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Der 27. Januar als nationaler und internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an den Tag, an dem die Rote Armee 1945 das KZ Auschwitz befreite. In Wiesbaden wird der Gedenktag seit nunmehr 22 Jahren mit zahlreichen, in diesem Jahr wieder vorwiegend digitalen Veranstaltungen begangen. Die Veranstaltungsreihe beginnt am 17. Januar.
Die zentrale Gedenkveranstaltung am Mittwoch, 27. Januar, kann aufgrund der Corona-Pandemie erneut im Livestream unter www.youtube.com/StadtWiesbaden verfolgt werden. Es sprechen Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Peter Quadflieg.
Der Einladung der Landeshauptstadt Wiesbaden für den wissenschaftlichen Fachvortrag ist in diesem Jahr der Wiesbadener Historiker Dr. Philipp Kratz gefolgt. Er wird die Entwicklung der Wiesbadener Erinnerungskultur von den Gedenkfeiern für die Opfer des Faschismus 1947 bis hin zur jährlichen Veranstaltungsreihe "Erinnern an die Opfer" skizzieren. Der Vortrag greift die Debatte um die Effektivität eines ritualisierten Gedenkens auf. Einerseits soll die Erinnerungskultur weiterentwickelt werden. Auf der anderen Seite steht die Forderung nach dem "Schlussstrich". In diesem Spannungsfeld wird Philipp Kratz die "erkämpfte Erinnerung" in Wiesbaden darstellen.
„Vielen gilt die gegenwärtige Erinnerungskultur als vorbildlich“, sagt Kulturdezernent Axel Imholz. „Wir dürfen uns aber nicht der Annahme hingeben, dass ein kritischer Blick auf die NS-Zeit einmal jährlich am 27. Januar ausreicht. Es bedarf einer substantiellen Auseinandersetzung mit nationalsozialistischen Verbrechen, die nicht mit einer Gedenkveranstaltung erreicht ist. Erinnern ist ein dauerhafter Prozess, in dem sich die Gesellschaft immer wieder selbst überprüfen muss. Die Geschichte endet nicht mit der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Ich freue mich deshalb sehr, dass die diesjährige Veranstaltungsreihe sowohl Themen der klassischen Erinnerungsarbeit als auch neue Forschungen aufgreift. Sie zeigt damit das ganze Spektrum der Erinnerungskultur, auch über Wiesbaden hinaus.“
Die Veranstaltungsreihe wird von in der Gedenk- und historischen Bildungsarbeit aktiven Wiesbadener Institutionen und Vereine gemeinsam mit dem Kulturamt getragen.
Das komplette Programm finden Interessierte >>>hier<<<
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