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Neue Besen kehren bekanntlich gut, wobei man die neue Igstadter Pfarrerin. Kathrin Douglass natürlich nicht mit einem Besen vergleichen kann, aber den Schwung mit dem sie an ihr neues Amt herangeht verdient diese bildliche Darstellung.
„Ich bin hier von allen sehr herzlich empfangen worden. Jetzt bin ich gespannt, was man hier mit der Gemeinde an diesem Ort gestalten kann.“
Ideen hat sie bereits einige. Künftig soll es einmal im Monat einen thematischen Gottesdienst am Sonntagabend in der Pfarrscheune geben. Dabei will sie gerne moderne Gottesdienstformen ausprobieren.
Darüber hinaus plant Douglass, Konfirmandinnen und Konfirmanden, Kita und Schule stärker in die Gottesdienstarbeit miteinzubeziehen: „Ich möchte einfach ausprobieren, ob es gelingt, mehr Menschen für unsere Gottesdienste zu begeistern“, so Douglass. Dass es heute nicht mehr nur die eine Gottesdienstform gibt, die allen gefällt, ist ihr klar: „Buntheit gehört für mich zum Glauben dazu“, sagt sie. Es müsse aber dennoch gelingen, so die Theologin, dass Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit Kirche als gemeinsame Heimat erleben.
Sie selbst hat in ihrem Leben viele verschiedene Frömmigkeitsformen erfahren und das immer als Bereicherung erlebt. Aufgewachsen ist sie in den 70er-Jahren in Ost-Berlin in einem christlichen Elternhaus. In den Jahren vor der Wende fand sie dort in den christlichen Teestuben und Gesprächskreisen sozialen Anschluss und auch ein Stück religiöse Prägung. „Wir trafen uns regelmäßig, sangen Lieder zur Gitarre, beteten und lasen gemeinsam in der Bibel. Gott – der Unsichtbare und Unfassbare wurde mir in dieser Zeit ganz nah“, erinnert sich Douglass.
Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes lernt sie ihren zweiten Ehemann, den Pfarrer Klaus Douglass, kennen und zieht mit ihren zwei kleinen Kindern zu ihm ins Pfarrhaus nach Niederhöchstadt. In der evangelischen Andreasgemeinde erlebt sie eine moderne und quicklebendige Kirche mit inspirierenden Gottesdiensten, einer leidenschaftlichen Spiritualität und vielen engagierten Menschen. „Die drei Jahre in Niederhöchstadt haben mich begeistert und stark geprägt“, sagt sie rückblickend.
Obwohl die studierte Wirtschaftsinformatikerin nach mehrjähriger Erziehungszeit lange raus ist aus dem Lernen und Studieren, beschließt sie, Pfarrerin zu werden und studiert evangelische Theologie an der Universität Marburg.
Den Glauben entdecken, miteinander spirituelle Erfahrungen machen, Menschen auf ihrer Suche, in ihrer Trauer und Freude begleiten – das liegt Kathrin Douglass am Herzen, und das will sie nun auch in Igstadt als Pfarrerin tun: „Ich freue mich auf die Menschen hier, ich bin gespannt, welche Themen und Fragen sie mitbringen und möchte zeigen, was man mit Gott in dieser Welt erleben kann.“
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Was: Einführungsgottesdienst und Ordination von Pfarrerin Kathrin Douglass
Wann: Sonntag, 10. November
Uhrzeit: 14:00 Uhr
Wo: Evangelischen Kirche in Wiesbaden-Igstadt. Altmünsterstraße 8, 65207 Wiesbaden
Mit Propst Oliver Albrecht und Dekan Dr. Martin Mencke.
Foto: Andrea Wagenknecht /Ev. Dekanat Wiesbaden