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Die hessische Polizei ist erneut bei Schwerpunktmaßnahmen der Einheit “BAO FOKUS“ gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Hessenweit wurden in der vergangenen August-Woche vorgegangen 88 Wohnungen, Häuser und sonstige Räumlichkeiten durch insgesamt 320 Kräfte durchsucht.
Die Einsätze fanden in den Städten Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Hanau, Kassel, Offenbach sowie Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Hochtaunuskreis, Biedenkopf, Fulda, Gießen, Hersfeld-Rothenburg, Kassel, Limburg-Weilburg, Marburg-Biedenkopf, Waldeck-Frankenberg, Lahn-Dill-Kreis, Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Offenbach, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Rheingau-Taunus-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis, Vogelsbergkreis und Wetteraukreis.
Koordiniert wurde der Einsatz - im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften - durch das Hessische Landeskriminalamt (HLKA).
Von den Beschuldigten waren 87 Männer und 4 Frauen. Die Beschuldigten sind 15 bis 65 Jahre alt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen standen die Männer und Frauen untereinander nicht im Austausch.
Sechs Beschuldigte stehen sogar im Verdacht, Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Den anderen 85 Beschuldigten wird der Erwerb, Besitz oder Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie vorgeworfen.
In Wiesbaden fanden zwei Wohnungsdurchsuchungen bei einem 19- sowie 20-Jährigen statt. Den beiden wird die Verbreitung von Kinderpornos vorgeworfen.
Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 392 Datenträger - darunter 110 Smartphones, 65 Computer und Laptops sowie 50 USB-Sticks - sichergestellt. Die sichergestellten Datenträger werden nun digitalforensisch aufbereitet. Sämtliche Bilder und Filme müssen durch Ermittlerinnen und Ermittler gesichtet, kriminalistisch bewertet und auf weitere Ermittlungsansätze geprüft werden, um den jeweiligen im Raum stehenden Vorwurf zu erhärten oder zu entkräften.
Bei sieben Beschuldigten wurden zudem weitere Straftaten festgestellt. Bei einer Person wurde eine Waffe gefunden, zwei weitere waren im Besitz von Betäubungsmitteln und ein Verstoß gegen das Arzneimittel wurde festgestellt. Außerdem stellen die Einsatzkräfte ein Schlagstock, ein Ausweisdokument sowie 3.520 Euro Bargeld sicher.
Die BAO (Besondere Aufbauorganisation) FOKUS (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und Sexuellen Missbrauch von
Kindern) hat aufgrund steigender Fallzahlen im Bereich der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ihre Arbeit im Oktober 2020 aufgenommen. Seither wurden 68 Haftbefehle vollstreckt, über 1.800 Beschuldigte erkennungsdienstlich behandelt und mehr als 67.900 Datenträger sichergestellt.
In der BAO arbeiten hessenweit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist organisatorisch im Hessischen Landeskriminalamt angesiedelt. Über den dortigen Führungsstab wird eine landesweite Koordination der Einsatzmaßnahmen gewährleistet.
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