ANZEIGE
Das Kürbisfest auf Paul´s Bauernhof entwickelt sich immer mehr zum Volksfest, das sich weit über die Grenzen von Wiesbaden hinaus einen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der Superlative erarbeitet hat. Am vergangenen Sonntag riss der Strom an Besuchern in ganzen Familien nicht ab. Immer mehr Schaulustige und internationale Gäste trafen im Laufe des Tages ein. Besonders die amerikanischen Besucher, für die der Kürbis regelrecht einen Kultstatus hat, fanden großen Gefallen an den gebotenen Attraktionen und dem Programm.
Für die kleinen Besucher die schon laufen konnten, waren das Motocrossfahren mit Minibuggis oder die aufregende Fahrt in zweieinhalb Meter Höhe vom Cockpit eines Traktors und gemütliches Ponyreiten oder Eselkutsche fahren die Höhepunkte der Unterhaltung schlechthin. Wer noch nicht laufen konnte, langweilte sich trotzdem nicht. Es gab so viel zu sehen und dann gab es ja noch Muttis oder Papas Schoß, von dem aus man die meisten Sachen erleben konnte. Die Großen indes genossen einfach die betriebsame und lebhafte Volksfestatmosphäre auf dem Festacker. Fahrten mit dem Planwagen, Gewinnspiele und die Landmaschinenschau sowie neue kulinarische Kreationen rund um das orange Gemüse, das eigentlich gar keins ist – der Kürbis gehört nämlich aus botanischer Sicht zu den Beerenfrüchten, genau wie Gurken und Melonen – rundeten den Tag für alle ab. Selbst aktiv werden konnte man auch beim abendlichen Kartoffellesen.
Neben Kürbisschnitzen, Seiden- und anderer Textilmalerei, Kürbispyramidenbauen und ausgelassenen Spielen im Stroh gab es auch ulkige Kuriositäten wie das Kuhlotto mit tollen Preisen. Ziel war es zu erraten, in welchen der abgesteckten Quadranten die Kuh ihren Fladen „kleckern“ ließ. Wer richtig tippte, gewann attraktive Preise, wie die Fahrt mit einem Porsche. Unterschiedliche Sponsoren stellten die Preise gern zur Verfügung und unterstützten so das Event. Es gab auch noch andere Unterstützung von ganz oben – denn das Wetter war schlichtweg fantastisch mit strahlend blauem Himmel den ganzen Tag und spätsommerlich warmen Temperaturen. Wem es draußen zu warm war, der konnte sich zur Abkühlung in die Scheue setzen.
Wer Kürbis gern auf dem Speiseplan zu stehen hat, hatte an dem Fest seine wahre Gaumenfreude. Es gab ihn in beinahe jeder Form und zu einer Vielzahl von Leckereien verarbeitet. In flüssigen Varianten gab es den orangen Vitaminprotz als Most, Wein, Bowle und Prickler (mit und ohne Alkohol), zu Marmelade verarbeitet, als Relish oder Mus, und als Milch-Shake. Da er so nicht sonderlich viel Eigengeschmack hat, gab man in die Shakes noch wahlweise Pfirsiche oder Erdbeeren – höchstpersönlich von der amtierenden Erdbeerprinzessin Sophia I gereicht. Das kam sehr gut an. Außerdem gab es ihn natürlich als Suppe oder Chili-Topf mit Schweinefleisch. Man bot ihn auch in Schieben gebraten an.
Natürlich gab es auch die üblichen Klassiker vom Grill, wie Steaks und Brat- oder Rindswürste im Brötchen. Aber vordergründig wollten die regionalen Anbieter zeigen, dass Kürbis auch in Broten, Kuchen, Waffeln und in Käse oder in vielen weiteren Leckereien verarbeitet genießen kann. Auch gab es Neues an der übrigen Obst- und Gemüsesortenfront – eine gänzliche neue englische Apfelsorte wurde vorgestellt. Der von außen völlig gewöhnlich aussehende rote Apfel mit dem klangvollen Namen Mary hat, anders als alle anderen Sorten, rotes Fruchtfleisch. Mary hat einen intensiven Apfelgeschmack, ist aber recht sauer und auch leicht bitter. Der Saft schmeckt herrlich frisch und ist natürlich von rötlicher Farbe.
Auch die örtliche Prominenz ließ sich die Genüsse dieses Tages und die Stimmung des Festes nicht entgehen. So sah man Gisela Stang, Bürgermeisterin von Wallau, Wolfgang Exner, Erster Stadtrat des Ortes sowie Axel Wintermeyer, Staatsminister des Kabinett Bouffier zwischen den Ständen und Heuballen umherschlendern und die große Vielfalt an Produkten probieren. Gleichzeitig agierten die Ehrengäste als Jury für den schönsten geschnitzten Kürbis. Zur Verleihung gab es zahlreiche große und kleine Preise zu gewinnen. Auch er TV Wallau war zugegen und stellte die neue Fußballmannschaft vor und lud zum Torwandschießen ein. Die jüngsten Mitglieder verkauften dafür vor Ort Lose. Der Erlös floss in die Vereinskasse.
Der Veranstalter Rainer Paul, Geschäftsführer des Bauernhofs war mit dem Kürbisfest mehr als zufrieden. Es war alles gut organisiert und durchdacht worden. Es gab genügend Speisen und Getränke. Die Aktionsstände waren in ausreichender Zahl besetzt, es gab sanitäre Einrichtungen vor Ort und fleißige Bienchen flitzten immer wieder zwischendurch umher und sammelten benutzte Gläser und Pappteller ein. Das alles sorgte für einen runden Festsonntag. Besonders für die Kinder dürfte das Fest die schönste Veranstaltung der letzten Wochen sein – toben ohne Grenzen, viel Platz zum ausgelassenen Spielen und viel zu erleben und entdecken.