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Sieben Teilnehmende erhielten am Donnerstag, 27. Juni, im festlichen Rahmen die Zeugnisse ihres frisch erworbenen Hauptschulabschlusses. Zudem wurden insgesamt 22 Zertifikate der Handwerkskammer und IHK vergeben, mit denen fachliche Fähigkeiten in den Bereichen Tischlerei, Holzbildhauerei und Hauswirtschaft bestätigt werden.
„Ich bin dankbar, dass ich am Projekt teilnehmen konnte, um meinen Hauptschulabschluss nachzuholen“, sagt der 22-jährige Jonas Hegemann. „Ich werde die meiste Zeit in guter Erinnerung behalten.“ Der frisch erworbene Schulabschluss ist für ihn die Chance, jetzt beruflich durchzustarten und eine Karriere als Chemikant, Werksfeuerwehrmann oder Sozialassistent anzustreben.
Das seit 1994 bestehende Start-Projekt hat das Ziel, junge Menschen mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, soziale und auf die Arbeitswelt bezogene Kompetenzen zu fördern sowie – falls nötig – einen Schulabschluss, Grundkenntnisse verschiedener Berufsbilder und berufliche Orientierung zu vermitteln.
In Zusammenarbeit mit dem kommunalen Jobcenter soll so der Übergang in eine Ausbildung oder eine Beschäftigung ermöglicht werden. Junge Menschen sollen so trotz schwieriger Startbedingungen eine neue berufliche Perspektive bekommen.
Das Projekt bietet insgesamt 55 Plätze und ermöglicht den Teilnehmenden die regelmäßige Arbeit in den verschiedenen Werkstätten des Projektes. Neben einer Kunst- und Holzwerkstatt bieten die BauHaus Werkstätten auch eine Medienwerkstatt und die Mitarbeit im „Pausenkönig“, einem gastronomischen Angebot, das verschiedene Institutionen in Wiesbaden beliefert.
Des Weiteren können die Teilnehmenden im Rahmen des Projektes den Hauptschulabschluss in Kooperation mit der Kerschensteinerschule absolvieren.
„Wir vermitteln den Jugendlichen in unseren Praxisbetrieben den Mehrwert praktischer Arbeit und wollen die Teilnehmenden dazu motivieren, weiter an ihrer beruflichen Planung zu arbeiten“, erklärt Oliver Thut, Bereichsleiter für das Start-Projekt in Wiesbaden. „Durch handlungsorientierte Ansätze, sozialpädagogische Einzelfallhilfe und individuelle Begleitung der Teilnehmenden schaffen wir neue Perspektiven und unterstützen die persönliche Entwicklung.“
Gefördert wird das Projekt aus Mitteln der Stadt Wiesbaden und dem Europäischen Sozialfonds (ESF), mit dem das Land Hessen besonders innovative und praxisnahe Projekte zur Beschäftigungsförderung unterstützt.
„Bildung und Qualifizierung sind unabdingbare Voraussetzungen für die wirtschaftliche und soziale Integration. Die Hessische Landesregierung setzt sich daher auch weiterhin dafür ein, dass möglichst kein junger Mensch seine Schulzeit ohne Abschluss beendet“, sagt Kai Oliver Thielking, Referent im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration anlässlich der Zeugnis- und Zertifikatsvergabe. „Wir wollen alle Talente fördern und auch diejenigen unterstützen, die bisher noch keinen Zugang zum Arbeitsmarkt gefunden haben.“
Stadtrat Christoph Manjura, Sozialdezernent der Stadt Wiesbaden, schickte den Jugendlichen zum erfolgreichen Abschluss des Projektes seine Glückwünsche: „Immer wenn Sie sich im Leben fragen, warum Sie sich diesen Stress antun, werden Sie an den heutigen Tag zurückdenken und sich vor Augen führen, dass alle Anstrengung zu etwas gut war.“
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Fotos: BauHaus Werkstätten