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Startschuss für den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb für das Ostfeld: Die Auslobungsunterlagen zum Ideenwettbewerb für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) Ostfeld wurden am Montag, 24. Juli, im EU-Amtsblatt veröffentlicht. In den nächsten Wochen haben Stadtplanungs- und Landschaftsplanungsbüros aus ganz Europa Zeit, um in der ersten von insgesamt zwei Bearbeitungsphasen des Wettbewerbs ihre gestalterischen Ideen und konzeptionellen Ansätze für die städtebauliche und landschaftsplanerische Gestaltung zu entwickeln
Das Preisgericht wählt aus den Einreichungen fünf bis sieben Konzepte für die anschließende zweite Phase des Wettbewerbs aus. Die finalen Entwürfe werden im Juli 2024 vorgestellt. Nach dem gut einjährigen intensiven Wettbewerbsverfahren erfolgt die finale Prämierung der Arbeiten.
Das Planungsgebiet umfasst das urbane Stadtquartier am Fort Biehler, den neuen Standort des Bundeskriminalamtes und die Gestaltung des weitläufigen, auch künftig unbebauten Landschaftsraums im Südosten der Landeshauptstadt Wiesbaden. Von den rund 450 Hektar Gesamtfläche sollen drei Viertel unbebaut bleiben, 30 Hektar sind im Norden für das BKA vorgesehen und 70 Hektar im Süden für das neue Wohnquartier.
Im Ideenwettbewerb sollen die Planungsbüros ein starkes, belastbares und weiterentwickelbares Konzept sowohl für die zu bebauenden Bereiche als auch für den Landschaftsraum skizzieren. Die Gestaltung des Ostfelds soll entlang der Vorgaben der Stadtverordnetenversammlung ein herausragendes Beispiel zukunftsfähiger, ökologischer Stadtentwicklung mit internationaler Strahlkraft werden.
Die Planungsbüros werden aufgefordert, mutig und visionär zu denken: Sie sollen neue und experimentelle Lösungsansätze zur Diskussion stellen. Der umgebende und vielseitige Landschaftsraum soll dabei als Taktgeber auch die zu bebauenden Bereiche prägen.
Die Entwürfe sollen eine Vision für das Ostfeld aufzeigen.
In der Auslobung wird eine “Vision für das Ostfeld“ beschrieben. Am Fort Biehler soll ein grünes und innovatives Stadtquartier für mindestens 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner entstehen, in dem ökologische, klimatische und landschaftliche Entwicklungsziele in Einklang mit der neuen Bebauung für Wohnen und Arbeiten gebracht werden. Öffentliche Räume sollen vorrangig vom Rad- und Fußverkehr genutzt werden und es soll somit Platz für Räume mit hoher Lebensqualität entstehen.
Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, betont: „Bei der Planung des Stadtquartiers soll der Mensch der Maßstab sein. Ebenso soll der neue BKA-Standort als Campus mit attraktiven Freiräumen für die Mitarbeitenden gebaut werden.“ Bei der Gestaltung des Landschaftsraumes, der drei Viertel des Planungsgebiets ausmacht, sollen die natürlichen Funktionen der Landschaft, der Landwirtschaft sowie die Frischluftzufuhr gesichert und der Charakter der Landschaft in seiner Eigenart und Schönheit weitgehend erhalten bleiben. Der Auslobungstext für den Ideenwettbewerb enthält die kompletten Anforderungen für die Gestaltung des Planungsgebiets, welche bei neuen Erkenntnissen im Planungsprozess angepasst werden kann.
Die besten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Konzepte aus der ersten sowie die inhaltlich fortgeschrittenen Entwürfe aus der zweiten Bearbeitungsphase des Wettbewerbs werden von den Planungsbüros jeweils im Rahmen von Bürgerdialogen im November 2023 und März 2024 öffentlich erläutert. Zwischen den Planungsbüros und der interessierten Bürgerschaft kann in diesem Rahmen ein Austausch von Anregungen und Empfehlungen für die weitere Bearbeitung stattfinden.
Neben den Angeboten, sich in Veranstaltungen vor Ort aktiv zu beteiligen und über den Fortschritt des Ideenwettbewerbes zu informieren, werden begleitende digitale Formate im Laufe des Prozesses angeboten. Außerdem werden die eingereichten Konzepte der ersten Wettbewerbsphase sowie die Entwürfe der zweiten Phase öffentlich ausgestellt.
Als Vorsitzende des Preisgerichts ist Andrea Gebhard vorgesehen. Die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin ist die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. Als designierte stellvertretende Vorsitzende konnte die Stadtplanerin Prof. Dr. Sophie Wolfrum gewonnen werden. Sie ist auch die Vorsitzende des Gestaltungs- und Denkmalbeirats der Stadt Wiesbaden. Das Preisgericht besteht aus externen, renommierten Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Stadtplanung und Landschaftsplanung (Fachpreisgericht) sowie Stadträtinnen und Stadträten, Vertreterinnen und Vertretern des Bundes für das Bundeskriminalamt (BKA), des Stadtplanungsamtes der Stadt Wiesbaden und der SEG Wiesbaden als Entwicklungsträger und Treuhänder der SEM Ostfeld (Sachpreisgericht).
Außerdem wirken nicht stimmberechtigte Sachverständige mit ihrer fachlichen Expertise mit, die aus der Stadtpolitik, den Fachämtern, Eigenbetrieben und Gesellschaften der Stadt Wiesbaden kommen oder von den beteiligten Institutionen des Bundes entsandt wurden. Auch externe Fachexperten für die Themen Klima, Energie und Mobilität sind im Preisgericht vertreten. Insgesamt sind knapp 80 Personen am Preisgericht beteiligt.
Die Informationen zur SEM Ostfeld auf der städtischen Beteiligungswebsite “Dein Wiesbaden“ (https://dein.wiesbaden.de/ecm-politik/wiesbaden/de/home/info/id/48) wurden aktualisiert. Interessierte können sich dort über den Ideenwettbewerb sowie über die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Ostfeld informieren. Zusätzlich stehen die Auslobungsunterlagen für den Ideenwettbewerb zum Download bereit.
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Symbolfoto