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Von der Stadt Hofheim wurden im Jahre 2008 Grundsätze zur Weiterentwicklung der Friedhofskultur erarbeitet.
Dies führte auch dazu, dass bisher bestehende Grabarten weiterentwickelt wurden und neue Urnenbestattungsformen als Alternative zu den Urnenwänden angeboten werden.
„Wir müssen auch in Fragen der Friedhofskultur auf gesellschaftliche Änderungen in Wertvorstellungen reagieren und zeitgemäße Bestattungsformen anbieten,“ so Erster Stadtrat Wolfgang Exner, der als Dezernent auch für die Friedhofsverwaltung zuständig ist, bei der Vorstellung am Freitagmittag der neuen Urnengemeinschaftsanlage, „denn mittlerweile liegt der Anteil der Urnenbestattungen alleine in Hofheim inzwischen schon bei über 70 Prozent aller Bestattungen.“
Auch die neue Anlage in Wallau wurde ermöglicht durch Grababräumungen, so dass die entstandenen Freiflächen gestalterisch so neu angelegt wurden, dass hiermit ein Ort der Ruhe mit kleinem parkähnlichem Charakter entstehen konnte.
Menschen suchen einen festen Platz gegen das Vergessen, einen Ort zur stillen Zwiesprache mit dem Verstorbenen. Ein Grab ist deshalb nicht nur letzte Ruhestätte, sondern vor allem auch persönlicher Ausdruck der Wertschätzung. Schön gepflegte Grabstätten spenden Trost, den Hinterbliebenen, Freunden, Verwandten, Bekannten und Kollegen.
Die Urnenwände in Wallau sind seit August 2010 belegt. Seit diesem Zeitpunkt stehen als alternative Urnenbestattungsformen Urnenwahlgräber und Urnenrasengräber zur Verfügung.
Die Grabart Urnengemeinschaftsanlage gibt es bereits seit 2008 auf dem Waldfriedhof in Hofheim in drei unterschiedlichen Ausführungen und ist dort gut angenommen worden, insbesondere bei Angehörigen, die ihre Verstorbenen nur selten besuchen und keine regelmäßige Grabpflege ermöglichen können.
Mit dem Erwerb einer Grabstätte in dieser Anlage ist ein Vertrag mit der Treuhandstelle für Dauergrabpflege und einem Steinmetz verbunden. Mit dieser Bestattungsform wird die Möglichkeit geschaffen, eine von einem Fachbetrieb ausgeführte Grabpflege über die gesamte Laufzeit von 15 Jahren zu gewährleisten.
Die Grabflächen werden inklusive der Versorgung der Grabbereiche sowie der unterschiedlichen Grabzeichen im Paket zu einem Festpreis angeboten. Damit ist die Grabpflege integraler Bestandteil dieser Bestattungsalternative.
Der Friedhof Wallau ist nunmehr der zweite Hofheimer Friedhof mit dem Angebot dieser Grabart.
Seit Juni 2012 wird diese Bestattungsform hier ermöglicht, wobei hier sowohl Einzelgräber als auch Partnergräber für zwei Urnen angelegt wurden.
In Hofheim wird die gärtnerische Pflege dieser Urnengemeinschaftsanlagen von der Hofheimer Friedhofsgärtnerei Ohlenschläger und Conrady aus Marxheim durchgeführt.
Die bisherigen Steinmetzarbeiten wurden vom Hofheimer Steinmetzbetrieb Grabmale Andreas Finger aus Lorsbach ausgeführt, die Erdarbeiten von den Mitarbeitern des Bauhofs selbst vorgenommen.
Durch das Engagement von Andrea Ohlenschläger-Conrady, die die Friedhofsgärtnerei leitet, erhielt die Stadt Hofheim in diesem Jahr 100 Gießkannen als Spende zur Verteilung auf den Friedhöfen.
„Hierfür und auch für die bereits langjährige und problemlose Zusammenarbeit mit beiden Fachbetrieben möchte ich mich ausdrücklich bedanken,“ so Exner, „denn auch bei sehr speziellen fachlichen Fragen werden wir immer gerne mit großer Kompetenz unterstützt.“
Zurzeit sind 22 Urneneinzelgräber und 20 Urnenpartnergräber angelegt. Das Einzelgrab kostet 2.950 Euro und das Partnergrab 5.200 Euro.
Symbolfoto