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Vielen Besuchern der Bundesligaheimspiele des VC Wiesbaden ist dieser Mann aufgefallen. Groß gewachsen, stattliche Figur mit runder Brille im Gesicht und stets der Videokamera im Anschlag. Er hielt fest, wenn Regina Burchardt und Co. aufschlugen, sich zu Punkten blockten, Siege einfuhren und Niederlagen zu verdauen hatten. Das Gesicht hinter der Kamera gehört zu Peter Knapp, freiberuflicher Fotograf und Kameramann aus Frankfurt. Gemeinsam mit VCW-Hallensprecher Daniel Schmidt initiierten beide im Juli 2011 ein Filmprojekt um die Volleyballstars des VC Wiesbaden. Die beteiligten Personen und Unternehmen arbeiteten dabei alle ehrenamtlich.
„Wir sind ohne jegliche Zielsetzung an dieses Projekt gegangen. Wir wollten einfach sehen, was aus dieser Idee wächst“, gibt Peter Knapp zu, der mit seinem Studio FotoFilm Knapp die nötige Technik stellte. Der Film, der ab Samstag, 20. Oktober, erhältlich sein wird, entstand komplett ohne Storyboard und ausschließlich über spontane Drehs. „Es war sehr spannend, Filmsequenzen während der Saison zu sammeln und diese irgendwie in Form eines Filmes zu pressen“, sagt Daniel Schmidt über seine ersten Erfahrungen mit dem Medium Film.
Obwohl er in diesem Metier zuvor nicht tätig war, wollte Schmidt den Schnitt doch selbst übernehmen: „Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und habe mir alle nötigen Fähigkeiten autodidaktisch beigebracht. Für mich war seit der Projektidee klar, dass ich auch den Schnitt des Films übernehmen möchte.“ Das Team verstärkte darüber hinaus Hallensprecher Till Pörner, der die Redaktion für den Film übernahm und Interviews organisierte und führte.
VCW Geschäftsführer Günter Higelin und Sportdirektorin Nicole Fetting durften in den Film vorab schon einmal rein schauen und waren begeistert. „Wir gehören zu dem kleinen Kreis, der den Film bereits bestaunen durfte. Es sind wunderbare Bilder, ein gelungener Zusammenschnitt, knappe zwei Stunden, die nie langweilig werden!“, so Günter Higelin. Nicole Fetting hatte bereits in der Saison 2011/2012 höchsten Respekt vor der Arbeit, den vielen, vielen ehrenamtlichen Stunden und dem unermüdlichen Engagement.
Über 85 Stunden brauchbares Rohmaterial standen für den Schnitt des Filmes zur Verfügung. „Da fällt es schwer, eine Auswahl zu treffen. Deshalb haben wir uns auch bewusst für einen sehr langen Film mit 105 Minuten Länge entschieden“, sagen Knapp und Schmidt übereinstimmend. Und dies sind reine, pure Filmaufnahmen, die lediglich mit Originalton oder Musik untermalt sind, was auch den Titel „PURE VCW“ erklärt.
Filmaufnahmen aus insgesamt 17 VCW-Spielen der vergangenen Saison liefern den Kern des Films. Neben Spielszenen sind aber auch jede Menge Blicke hinter die Kulissen, beziehungsweise ungewöhnliche Perspektiven verpackt, die von vier Interview-Spezials eingerahmt werden. Diese Spezials zeigen unter anderem Ksenija Ivanovic und Micheli Tomazela Pissinato beim Kochen in der heimischen Wohngemeinschaft oder Barbara Wezorke bei der Fahrt mit der Nerobergbahn. Im Trainingslager in Italien filmte sich die Mannschaft sogar selbst.
Das fertige Werk können VCW-Fans zum ersten Heimspiel des VC Wiesbaden gegen die Rote Raben Vilsbiburg, am Samstagabend erwerben. Von dem Erlös des DVD-Verkaufs erhoffen sich Knapp und Schmidt die Kosten dieses Projektes decken zu können: „Wir haben bislang alles aus eigener Tasche gezahlt. Vom Benzin, den Produktionskosten, über Gebühren für Musik und GEMA, die Rohlinge und DVD-Hüllen. Es wäre schön, wenn sich zumindest ein Teil der Kosten decken ließe.“
Der Aspekt der Kosten beeinflusst auch die Aussicht auf einen weiteren Saisonfilm. Ob ein solcher folgen wird, lässt Schmidt offen, der mit seiner Agentur D3Smedia neben Peter Knapp einen Großteil der Produktionskosten getragen hat: „Wir müssen das Feedback auf die DVD abwarten. Das Projekt hat großen Spaß gemacht, aber sowohl Peter Knapp als auch ich haben eine betriebswirtschaftliche Verantwortung zu tragen, die kein größeres Sponsoring erlaubt.“
Archivfoto