ANZEIGE
Wer momentan in Wiesbaden von A nach B fahren will, muss nicht nur zu den Stoßzeiten mehr Zeit einplanen. Schuld am Verkehrschaos ist die seit Freitagabend wegen massiven Schäden gesperrte Salzbachtalbrücke, die in ihren besseren Tagen bis zu 80.000 Autos am Tag querten. Auch die darunter verlaufende Mainzer Straße und die Gleise sind dicht, der Hauptbahnhof fast vollständig vom Bahnverkehr abgeschnitten. Verkehrsteilnehmende müssen andere Wege nutzen, um ihr Ziel zu erreichen und brauchen dafür vor allem Zeit und gute Nerven.
Doch Wiesbadens Straßen sind für den zusätzlichen massiven Verkehr nicht ausgelegt. Das hat Folgen. Auf den Hauptverkehrsadern reit sich im Berufsverkehr Fahrzeug an Fahrzeug. Fahrer:innen müssen sich auf Verzögerungen von bis zu 30 Minuten einstellen. Das sorgt bei einigen für Frust. Die Polizei gibt ihr Bestes, um den Verkehr am Laufen zu halten, und ersetzt auf den großen Hauptkreuzungen die Ampeln durch Verkehrsposten. Bis zu fünf Einsatzkräfte von Landespolizei und Kommunaler Verkehrspolizei stehen auf den Knotenpunkten, um einen völligen Kollaps zu verhindern.
Mit dem Bus geht’s auch nicht schneller. Betroffene berichten von massiven Verspätungen. Der Schienenersatzverkehr ab Biebrich und Mainz-Kastel ist zeitweise überfüllt und steht ebenfalls im Stau.
Um auf die veränderte Verkehrslage reagieren zu können, ist die Polizei in Wiesbaden aktuell verstärkt auf Streife. Die Einsatzkräfte beobachten das Verkehrsaufkommen. Die Erkenntnisse sollen in ein angepasstes Konzept einfließen. Am Montag kreiste dafür sogar ein Hubschrauber über der Stadt und der Autobahn 66.
Wie sich die Auswirkungen der Sperrung der Salzbachtalbrücke mildern lassen, wird derzeit diskutiert. Einige Lösungsvorschläge gibt es bereits. „Pop-Up-Busspuren zur Beschleunigung des Schienenersatzverkehrs oder die temporäre Aufgabe von Parkstreifen zu Gunsten zusätzlicher Fahrspuren (etwa auf dem Theodor-Heuß-Ring zwischen Biebricher Allee und Mainzer Straße) sollten geprüft werden“, fordert Silas Gottwald, Sprecher der SPD-Stadtverordnetenfraktion für Mobilität.
Feuerwehr und Rettungsdienst haben umgehend auf die angespannte Verkehrslage reagiert und Maßnahmen angepasst. Der Schutz der Bevölkerung sei sichergestellt, teilt Andreas Kleber, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr, mit.
Die Einsatzkräfte bitten Verkehrsteilnehmende dennoch aufmerksam zu sein. „Wir appellieren an die Bürgerinnen und Bürger, unsere Arbeit zu unterstützen. So gilt es, sofort bei Stauungen eine Gasse für die Einsatzfahrzeuge zu bilden und diese offen zu halten. Das betrifft nicht nur Autobahnen oder mehrspurigen Straßen, sondern auch Straßen in der Innenstadt“, so Kleber. Wie am Mittwoch auf den Straßen zu beobachten war, hapert es daran noch.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!