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Der Wiesbadener Kriminalpolizei ist es im Juni dieses Jahres im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens gelungen, mutmaßliche Warenkreditbetrüger festzunehmen und eine Vielzahl vermutlich betrügerisch erlangter Waren sicherzustellen.
Ohne großen Aufwand können Kriminelle im Internet auf fremde Rechnung bestellen. Und oft nehmen es auch Unternehmen mit dem Schutz der Kundendaten nicht so genau.
Für den sogenannten Warenkreditbetrug braucht es oft nur den Namen und das Geburtsdatum einer Person, um auf Rechnung zu bestellen. Als Lieferadresse wählen die Betrüger etwa eine Packstation. Weil die Zahlung ausbleibt, wendet sich der Händler dann natürlich an die Person, in deren Namen die Bestellung abgegeben wurde. Dann beginnt der Ärger für das Opfer.
Die Kriminalbeamten aus Hessen hatten die Ermittlungen aufgenommen, nachdem sie Ende letzten Jahres Kenntnis darüber erhielten, das es von Oktober 2019 an, offensichtlich zu mehreren unberechtigten Bestellungen in verschiedenen Onlineshops kam und die Paketsendungen im Großraum Wiesbaden abgeholt wurden. Bezahlt wurde aber nie.
Die trickreiche Vorgehensweise der Täter, sie versuchten ihre Identität mit gefälschten Ausweisdokumenten zu verschleiern.
Zwischen Oktober 2019 und Januar 2020 bestellten die Täter über 150 Pakete und schädigten damit eine Vielzahl von Versandunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet.
„Nach Auswertung des Beweismaterials konnte schließlich der 38 Jahre alte Tatverdächtige als Abholer der Pakete identifiziert werden, so dass er und im weiteren Verlauf schließlich auch noch sein mutmaßlicher Komplize ins Visier der Wiesbadener Ermittler gerieten“, so Michael Plock von der Polizei Wiesbaden.
Aufgrund des dringenden Tatverdachtes, zahlreicher Beweise sowie der bestehenden Wiederholungsgefahr und der Tatsache, dass der 38-Jährige über keinen festen Wohnsitz verfügt, wurde durch einen Richter des Amtsgerichtes Wiesbaden schließlich ein Haftbefehl gegen den Mann erlassen.
Am Dienstag den 9. Juni wurden der Haftbefehl und die Durchsuchungsbeschlüsse dann von der Polizei vollstreckt. Die Kriminalbeamten durchsuchten gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Rheinland-Pfälzer Polizei insgesamt fünf Objekte in Bad Kreuznach und Mainz.
In der aufgesuchten Wohnung in Bad Kreuznach konnte der 38-Jährige angetroffen und widerstandlos festgenommen werden. Er wurde über den vorliegenden Haftbefehl in Kenntnis gesetzt und schließlich einer Justizvollzugsanstalt zugeführt.
Die Polizeikräfte trafen seinen 30 Jahre alte mutmaßlichen Komplize in seiner Mainzer Wohnung an und nahmen ihn ebenfalls widerstandslos fest.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen konnten etliche gefälschte Ausweispapiere sowie Warensendungen aufgefunden und als Beweismittel sichergestellt werden. Darüber hinaus wurde zufällig ein Mann angetroffen, bei dem es sich herausstellte, dass gegen ihn zwei Haftbefehle bestanden. Auch diese Person wurde sodann der Justiz übergeben.
Die Ermittlungen und Beweise sprechen klar dafür, dass der 38 Jahre alte Haupttatverdächtigen serienmäßig Betrugsdelikte begangen hat. Diese haben zu einem nicht unbeträchtlichen Vermögensschadens geführt.
Aufgrund des Vorwurfs des gewerbsmäßigen Warenkreditbetrugs, des Ausspähens von Daten sowie Urkundenfälschung, wurde gegen den 38-Jährigen ein Haftbefehl erlassen und er befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Den mutmaßlichen 30 Jahre alten Komplizen des Haupttäters, musste die Polizei zwar nach seiner Festnahme wieder auf freien Fuß setzen, dieser wird sich allerdings wegen der Tatvorwürfe ebenfalls in einem Strafverfahren verantworten müssen.
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Fotos: Wiesbadenaktuell, Polizei Wiesbaden