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Weltweit steigt die Zahl von Corona-Infizierten. In 116 Ländern gibt es mittlerweile Erkrankungen von Covid-19. Die Weltgesundheitsorganisation hat am Mittwoch den Ausbruch des Virus als Pandemie eingestuft. Grund so der Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus der WHO ist die Verbreitung und die erneuten Todesfälle.
Bisher haben sich in Deutschland nachweislich rund 2.500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Auch in Hessen und Wiesbaden steigen die Fallzahlen.
Die Zahl der Toten durch das gefährliche Virus in Deutschland ist auf fünf gestiegen. Am Montag waren eine 89 Jahre alte Frau und ein 78 Jahre alter Mann gestorben aus Nordrhein-Westfalen.
Bei den anderen Opfern handelt es sich um einen 67-Jährigen aus dem Rems-Murr-Kreis und einem und Mann aus Baden-Württemberg. Am Donnerstagnachmittag kam ein fünftes Opfer aus Bayern (80 Jahre) dazu.
Sorge macht die rasante Verbreitung des Covid-19. Während das RKI am 1. März lediglich 129 bestätigte Coronavirus-Infektionen in Deutschland zählte, waren es am 11. März bereits 1.567. Nach einer neuen Bewertung werden sich die Ansteckungszahlen in den kommenden Tagen deutlich erhöhen.
Ob sich das Virus noch komplett eindämmen lässt oder ob es über kurz oder lang 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infizieren wird, ist unklar. Die WHO nennt Eindämmung immer noch das oberste Ziel - und hält sie für erreichbar. Sie betonte, wie wichtig es ist, jeden einzelnen Fall zu finden und die Betroffenen zu isolieren, während sie ansteckend sind.
Das wichtigste Ziel ist es jetzt, sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen. Dazu kann jeder beitragen und somit die Verbreitung von Covid-19 eindämmen.
Die empfohlenen den Schutzmaßnahmen ab - und von jedem Einzelnen
Ob und wie schnell die Zahl in die Zehntausende steigt, hängt von den Schutzmaßnahmen ab die jetzt von Land und Bund - und von jedem Einzelnen.
Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man auf Reisen verzichten, öffentliche Verkehrsmittel wenn möglich meiden und von zu Hause aus arbeiten (Homeoffice) werden. Im Allgemeinen sollten jegliche Kontakte reduziert werden.
Von einem Besuch einer Veranstaltung mit mehr als 1.000 Menschen wird abzuraten. Auch auf Kino- oder Theaterbesuche sollte man zurzeit verzichten.
Bürger und Bürgerinnen, die älter als 60 Jahre sind, sollten sich gegen Pneumokokken impfen lassen und die Öffentlichkeit sowie andere Personen meiden.
Übersicht Fälle in Hessen:
Landkreis/Stadt | Fälle bis gestern | Neu heute | Gesamt |
Bergstraße | 3 | 3 | 6 |
Darmstadt (Stadt) |
|
|
|
Darmstadt-Dieburg | 1 |
| 1 |
Frankfurt | 8 | 7 | 15 |
Fulda | 5 |
| 5 |
Gießen | 4 | 1 | 5 |
Groß-Gerau | 1 |
| 1 |
Hersfeld-Rotenburg | - | 6 | 6 |
Hochtaunuskreis | 3 | 1 | 4 |
Region Kassel | 2 | 4 | 6 |
Lahn-Dill-Kreis | 4 | 1 | 5 |
Limburg-Weilburg |
|
|
|
Main-Kinzig-Kreis | 1 | 1 | 2 |
Main-Taunus-Kreis | 3 |
| 3 |
Marburg-Biedenkopf | 3 | 4 | 7 |
Odenwaldkreis |
|
|
|
Offenbach (Landkreis) | 1 | 4 | 5 |
Offenbach (Stadt) | 1 |
| 1 |
Rheingau-Taunus-Kreis | 2 | 3 | 5 |
Schwalm-Eder-Kreis |
| 1 | 1 |
Vogelsbergkreis | 2 |
| 2 |
Waldeck-Frankenberg | 3 | 1 | 4 |
Werra-Meißner-Kreis |
|
|
|
Wetteraukreis |
| 1 | 1 |
Wiesbaden (Stadt) | 1 | 5 | 6 |
Alle erkrankten Personen weisen aktuell milde Verläufe mit keinen oder leichten Symptomen auf. Eine stationäre Aufnahme trotz keiner oder nur milder Symptome wird in Betracht gezogen, wenn die Wohnsituation der Person eine häusliche Absonderung nicht oder nur schwer zulässt.
