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Die Legislaturperiode des bisherigen Kirchenvorstandes der Johanniskirche ging am Dienstag, 31. August zu Ende - für Pfarrer Stephan Da Re ein guter Zeitpunkt für eine (Zwischen-)Bilanz.
Bereits im vergangenen Jahr hat sich der Kirchenvorstand der Evangelischen Johanneskirchengemeinde im Wiesbadener Stadtteil Weidenborn kritisch mit der eigenen Arbeit auseinander gesetzt und die Herausforderungen der kommenden Jahre beschrieben. "Die Arbeit des Kirchenvorstandes sowie aller hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde kann sich sehen lassen", bewertet Pfarrer Stephan Da Re das Geleistete.
So wurden in den vergangenen Jahren die sehr erfolgreichen "2 in 1"-Familiengottesdienste und die "Krümelkirche", ein Gottesdienst für die Allerkleinsten, eingeführt, die sich großen Zuspruchs erfreuen. Sie sind ein Baustein im Konzert der Angebote für Kinder und Familien.
"Wir denken stadtteilbezogen und sozialräumlich und richten uns an alle Menschen im Weidenborn", so Da Re. Das zeige sich bei den niedrigschwelligen Gottesdiensten genauso wie in der Intensivierung bestehender Kontakte im Stadtteil - etwa zur katholischen Gemeinde St. Michael, im Netzwerk der Kitas und der Schulen sowie zu Vereinen - und neuer Kooperationen. Hier sei insbesondere das Angebot eines "Lebendigen Mittagstisches" hervorzuheben, das die Gemeinde bis zur pandemiebedingten Zwangspause gemeinsam mit der Lebensmittelrettung Wiesbaden e.V., der katholischen Gemeinde und dem Wohnprojekt Horizonte e.V. initiiert habe. Hier zeige sich, dass die "Joha", wie Insider die Gemeinde nennen, ein offenes Haus sein wolle. Die hohe Anzahl an Vermietungen für Eigentümerversammlungen, Sitzungen des Ortsbeirats, vor allem aber für Familienfeierlichkeiten und Kindergeburtstage unterstreiche das.
Auch die Darstellung nach außen sei gestärkt worden. So informiere man über eine von Grund auf neu gestaltete Website www.ev-joha.de und einen in Inhalt und Layout überarbeiteten Gemeindebrief. In beides habe die Gemeinde viel Zeit investiert. "Ich bin dankbar für die vielen ehrenamtlichen Menschen in diesem Bereich und in anderen Bereichen, die viele Stunden, manchmal Tage und Wochen aufwenden, um die Attraktivität der Johannesgemeinde analog und digital zu stärken", so Da Re. Von der Homepage abgesehen seien auch andere digitale Angebote geschaffen oder ausgebaut worden. So präsentiere sich die Gemeinde auch auf YouTube - im Kanal ihres Kirchenmusikers Michael Enders - mit zahlreichen Online-Gottesdiensten und Konzertmitschnitten.
Der Trend zum Kirchenaustritt macht indes auch vor der Johannesgemeinde nicht Halt. Da Re: "Wir werden weniger. Das hat nicht allein demographische Gründe. Das verstärkt bisherige Impulse, über die Zukunft der Gemeinde nachzudenken und neue, vielleicht auch ungewöhnliche Lösungen anzustreben." So lote man in einer AG Zukunft aus, wohin die Reise zukünftig gehen könne. Gleichzeitig habe man den Stellenplan im Zuge von Neueinstellungen angepasst, den Haushalt konsolidiert und den Kirchenvorstand vergrößert, um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Wahlbeteiligung bei der Kirchenvorstandswahl im Juni dieses Jahres habe zudem alle Erwartungen übertroffen.
Am meisten freut sich Da Re aber über die sieben jugendlichen Teamer:innen, die er aus den vergangenen drei Konfirmandenkursen gewinnen konnte. "Die sind einfach klasse und für mich in vielem ein Vorbild. Nicht meckern, sondern einfach machen - das täte unserer Kirche auch an anderen Stellen gut."
Am Sonntag, 5. September, wurden nun zehn Personen in ihr Amt als Mitglied des Kirchenvorstandes der Evangelischen Johanneskirchengemeinde im Wiesbadener Stadtteil Weidenborn eingeführt. Pfarrer Stephan Da Re, der die Einführung vornahm, dankte den sechs Frauen und vier Männern für ihre Bereitschaft, die Gemeinde in den kommenden sechs Jahren zu leiten, und erbat für sie Gottes Segen.
Zuvor hatte der Pfarrer die bisherigen Mitglieder des Kirchenvorstandes, die auf eigenen Wunsch zum Ende der Legislaturperiode ausgeschieden waren, verabschiedet und ihnen die Grüße und Wünsche der Gemeinde übermittelt. „Ich bin sehr dankbar, dass Menschen einen Teil ihrer Zeit und ihrer Begabungen zur Verfügung stellen, um der Gesellschaft, in der wir leben, und unserer Kirche ein Gesicht zu geben und sie von innen heraus mitzugestalten“, so der Pfarrer. Die Gemeinde bedankte sich denn auch mit einem herzlichen Applaus.
Dieser Artikel vom August 2021 wurde am Dienstag, 7. September, neu editiert.
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Foto: Johanneskirche