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Jetzt auch noch Nokia: Der finnische Telekommunikationskonzern wird im Juli an mehreren Tagen mit einem Kamerawagen durch Wiesbaden fahren und Häuser sowie Straßenzüge abfotografieren.
Ähnlich wie Google Street View, die 2011 mit ihren Autos auf denen mehrere Digitalkameras installiert waren, durch Wiesbaden fuhren, wird das finnische Unternehmen 360-Grad-Panoramabilder aus der Straßenperspektive aufnehmen.
Die Aufnahmen sollen laut Nokia für „Here“ genutzt werden: „Here“ ist der Kartendienst des ehemaligen Handyherstellers – die Sparte wurde Ende April 2014 an Microsoft verkauft - sowie für die Navigationssoftware die Nokia vertreibt. Auf der Internetseite www.here.com informiert das Unternehmen über die Aufnahmen, die weltweit durchführt werden.
Die blauen Aufnahmefahrzeuge mit der Aufschrift „Here“ und der Kamera auf dem Dach werden laut Nokia im Juli durch Wiesbaden fahren. Auf Anfrage verteilen die Fahrer Informationsflyer an Bürgerinnen und Bürger.
Fahrzeugkennzeichen und Gesichter werden nach Nokia Aussage automatisch verpixelt. Darüber hinaus können Hausbesitzer beantragen, dass ihre Straßenfassaden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht werden. Bürgerinnen und Bürger, die nicht wollen, dass ihre Hausfassade bei „Nokia Here“ auftaucht, oder Fragen zu den Aufnahmen haben, können das Unternehmen in deutscher Sprache kontaktieren. Über welchen Weg das geht können Sie in unserer InfoBox nachlesen.
Mit dem Bildmaterial soll der Kartendienste, auf dem man nicht nur Fahrtroute berechnen, sondern sich auch die aktuelle Stausituation anschauen kann, verbessert werden. Eine 3D Ansicht der Städte, sowie es Google bereits anbietet, ist geplant. Nokia will sich mit seinem neuen Hauptgeschäft „Here“ allerdings besser auf die aktuelle Situation der Nutzer einstellen und Vorhersagen treffen können, sagte Here-Chef Michael Halbherr der DPA. Das könnten zum Beispiel Restaurantempfehlungen passend zu Ort und Tageszeit sein, oder aktualisierte Anweisungen für eine Fahrtroute. Dazu hat Nokia die US-Firma Medio Systems, die in Echtzeit große Datenmengen auswerten kann, gekauft.
Das aufgenommene und bearbeitete Bildmaterial soll frühestens 6 Monate nach Erhebung der Daten veröffentlicht werden.
Im Juni fahren die blauen Autos von Nikoa durch Berlin, Nürnberg und Stuttgart. Im Juli folgen neben Wiesbaden unter anderem auch Frankfurt am Main und Mainz.
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Wer sein Haus künftig nicht bei dem Kartendienst „Here“ von Nokia sehen will, der kann sich dagegen wehren. Mit einer E-Mail an: privacy(at)here.com kann auf Deutsch gegen die Straßenfotos protestiert werden.
Auch mit einem Brief an die Nokia-Zentrale kann man die Bilder vom Eigenheim verhindern: Nokia Corporation, Nokia Corporation, c/o Privacy, Karakaari 7, 02610, Espoo, Finnland mit dem Betreff Privacy.
Archivfoto: Wiesbadenakutell.de