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Auf der einen Seite die Musik, auf der anderen Seite die Bar – im Zentrum ein Podest. Das Interesse am Donnerstagabend, 16. April, war groß: Die Premieren-Vorstellung von „Sex, Drugs und Rock’n’Roll“ ausverkauft. Die Gemüter des Publikums zum Teil fehl geleitet – und hinterher durchweg überrascht.
„Sex, Drugs und Rock’n’Roll“, das Stück hat erst einmal nichts mit der Rock-‚n’-Roll-Hymne aus den 70er Jahren tun. Es nimmt es den Titel wörtlich. Zauberte aufgeplusterte, rasende und nahezu hektisch präsentierte Monologe auf die Bühne. Henning Kallweit, versteckt in zehn Charaktere, nahm dabei mit seiner One-Man-Show den ganzen Keller für sich ein: nicht nur psychisch, sondern vor allem physisch. Mit seiner Aneinanderreihung von Phrasen und Vorurteilen tauchte er mal hier und mal dort auf - im ganzen Keller, auf der gesamten Bühne. Kallweit entwickelte auf der Bühne ein Spiel über Macht und Ohnmacht. Ein Gefühl, das den Zuschauern der ersten Reihe(n) irgendwann - und spätestens beim exzellent dargestellten Manager überkam.
Die überaus rasante Szenerie, der von Freunden geplagte Erfolgsmensch, der sich jede Sekunde fit haltende Manager - der oberflächlich hastige Typus Mann - wird in "Sex Drugs und Rock'n'Roll" langsam aufgebaut. Langsam, durch verschiedene Facetten. Erst mit einem Obdachlosen, dem es so leid täte, dass er arbeitslos sei. Dem es Leid täte, dass das Publikum oben und er unten stehe. Dem es leid täte, dass „Sie“ – das Publikum angesprochen – oben seien und „Sie“ in die Hölle kämen.
Dann durch den Rockstar. Eine coole Sau, die sich an der Bar für den tollsten und besten Mann überhaupt hält. Gar nichts dafür kann, dass die Frauen nur auf Ihn flögen. Ihn, den Musiker, einen Menschen, der sich auf der Bühne in Selbstgesprächen über Drogen mit Freddy verliert..
Insgesamt reiht Ulrich Cyran in „Sex, Drugs and Roch’n’Roll“ zehn Charaktere aneinander. Zehn Charaktere, die sich in der Henning Kallweit One-Man-Show in Mono- und gespielten Dialogen wiederfinden. In Gesprächen über Macht und Ohnmacht, Grandiosität und Versagensängste. Szenen, die in musikalischen Pausen immer wieder über Musik von Sinatra, Dylan oder Springsteen geerdet werden.
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Die nächsten Aufführungen von "Sex, Drugs and Rock'n'Roll"
in der Kreativfabrik, Murnaustraße, Wiesbaden sind am:
Freitag, 17. April um 19:30 Uhr und
Samstag, 18. April um 19:00 uhr
Foto: Volker Watschounek