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Das Atelier C. Oester aus Herborn hat in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Unternehmen Modellbau Dietz ein künstlerisch gestaltetes Tastmodell errichtet, das das Areal des Alten Gerichts um das Jahr 1897 zeigt.
Nun wurde das Modell in Anwesenheit von NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal, dem Architekten Roland Effgen von Kissler, Effgen und Partner, Dr. Rolf Farber, Landgerichtspräsident a.D., dem Ortsvorsteher Dr. Guido Haas, dem stellvertretendem Ortsvorsteher Roland Presber und Modellbauer Volker Dietz enthüllt.
„Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt ist Stifter des Tastmodells und bedankt sich hiermit bei den Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern und im speziellen bei den direkten Anwohnern, welche die Bauphase hautnah miterlebt haben für Ihr entgegengebrachtes Verständnis“, so Dr. Constantin Westphal.
Das Tastmodell wurde auf der ehemaligen Gefängnismauer errichtet welche als Reminiszenz im Übergang zum Beamtenwohnhaus erhalten wurde. Auf den Tag genau 125 Jahre nach Entstehen des Gerichtsareals wurde das Tastmodell nun enthüllt.
Das Konzept der Wiesbadener Architekten, den ursprünglichen Verlauf der Gefängnismauer erlebbar zu machen, wurde auch vom Nachbarbauvorhaben der Hochschule Fresenius aufgegriffen und dort in abgewandelter Form in der Fassadengestaltung umgesetzt.
„Wir bedanken bei Herrn Dr. Rolf Farber (Landgerichtspräsident a.D.), der mit seiner Expertise bei der Konzeption des Tastmodells behilflich war und sich bereit erklärt hat einen Text, der auf Bronzetafeln vor Ort nachzulesen ist, zu verfassen“, ergänzt Architekt Roland Effgen.
Das Wohnviertel zwischen Oranien-, Albrecht-, Moritz- und Gerichtsstraße war einst als Justizviertel bekannt. Neben dem Gefängnisbau wurde es insbesondere vom Landgerichtsgebäude geprägt.
Noch vor dem Gebäude des Landgerichts war der Gefängnisneubau errichtet worden. Notwendig geworden war dies, weil die Zustände im alten Zuchthaus am Michelsberg katastrophal waren. Am 17. Juli 1875 wurden die Ersten Gefangenen, in den aus roten Backsteinen errichteten Bau verlegt, der für rund 100 männliche und weibliche Gefangene geplant war.
An der Oranienstraße stand seit 1878 das Wohnhaus für die Aufseher, welches im Übrigen derzeit zu sechs Wohnungen umgebaut wird, genauso wie die 42 Wohnungen im Alten Gericht und zur Vermietung stehen.
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Foto: NHW / Keck