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Die vertonte Kopie von „Metropolis“ ist am Freitag, 25. November, um 20:00 Uhr im Caligari, Marktplatz 9, zu sehen. „Die Nibelungen“ feiern ihre Wiesbaden-Premiere in zwei Vorstellungen am Freitag, 9. Dezember, und Samstag, 10. Dezember, jeweils um 20:00 Uhr mit Klavierbegleitung durch Joachim Bärenz.
„Ich freue mich, dass damit zwei der bedeutendsten deutschen Filmwerke von Fritz Lang in unserem kommunalen Kino präsentiert werden“, sagt Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. „Damit hat die Öffentlichkeit die Gelegenheit, die weltweit beachteten Restaurierungsprojekte der in Wiesbaden ansässigen Murnau-Stiftung zu sehen.“
Zu beiden Filmen von Fritz Lang gibt Filmrestauratorin Anke Wilkening eine Einführung. Die Stummfilmklassiker wurden in den vergangenen Jahren aufwändig restauriert und sind nach Jahrzehnten wieder originalgetreu zu erleben. „Die Caligari Film-Bühne bietet als Kino im Stil des Art Deco den idealen Rahmen, um die beiden Filmklassiker aus den 20er Jahren zu erleben“, betont Ernst Szebedits, Vorstand der Murnau-Stiftung.
Der Eintritt zur restaurierten Fassung von Metropolis kostet 6,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Am 9. Dezember wird die restaurierte Fassung von Die Nibelungen, Teil 1 „Siegfried“, mit Live-Klavierbegleitung von Joachim Bärenz gezeigt. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Am 10. Dezember kommt die restaurierte Fassung von Die Nibelungen, Teil 2 „Kriemhilds Rache“, ebenfalls mit Live-Klavierbegleitung von Joachim Bärenz. Der Eintritt zu dieser Vorstellung kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Wer Karten für beide Teile kauft, muss nur 14 Euro zahlen.
Eintrittskarten gibt es ab sofort bei der Touristinformation, Marktplatz 1, sowie täglich von 17:00 bis 20:30 Uhr an der Kinokasse der Caligari Film-Bühne, Marktplatz 9.
Hintergrund
In „Metropolis“ vereinen sich die politische und wirtschaftliche Macht in einer Person: Im Neuen Turm Babel regiert Joh Fredersen absolutistisch über Ober- und Unterstadt. Für den Herrscher sind Menschen lediglich ausführende Hände in der Arbeitsmaschinerie. Doch das Menschliche – Liebe und Freundschaft, Revolte und Rache – vermag auch die technisierte Welt der Zukunftsstadt zu erschüttern. „Metropolis“ zählt zu den Klassikern des Science-Fiction-Films, die wieder eingesetzten Szenen lassen die menschlichen Handlungsstränge wieder hervortreten. Die visionäre Kraft prägt seit Jahrzehnten nicht nur Filmschaffende – Metropolis ist zum Inbegriff der Zukunftsstadt geworden.
Gezeigt wird am 25. November die Kinofassung von 2011 mit der neu-editierten Originalmusik von Gottfried Huppertz, die von Frank Strobel und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin eingespielt wurde. Anke Wilkening hat das Material innerhalb von zwei Jahren gemeinsam mit Martin Koerber (Filmwissenschaftler und Archivar) und Frank Strobel (Dirigent und Experte für Stummfilmmusik) restauriert.
Die Rekonstruktion und Restaurierung der Premierenfassung von 1927 haben mit dem Fund von verloren geglaubtem Material in Argentinien im Jahr 2008 begonnen. Mehr als 20 Minuten bis dahin fehlender Szenen konnten dadurch wieder eingefügt werden. So kehrte „Metropolis“, über Jahrzehnte hinweg der berühmteste filmische Torso und bereits seit 2001 als erster Film überhaupt im UNESCO-Weltdokumentenerbe, im Jahr 2010 mit glanzvollen Premieren in der Alten Oper Frankfurt und bei der Berlinale auf die Kinoleinwand zurück. Anschließend tourte der Film erfolgreich mit Stummfilmkonzerten um die Welt – von Schanghai über Paris bis Rio de Janeiro. Im Frühjahr 2011 startete er als erster Film überhaupt nach mehr als 80 Jahren noch einmal im Kino. Seit Ende Oktober liegen die DVD- und Blue-ray Edition vor.
„Die Nibelungen“ ist einer der aufwändigsten Monumentalfilme der 1920er Jahre. Die stilistische Geschlossenheit des Werks, Innovationen in Tricktechnik und Lichtgebung sowie der Status als Superproduktion verliehen dem Film und seinen Schöpfern internationales Prestige und einen Platz in der Filmgeschichte. Ihre Weltpremiere feierte „Die Nibelungen“ (1924/2010) im Jahr 2010 in der Deutschen Oper, seither wird der zweiteilige Film bei Festivals und in Stummfilmkonzerten präsentiert. In den Vorstellungen im Caligari feiert die restaurierte Fassung der Murnau-Stiftung ihre Wiesbaden-Premiere. An dem Stummfilmklassiker wurde über vier Jahre hinweg aufwändig gearbeitet: Materialien aus 17 Archiven – von Moskau bis Montevideo – konnten dafür verwendet werden. Im fotochemischen Verfahren wurde das fünfstündige Epos originalgetreu in der orangefarbenen Viragierung wiederhergestellt.