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Nach den am 7. März der Globus-Markt im ehemaligen Real-Einkaufscenter eröffnet wurde, gab es schon Spekulationen, dass der Praktiker Baumarkt in Nordenstadt vorzeitig geschlossen wird. Damals wurde eine baldige Schließung dementiert, da die Kette, zu dem auch die Max Bahr Gruppe gehört, noch einen Mietvertrag bis 2015 hat.
In den letzten Tagen verdichteten sich die Gerüchte, dass der Baumarkt noch in diesem Jahr schließen wird. Die Konzernzentrale von Praktiker bestätigte am Mittwoch gegenüber einer Anfrage von Wiesbadenaktuell.de, dass eine Schließung zum Jahresende anstehen wird. "Der Praktiker steigt vorzeitig aus dem Mietvertrag aus", bestätigte ein Sprecher der Konzernzentrale in Kirkel/Saarland. Auf ein genaues Datum wollte sich die Pressestelle nicht festlegen. Der Ausverkauf im Markt wird bald beginnen. Aktuell gibt es schon verschiedene Sonderangebote im Praktiker.
Der Praktiker Konzern hat sich ein Restruktierungsprogramm auferlegt. Einige Standorte in Deutschland wurden in diesem Jahr geschlossen. Im Rhein-Main-Gebiet soll auch noch ein Markt in Offenbach Ende Oktober geschlossen werden. Weiterhin will der Konzern einige Praktiker Märkte in Max Bahr Geschäfte umwandeln, um so profitabler zu werden.
Zurzeit sind 32 Mitarbeiter im Nordenstadter Baumarkt in Voll- oder in Teilzeitbeschäftigung bei Praktiker angestellt. Ein Teil könnte in die Wiesbadener Filiale oder die nahe gelegenen Baumärkte im Rhein-Main-Gebiet wechseln. Im schlimmsten Fall sollen Mitarbeiter nach Sozialplan abgefunden werden, sofern keine Weiterbeschäftigung möglich ist.
Von der Schließung in Nordenstadt ist der Wiesbadener Markt nicht betroffen. Der Baumarkt in der Dotzheimer Straße schreibt schwarze Zahlen und steht auch weiterhin unter der Marke Praktiker für die Kunden zur Verfügung.
Das Familienunternehmen Globus aus dem Saarländischen St. Wendel wird die Fläche von Praktiker übernehmen, um den Non-Food-Bereich ausbauen zu können. Weiterhin ist geplant das der ausgelagerte Getränkemarkt in das Haupthaus integriert wird. Globus investiert für den kompletten Umbau des Marktes in Nordenstadt rund 20 Millionen Euro. Mit der Schließung des Praktiker Baumarkts soll auch der Gartenmarkt, der Tier- und Getränkemarkt zugunsten von Parkplätzen abgerissen werden. Mit der zugewonnenen Fläche soll der Markt auf 10.000 Quadratmetern anwachsen. Auch die bisherige Parkfläche von 800 Stellplätzen wird auf 1.000 erweitert. Hierzu sollen neue Plätze Richtung Autobahn entstehen. Auch die An- und Abfahrtswege werden im Zuge der Umgestaltung der Parkplätze verbessert.
Aktuell laufen im Globus-Markt größere Umbauarbeiten. Die Metzger- und die Käsetheke sind kurz vor der Fertigstellung. Ab nächster Woche gibt es ein großes Fleisch- und Käseangebot im Markt. Im Winter folgen eine Fischtheke und eine eigene Meisterbäckerei. Im Frühjahr 2013 soll dann das Restaurant und die neue Shopping Mall folgen.
Die Praktiker AG mit Sitz in Kirkel (Saarland) bietet als Komplettanbieter im Do-it-yourself-Bereich ein breites Warensortiment aus den Bereichen Bauen, Renovieren, Werkstatt, Wohnen, Garten und Freizeit. Seinen Kunden – passionierten Heimwerkern wie professionellen Handwerkern – bietet Praktiker bedarfsgerechte, preisgünstige und qualitativ zuverlässige Lösungen. Im Angebot sind hochwertige Produkte bekannter Markenhersteller, aber auch bewährte Eigenmarken, die sich durch ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen.
Die Praktiker Gruppe betreibt - inklusive der im Februar 2007 übernommene Max-Bahr-Kette - rund 440 Märkte in neun Ländern und gehört damit zu den führenden Konzernen der europäischen Baumarktbranche. In Deutschland ist das Unternehmen an rund 330 Standorten (davon 78 Max Bahr) mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund zwei Millionen Quadratmetern vertreten und damit nahezu größter Anbieter im Markt. Europaweit behauptet die Praktiker-Gruppe den vierten Platz, in vier Ländern (Luxemburg, Rumänien, Griechenland, Türkei) ist sie in der Poleposition.
Die Praktiker Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2011 Umsatzerlöse von rund 3,2 Milliarden Euro. Sie beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon knapp 10.000 im Ausland.