Die Nachverfolgung der Kontaktpersonen dient zur Ermittlung von Infektionsketten. Durch Quarantänemaßnahmen können diese Infektionsketten unterbrochen werden.
Das Virus springt von Mensch zu Mensch über - auch, wenn ein Infizierter nur leichte oder keine Symptome zeigt. Denn das Coronavirus kann bereits während der Inkubationszeit (diese beträgt zwischen 7 und 14 Tage) übertragen werden. Laut Robert-Koch-Institut wird das Virus über Sekrete der Atemwege weitergegeben. Dass sich das Virus über sogenannte unbelebte Oberflächen überträgt, ist bislang nicht belegt.
Als Schutzmaßnahme – auch vor der Grippe – sind Bürgerinnen und Bürger
dringend dazu aufgefordert, folgende Hygieneregeln einzuhalten:
Sollten Bürgerinnen und Bürger Krankheitssymptome wie Husten, Fieber oder Atemnot verspüren, sollen sie sich zunächst telefonisch an ihre Hausärztin oder an ihren Hausarzt wenden. Diese klären dann mit der anfragenden Person ab, ob eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus wahrscheinlich ist und leiten bei begründetem Verdacht die weitere Diagnostik und Behandlung ein.
Nach den Informationen der Behörden, sind 25 Personen, die sich am Erreger angesteckt hatten, wieder gesund.
Laut dem Robert Koch-Institut besteht dann ein begründeter Verdacht auf eine Sars-CoV-2-Infektion, wenn eine Person in den vergangenen 14 Tagen Kontakt mit einer erkrankten Person hatte oder sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat.
Wer Kontakt zu einer Person hatte, bei der das Coronavirus nachgewiesen wurde, soll sich unverzüglich bei seinem zuständigen Gesundheitsamt melden, so das Robert-Koch-Institut - auch dann, wenn keine Symptome aufgetreten sind.
Das RKI empfiehlt Personen, die befürchten, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, nach telefonischer Anmeldung ihren Arzt aufzusuchen. Dieser kann dann entscheiden, ob der Patient auf das Coronavirus getestet werden soll und einen entsprechenden Test veranlassen. Sollte der Hausarzt den Verdacht einer Covid-19-Erkrankung haben, meldet er dies dem zuständigen Gesundheitsamt. Dieses wiederum meldet sich im Bedarfsfall beim Patienten.
Eine Corona-Infektion äußert sich durch grippeähnliche Symptome, wie trockener Husten, Fieber, Schnupfen und Abgeschlagenheit. Auch über Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Durchfall sowie Schüttelfrost wurde berichtet.
Ab sofort können Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt eine Bescheinigung auf Arbeitsunfähigkeit (AU) bis maximal sieben Tage ausgestellt bekommen. Sie müssen dafür nicht die Arztpraxis aufsuchen. Diese Vereinbarung gilt seit 9. März 2020 und zunächst für vier Wochen.
Alle Fragen sich wie lange dauert es, bis die Erkrankung nach Ansteckung ausbricht? Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Symptome auftreten. Im Durchschnitt beträgt die Inkubationszeit laut WHO fünf bis sechs Tage.
Bei den bisher hauptsächlich aus China berichteten Fällen verliefen vier von fünf Infektionen mild. Bei einem Teil der Patienten kann das Virus zu einem schwereren Verlauf mit Atemproblemen und zu Lungenentzündung führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder bereits zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten.
Wer getestet wird, entscheiden derzeit die Kliniken und Hausärzte selbst. Sie orientieren sich dabei an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Atembeschwerden allein reichen demnach nicht aus. Die Person muss außerdem Kontakt zu einer infizierten Person gehabt oder sich in einer Region aufgehalten haben, in der das Virus flächendeckend nachgewiesen wurde.
Seit dem 28. Februar 2020 übernehmen die Krankenkassen die Testung auf das Coronavirus in einem weiten Umfang. Voraussetzung hierfür ist die Entscheidung des Arztes, ob eine Patientin, ein Patient getestet werden soll oder nicht.
Gibt es einen Schnelltest auf SARS-CoV-2 zur Durchführung zu Hause?
Eine hessenweite Hotline zu dem Thema ist unter der Nummer 0800 / 5554666 täglich von 8:00 bis 20:00Uhr erreichbar.
Übersicht des RKI zu den Risikogebieten: www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete
Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):
www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov
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Symbolfoto: Pete Linforth / Pixabay