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Mehr als sechs Wochen hatten die fünf Kandidaten zur OB-Wahl Zeit, auf Fragen zum Thema Fluglärm zu antworten. Die Fragen waren während eines Treffens der Bürgerinitiative gegen Fluglärm über Bierstadt besprochen und verabschiedet worden. Die Kandidaten Sven Gerich, Christiane Hinninger und Thorsten Hornung haben geantwortet.
Der Amtsinhaber, Dr. Müller, hat auch auf nochmaliges Nachfragen nicht einmal reagiert. So erfahren die Bürgerinnen und Bürger nicht, wie der Oberbürgermeister, falls er denn wiedergewählt wird, sich in Zukunft zum Thema Fluglärm verhalten wird. Was sie aber jetzt schon wissen, ist, welchen Umgang er mit besorgten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu pflegen gedenkt. Er wird ignorieren, was ihm nicht gefällt. Für dieses Verhalten fehlt uns jedwedes Verständnis, so die Bürgerinitiative.
Bierstadt ist in besonderem Maße vom Fluglärm aus Frankfurt betroffen. Bei Westwind kreuzen drei Flugrouten über Bierstadt. Bei Ostwind liegt der südliche Teil Bierstadts unter einer beinahe Dauerbeschallung von circa 60 Dezibel, merkt die BI an. Hinzu kommen Bestrebungen, die alte Tabum-Route wieder zu reaktivieren. Bis zu viermal höherer Lärm drohen dann in Bierstadt, Igstadt, Delkenheim und Nordenstadt. In einem Gespräch, das Mitglieder der BI im Januar mit Bürgermeister Goßmann führen konnten, hat dieser die Befürchtungen der BI leider als realistisches Szenario bestätigt.
Fünf Fragen hat die Bürgerinitiative den OB-Kandidaten gestellt:
1. Lehnen Sie wie wir eine Reaktivierung der lauten Tabum-Flugroute ab?
2. Unterstützen Sie die Forderung nach einem 100 Prozent Nachflugverbot von 22:00 bis 6:00 Uhr?
3. Unterstützen Sie die Forderung nach Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene?
4. Wenden Sie sich wie wir gegen einen weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens und treten Sie für eine zahlenmäßige Begrenzung der Flüge ein?
5. Unterstützen Sie die Forderung nach mehr Transparenz und Beteiligung?
Darüber hinaus wurden die Kandidaten auch danach gefragt, was sie persönlich als Oberbürgermeister tun würden, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Ein einfaches Bekenntnis reichte uns also nicht aus.
Die ausführlichen Stellungnahmen finden sich auf den Homepages: www.bigegenfluglaermwiesbaden.de und www.bilgus.de
Die Bürgerinitiative geht davon aus, dass es für die Bürgerinnen und Bürger aus Bierstadt und Umgebung von Belang ist, wie sich die Kandidaten zum Problem Fluglärm aus Frankfurt positionieren und hoffen, auf diese Weise einen Beitrag zu einer überlegten Wahlentscheidung geleistet zu haben.
Interessierte Bürger können gerne zum nächsten Treffen der Bürgerinitiative am Donnerstag, den 14. Februar um 19.30 Uhr in den Räumen der Katholischen Kirchengemeinde St. Birgid, Birgidstr. 2a in Bierstadt vorbeikommen.
Archivfoto