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Seit Beginn dieser Saison schickt der Turnerbund Wiesbaden wieder eine Jugendmannschaft ins Rennen, zunächst eine gemischte D-Jugend.
Nach einer sehr erfolgreichen Tradition im Nachwuchshandball, zum Beispiel in den 1980er-Jahren, wird so eine lange Durststrecke beendet. So freut sich Matthias Schellin als sportlicher Leiter des TB Wiesbaden darüber, dass in kurzer Zeit knapp 20 Kinder gewonnen wurden, wobei die meisten aus der Kooperation mit der Gerhart-Hauptmann-Schule hervor gehen.
Hier werden bereits im zweiten Jahr etwa 50 Kinder in zwei Handballklassen betreut. In der nächsten Saison sollen drei oder sogar vier Mannschaften gemeldet werden. Dazu wurde noch vor Weihnachten eine Tournee durch die benachbarten Grundschulen gestartet, das Interesse ist spürbar und macht zuversichtlich.
„Vater“ des Projektes ist Michael Franz, erfahrener A- und Diplomtrainer. Er ist in Personalunion Handballlehrer an der Schule wie auch Trainer im Turnerbund; in kurzer Zeit hat er mit Faissa Hassnoui, Christian Löffler und Marc Trauden drei Mitstreiter gewonnen, die auch gleich die Trainerlizenz erwerben wollen.
„Die Diskussionen um den Handball-Boom in Deutschland und warum er an Wiesbaden eher vorbei zieht, haben uns nochmal beflügelt. Ich denke, derzeit gibt es im hiesigen Nachwuchshandball kein spannenderes Projekt,“ so Franz, bisher eher leistungsorientiert und als Talentförderer engagiert.
Was ihn hier begeistert, dass es um mehr als „nur“ Handball geht: „Die spielerische Förderung der Sozial-, Gesundheits- und Lernkompetenz steht obenan, und ganz nebenbei ist das eigentlich ein Integrationsprojekt par excellence. Immerhin kommen hier Kinder und Familien aus einem Dutzend unterschiedlicher Herkunftsländer zusammen.“
Auch die Elternschaft wird einbezogen und ist wesentlich engagierter als oft üblich. „Die Kinder lernen recht schnell, was man nicht nur an einer kleinen Siegesserie ablesen kann und sollte. Bemerkenswert, dass wir mit einer gemischten Mannschaft auch reine Jungen-Teams schlagen; auch das eine oder andere Talent deutet sich hier sehr wohl an", erklärt Franz.
Das Projekt gefällt offenbar auch einigen Unternehmen, die das Engagement gerne unterstützen - so die Nassauische Sparkasse, das Autohaus Langmann in Kastel, die Firma Elektro-Ries in Mainz und die Handball-Szene von Jörg Allendorf.
Derzeit findet das Training innerhalb des Vereins mittwochs von 16:30 bis 18:00 Uhr in der Peter-Schick-Halle statt. Weitere Zeiten sollen ab Sommer dazu kommen. Weitere Informationen zum Kooperations- und Integrationsprojekt „handball PLUS“ gibt es auf der Homepage www.handball-in-wiesbaden.de sowie in diesem Infoflyer.
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Fotos: Privat