ANZEIGE
„Das Messgerät auf dem Gelände des Bürgerhauses Erbenheim zeichnet ab sofort kontinuierlich Umgebungsgeräusche auf und erfasst somit auch den Fluglärm über Erbenheim. So bekommen wir ein präziseres Bild von den tatsächlichen Belastungen, denen die Bürgerinnen und Bürger ausgesetzt sind und können diese auch belegen“, erklärt Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann bei der Inbetriebnahme der neuen Fluglärm-Messstation am Mittwochmittag.
Die Messdaten werden vom Deutschen Fluglärmdienst e.V. (DFLD) gesammelt, ausgewertet und auf der Internetseite www.dfld.de veröffentlicht. Zu sehen ist der Verlauf der Lärmpegel am Tag, in der Nacht und in den lärmkritischen Tagesrandzeiten. Über spezielle Rechen-Algorithmen werden Fluglärmgeräusche von anderen Umgebungsgeräuschen getrennt, identifiziert und als Überflug gekennzeichnet.
In Verbindung mit den Aufzeichnungen benachbarter Stationen ist eine gute Identifizierung des Fluglärms und dessen Ausmaß möglich. Zusätzlich kann das jeweilige Lärmereignis anhand der Fluglärmspur-Daten der Deutschen Flugsicherung (DFS) den einzelnen Überflugereignissen zugeordnet werden. Dies betrifft aber nur den zivilen Flugverkehr.
Weiterhin gibt es Informationen zu den Flugzeugtypen, den Emissionen (Luftschadstoffe) und dem geflogenen Höhenprofil. Die Daten werden ausgewertet, dokumentiert und in einem Archiv des DFLD für die Langzeitbeobachtung vorgehalten. Alle Daten sind jederzeit frei zugänglich und im Internet abrufbar.
Militärische Flüge, die zum Beispiel durch den Flughafen Erbenheim erfolgen, werden von der DFS nicht erfasst. Allerdings ist ein Rückschluss auf den US-Fluglärm möglich, sofern die genauen Zeiten und Flugrouten von US-Militärflügen ermittelt und mit den Lärmaufzeichnungen abgeglichen werden. Dies ist allerdings nicht das standardisierte Verfahren.
Erbenheim liegt bei Westwetterlage im Einzugsbereich der Abflugroute Tabum, bei Ostwind ist Erbenheim von der Anflugstrecke zur Landebahn Nordwest betroffen. Im Umkreis des Frankfurter Flughafens befinden sich etwa 80 Messstationen des DFLD. „Jede neu hinzukommende Station bringt uns dem räumlich hoch auflösenden Fluglärm-Monitoring einen Schritt näher und ist daher ein wichtiger Baustein für die Information der Bevölkerung in Sachen Fluglärm“, so Bürgermeister Goßmann.
Symbolfoto