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Die rasant steigenden Covid-19-Fallzahlen in Deutschland führen in vielen Regionen zum Überschreiten der kritischen Grenze von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern innerhalb der vorangegangenen sieben Tage. Wie eine Sonderauswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, ging die Mobilität in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die in der 43. Kalenderwoche (19. bis 25. Oktober) eine kritische 7-Tage-Inzidenz aufwiesen, gegenüber der 38. Kalenderwoche (14. bis 20. September) um 12 % zurück.
Wenngleich auch Faktoren wie das Wetter und die touristische Aktivität die Mobilität der Bevölkerung beeinflussen, nahm die Mobilität in den weniger betroffenen Regionen im Vergleichszeitraum lediglich um 6 % und damit etwa halb so stark ab.
Besonders stark nahm die tägliche Mobilität in der 43. Kalenderwoche im Landkreis Berchtesgadener Land ab. Mit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen am 20. Oktober gingen die gemessenen Bewegungen dort nochmals deutlich zurück: Am 19. Oktober lag die Mobilität 25 % und am 20. Oktober dann 42 % unter dem Niveau des entsprechenden Wochentages der 38. Kalenderwoche. Am vergangenen Samstag (24. Oktober) wurden im Berchtesgadener Land schließlich 65 % weniger Bewegungen gemessen als am Samstag der Vergleichswoche.
Im September 2020 lagen nur vereinzelt Landkreise und kreisfreie Städte oberhalb der kritischen 7-Tage-Inzidenz. Damit waren in diesem Monat vergleichsweise wenige Regionen von lokalen Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie betroffen. Wie sich die tägliche Mobilität in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in der vergangenen Kalenderwoche verändert hat, zeigt eine interaktive Karte im Bereich "EXDAT – Experimentelle Daten“ auf der Website des Statistischen Bundesamtes. Das Angebot wird wöchentlich aktualisiert und schrittweise erweitert.
Die Ergebnisse basieren auf einer Sonderauswertung anonymisierter Mobilfunkdaten, die das Statistische Bundesamt insbesondere hinsichtlich ihres Nutzens für die kleinräumige und aktuelle Abbildung der Bevölkerung und ihrer Mobilität untersucht (www.destatis.de/exdat).
Mobilfunkdaten können einen Hinweis darauf geben, wie stark sich das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger in sogenannten Corona-Hotspots nach Inkrafttreten von Beschränkungsmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie verändert. Dahinter steht die Annahme, dass mit einer Verringerung der Mobilität auch die Anzahl sozialer Interaktionen und somit die Ansteckungsgefahr zurückgehen.
Bei diesen experimentellen Daten handelt es sich um neue, innovative Projektergebnisse, die auf der Grundlage neuer Datenquellen und Methoden entstehen.
Im Reifegrad und in der Qualität unterscheiden sie sich von amtlichen Statistiken, insbesondere in Bezug auf Harmonisierung, Erfassungsbereich und Methodik.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 472.531 (Stand 28. Oktober, 18:30 Uhr) gestiegen. Das sind 12.945 mehr als am Vorabend.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 332.800. Das sind rund 6.100 mehr als am Dienstag.
Nach rund sechs Monaten mit geringen Sterbefällen in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion steigen seit Ende September die Zahlen wieder.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Mittwochabend 10.196 Menschen gestorben. Es gab 84 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 129.535.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Mittwochabend (28. Oktober) bei 1,03. In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 1,03 dass 100 Infizierte im Schnitt 103 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,17 (Stand: 28. Oktober). Damit liegt aktuell weiter keiner der beiden Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 1.488 Fälle gestiegen. Das ist die höchste Zahl innerhalb eines Tages seit Beginn der Pandemie. Es gab 12 weitere Todesfälle. Damit steigt die Zahl auf 629 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 35.688 Ansteckungen mit dem neuartigen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 54 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 23.300 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 11.759 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Am Mittwoch muss ein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion in des hessischen Landeshauptstadt beklagt werden. Verstorben ist ein 58-Jähriger, der zudem schwere Vorerkrankungen hatte. Der Mann war zuletzt Klinik-Patient.
Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist in den vergangenen 24 Stunden in Wiesbaden um 79 Fälle gestiegen. Damit steigt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden auf 2.005.
Laut RKI können 1.511 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 54 Personen mehr als noch am Dienstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 461 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell weiter 464 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Wiesbaden hat am 15. Oktober, um 21:00 Uhr, nach dem Hessischen Eskalations- und Präventionskonzept die Stufe 5 (Dunkelrot) erreicht. Seit dem steigt der 7-Tage-Inzidenz und liegt aktuell (Mittwoch 28. Oktober) bei 158,4.
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Bei einer internen Obergrenze von 35 Neuinfektionen ergibt sich die Obergrenze für Wiesbaden von 102 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Dienstag auf Mittwoch (27./28. Oktober) liegt bei 4,10 % - basierend auf dem Eingang der Meldung, nicht auf den Krankheitsbeginn. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 29,86%.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,43 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen