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Mit Beschluss Nummer 0294 der Stadtverordnetenversammlung vom 17. September 2020 wurde die Durchführung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Ostfeld (SEM Ostfeld) beschlossen. Über den Fortschritt der Maßnahme einschließlich der aktualisierten Kosten- und Finanzierungsübersicht berichtet das Stadtplanungsamt gemeinsam mit der SEG als Entwicklungsträger und Treuhänder für die städtebauliche Entwicklungsmaßahme Ostfeld einmal im Jahr den städtischen Gremien.
Die hierfür erstellte Sitzungsvorlage wurde am Dienstag, 24. Oktober, vom Magistrat an die tangierten Ortsbeiräte Amöneburg, Biebrich, Erbenheim, Kastel und Südost weitergeleitet. Das Stadtplanungsamt, die SEG und das Umweltamt werden den Ortsbeiräten in ihren nächsten Sitzungen über die wesentlichen Fortschritte der Maßnahme, die Ergebnisse von zwischenzeitlich fertig gestellten Fachgutachten und über die Kosten- und Finanzierungsübersicht 2023 berichten.
Seit der Berichterstattung 2022 wurde insbesondere mit dem Abschluss der Erstellung der Auslobungsunterlagen und dem Start des europaweiten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs ein weiterer Meilenstein im Projektfortschritt erreicht. Aktuell entwickeln in einer ersten Wettbewerbsphase zahlreiche nationale und internationale Planungsbüros erste Entwurfsideen.
In einer sich anschließenden zweiten, vertiefenden Wettbewerbsphase werden fünf bis sieben vom Preisgericht ausgewählte Planungsbüros bis zum Spätsommer 2024 ihre Entwürfe für den neuen Stadtteil Ostfeld ausarbeiten. Eine breite Beteiligung und Öffentlichkeitsarbeit, auch zu Zwischenschritten in der Entwurfserarbeitung, ist vorgesehen.
Neben dem Campus-Neubau des Bundeskriminalamtes als bedeutende Sicherheitsbehörde des Bundes wurde mit dem Neubaustandort des archäologischen Zentrums des Landes Hessen (AZH) ein weiterer Baustein einer öffentlichen Nutzung in den Ideenwettbewerb Ostfeld aufgenommen.
Zwischenzeitlich wurden zwei wesentliche umweltrelevante Fachgutachten zu den Themenfeldern Stadtklima und Schallimmissionen fertig gestellt und veröffentlicht. Für den Bereich Klima wurde durch das Gutachterbüro INKEK GmbH, Institut für Klima- und Energiekonzepte aus Kassel, die “Stadtklimatische Untersuchung Ostfeld Wiesbaden - Durchlüftung und Kaltluftsystem“ erstellt. Diese Untersuchung bildet einen fachlichen und räumlichen Vertiefungsschwerpunkt der derzeit in Erarbeitung befindlichen gesamtstädtischen Klimastudie, die als stadtklimatischer Fachbeitrag in die Erarbeitung des sich in Aufstellung befindlichen neuen Flächennutzungsplanes einfließt.
Untersucht wurde, welche Auswirkungen auf die stadtklimatische Situation durch eine Bebauung im Ostfeld auf die umliegenden Gebiete entstehen könnten. Aufgrund der Ergebnisse werden in dem Gutachten als sogenanntes “klimatologisches Leitbild“ konkrete städtebauliche Vorgaben benannt, die bereits Eingang in die Auslobungsunterlagen des europaweiten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs gefunden haben.
INKEK wird den gesamten Wettbewerbsprozess mit der Fachexpertise für klimatologische Belange begleiten. Mit einer Schallimmissionsmessung wurde das Gutachterbüro ADU Cologne – Institut für Immissionsschutz GmbH aus Köln beauftragt. Die täglich über 24 Stunden durchgeführte Messung erfasste kontinuierlich die auf das Ostfeld einwirkenden Schallimmissionen über einen Jahreszeitraum. Dadurch konnten einerseits der tatsächliche Einfluss des Straßen-, Gewerbe-, Schienen- und Fluglärms erfasst sowie die Anzahl an militärischen Flugbewegungen über das Ostfeld ermittelt werden.
Zahlreiche gesamtwirtschaftliche Veränderungen und konkrete Planungsfortschritte haben gegenüber dem Vorjahr zu Veränderungen der Kosten- und Finanzierungsübersicht 2023 geführt. So kennzeichnen insbesondere die allgemeine Wirtschaftslage und die damit verbundenen Preissteigerungen sowie Anpassungen am Projektzeitplan für die Gesamtlaufzeit der Maßnahme die Fortschreibung der Kosten- und Finanzierungsübersicht 2023.
Die prognostizierten Ausgaben für die Maßnahme haben sich um 9,1 Prozent auf etwa 841 Millionen Euro erhöht, dem stehen geschätzte Einnahmen von rund 653 Millionen Euro gegenüber. Hierdurch ergibt sich eine geschätzte Unterdeckung bis zum Abschluss der Maßnahme von etwa 188 Millionen Euro.
Wiesbadens Oberbürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent Gert-Uwe Mende betont: „Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Ostfeld ist eingebettet in einen städtebaulichen und in einen finanzwirtschaftlichen Rahmen, über den die zuständigen Bereiche jedes Jahr Auskunft geben. Veränderungen und Fortschreibungen können hierdurch von den Gremien und auch von der Öffentlichkeit transparent nachvollzogen werden.“
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Auch in Zukunft werden – wie bisher – fertig gestellte Fachgutachten für die Öffentlichkeit auf der Projekthomepage www.dein.wiesbaden.de/ostfeld bereitgestellt. An dieser Stelle sind darüber hinaus weitere Informationen zum Sachstand des Projektes Ostfeld sowie die Beteiligungsmöglichkeiten aufgeführt.
Symbolfoto