramm CO2 werden durch die 55 neuen E-Fahrzeuge bei einer jährlichen Laufleistung von insgesamt 550.000 Kilometern eingespart.
„Das klare Ziel ist es, das bis Ende 2020 2% aller zugelassenen Fahrzeuge mit Elektroantrieb durch Wiesbaden fahren", so Oberbürgermeister Mende abschließend .
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