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Das Hessische Staatstheaters Wiesbaden präsentiert bis zu den Sommerferien im Schauspiel sieben Premieren, davon drei Deutsche Erstaufführungen und eine Uraufführung.
Kaum ein anderes Drama stellt die Frage nach dem Wert des Menschen auf so existentielle Weise wie William Shakespeares »König Lear«: Nachdem Lear seine Macht freiwillig abgegeben hat, stürzt er in eine bis an die Grenzen des Nichts reichende Krise, in der alle sicher geglaubten Werte in sich zusammenfallen. Uwe Eric Laufenberg inszeniert diese vielleicht schwärzeste aller Shakespeare-Tragödien, Rolf und Marianne Glittenberg gestalten Bühne und Kostüme. Schauspieler und Regisseur Nicolas Brieger spielt die Titelrolle. Die Premiere findet am Samstag, 19. Juni 2021, um 19:00 Uhr im Großen Haus statt.
Sir Tom Stoppard rückt in seiner scharfsinnigen und wortwitzigen Trilogie »Die Küste Utopias« die russische »Intelligenzia« des 19. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Stoppard bringt so die Vorgeschichte der russischen Revolution in einem humorvollen Konversationsstück auf die Bühne. Nach »The Hard Problem« zeigt das Hessische Staatstheater Wiesbaden mit »Die Küste Utopias« die nächste Deutschsprachige Erstaufführung von Tom Stoppard. Der erste Teil »Aufbruch« hatte im vergangenen Herbst Premiere und wird am 24. Juni wiederaufgenommen. Es folgen die Teile II und III »Schiffbruch« und »Bergung« wieder in der Inszenierung von Henriette Hörnigk am Samstag, 26. Juni, um 18:00 Uhr und am Sonntag, 27. Juni, um 18:00 Uhr im Kleinen Haus . Auch eine Gesamtaufführung ist für die nächste Spielzeit geplant.
Mit Henrik Ibsens »Gespenster« ist eines der skandalumwittertsten Dramen des 19. Jahrhunderts auf der Wiesbadener Bühne zu erleben. Was Ibsen unter dem Teppich hervorkehrte, wollten seine Zeitgenossen nicht wahrhaben: Ehebruch, Alkoholismus, Geschlechtskrankheiten oder gar angedeuteter Inzest. In Johannes Leppers Inszenierung, spielen Anne Lebinsky und Tobias Lutze die komplizierte Mutter-Sohn-Beziehung in der moralisch zerrütteten Familie Alving. Premiere ist am Dienstag, 29. Juni, um 19:30 Uhr im Kleinen Haus.
In George Bernard Shaws immer noch aktuellen Konversationsstück »Doktors Dilemma« steht nur noch ein lebensrettender Therapieplatz mit Impfung für Tuberkulose-Kranke zur Verfügung, es gibt jedoch zu viele akut vom Tode bedrohte Patienten: darunter ein Genie und ein Wohltäter. Welchen Fall wird der renommierte Mediziner Sir Colenso Ridgeon »priorisieren« (um es im aktuellen Jargon auszudrücken), der garantieren kann, dass die von ihm verabreichte Impfung nicht tödlich verläuft? Uwe Eric Laufenberg wird in der Inszenierung von Tim Kramer die Titelrolle übernehmen. Die Premiere findet am Samstag, 3. Juli, um 19:30 Uhr im Kleinen Haus statt.
Salman Rushdies neuer Roman »Quichotte« erzählt, in Anlehnung an Cervantes Klassiker, die Geschichte eines einsamen Mannes: Der Rentner ist fernsehsüchtig und verliert sich völlig in der Welt der Shows und Serien – bis er sich in den TV-Star Miss Salma R verliebt und beschließt, sich auf seine »Quest« (Suche) zu begeben und die hübsche Moderatorin zu seiner Frau zu machen. An seiner Seite: sein Sohn Sancho, den er mit der Kraft seines Geistes neben sich auf den Beifahrersitz imaginiert. Zusammen reisen Vater und Sohn durch Trumps Amerika, in Zeiten von Rassismus, Opioid-Krise und einer Bevölkerung, die hoffnungslos reizüberflutet ist. Das Stück feiert in einer Inszenierung von Daniel Kunze mit Rainer Kühn in der Titelrolle Uraufführung am Mittwoch, 7. Juli, um 19:30 Uhr im Kleinen Haus.
Mit »Admissions« ist in Wiesbaden die Deutschsprachige Erstaufführung eines scharfsinnigen Stücks des jungen amerikanischen Autors Joshua Harmon in der Übersetzung von Anika Bárdos zu sehen. Daniela Kerck inszeniert den wendungsreich-witzigen Abend, an dem sich die wohlmeinende weiße Mittelklasse die Frage gefallen lassen muss, wie liberal und aufgeschlossen ihr Weltbild im Angesicht des alltäglichen Rassismus ist, wenn es ans Eingemachte geht. Mutter und Sohn werden hier gespielt von Jaqueline McCauley und Linus Schütz. Premiere ist am Sonntag, 11. Juli, um 19:30 Uhr in der Wartburg.
Weitere Infos erhalten Sie unter https://www.staatstheater-wiesbaden.de/
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Symbolfoto