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Die Rhinos starteten am zweiten Januar-Wochenende furios in das vierzigminütige Ligaduell gegen den viertplatzierten der ersten Bundesliga. Scheinbar mühelos brachten sie beinahe jeden Ball in der Reuse der Dolphins unter und verteidigten alles weg, was das Team aus der Mosel-Region offensiv vorzutragen versuchten.
Ein sichtlich gut aufgelegter Nico Dreimüller ging im ersten Spielabschnitt mit acht erzielten Punkten vorweg und konnte somit die Ladehemmungen von Arinn Young und Gijs Even kompensieren, sodass ein unglaubliches 6:20 nach zehn gespielten Minuten auf der Anzeigetafel im Delphinarium stand.
Kurz vor Ende des ersten Viertels wechselte Liga-Topscorer und Spielertrainer der Dolphins, Dirk Paßiwan (25P), erstmals seine Ende November neuverpflichtete Nationalspielerin Mareike Miller (15P) ein. Dieser Wechsel sollte den Moselstädtern ein baldiges Comeback bescheren.
Zu Beginn des zweiten Viertels wog das Spiel beider Teams hin und her. Es war ein offener Schlagabtausch, bei dem die Dickhäuter bis zur 16. Spielminute sogar mit beruhigenden 18 Punkten in Führung lagen. Doch kam es jetzt zum ersten Comeback der Dolphins. Angeführt von Dirk Paßiwan und Mareike Miller starteten die Pfälzer mit einem 10:0-Lauf von der sechsten bis zur neunten Minute des zweiten Viertels eine Aufholjagd, die die Rhinos etwas durchschüttelte. Bis zur zwanzigsten Spielminute gelang es den Dolphins, ihren 18 Punkte Rückstand zu halbieren und mit einem hoffnungsvollen 25:34 in die Halbzeitpause zu gehen, um neue Kräfte für die zweite Spielhälfte zu sammeln.
Dieses „Hallo wach“ nutzte Trainer Michael Paye, sein Team auf die zweite Spielhälfte einzustellen. Seine Ansprache traf bei seiner Mannschaft auf offene Ohren, und somit nahm der Rhinos Express zu Beginn des dritten Viertels umgehend Fahrt auf. Mit einem 9:0-Lauf der Dickhäuter gleich zu Beginn des dritten Viertels sorgten die Hessen wieder für geordnete Verhältnisse auf dem Spielfeld. Eine beruhigende 43:25 Achtzehn-Punkte-Führung sollte sie dennoch nicht in Sicherheit wiegen. Wiederum war es Dirk Paßiwan bei den Dolphins, der den Lauf der Wiesbadener zwar „nur“ mit einem 6:0-Lauf konterte, aber seine Mannschaft wiederum in eine aussichtsreiche Position für ein spannendes viertes Viertel brachte.
Das letzte Viertel eröffnete Dirk Paßiwan mit einem Zwei- und einem Dreipunktewurf. Somit konnte er den Spielstand noch einmal auf einen „gefährlichen“ acht Punkte Rückstand für seine Mannschaft verkürzen, doch sei an dieser Stelle vorweggenommen, dass dieses kurze Aufbäumen der letzte Versuch der Dolphins war, das Spiel und die Punkte den Rhine River Rhinos streitig zu machen. Der Kräfteverschleiß war bis dahin zu groß, und die Rhinos zu „abgezockt“, als dass sie sich diese zwei Punkte noch nehmen lassen würden.
Trotz der tollen Moral der Trierer kann man resümieren, dass das Spiel der Rhinos ein weiterer Beweis dafür ist, wie geschlossen sie ihre Spiele bestreiten. Die Ruhe und spielerische Klasse, die sie an den Tag legen, verdienen ein gehöriges Maß an Respekt. Die Trierer hingegen haben bewiesen, dass sie als Mannschaft noch ein ganzes Stück zusammen gewachsen sind und für die eine oder andere Überraschung in der laufenden Spielzeit sorgen können. Am Ende stehen zwei weitere Punkte auf der Habenseite der Wiesbadener Rollstuhlbasketballer und ein ungefährdeter 60:50 Start-Ziel-Sieg zu Buche.
Am Samstag, 20. Januar, erwarten sie die Aufsteiger RBB München Iguanas im Rhinos Dome und freuen sich auf das Wiedersehen mit den zahlreichen Rhinos-Fans. Die Partie wird um 17:00 Uhr angepfiffen.
„Unser defensiver Fokus und unsere mannschaftliche Geschlossenheit waren nach einer dreiwöchigen Pause großartig. Im Moment vermissen wir Kei Akito, aber wir freuen uns auf seine Rückkehr nach dem Asien-Qualifikationsspiel, da dieser Monat direkt in die Euro-Cup-Vorrunde Anfang Februar führt. Wir freuen uns auf das nächste Spiel im Rhinos Dome und machen uns an die Arbeit. Vielen Dank, und ich hoffe, es geht allen gut“, sagt Spielertrainer Michael Paye.
„Dieses Spiel war der direkte Kampf um den dritten Tabellenplatz. Ich könnte mir kein besseres Spiel zum Jahresauftakt vorstellen! Trier ist mit Dirk und ihrer Neuverpflichtung Mareike Miller ein gefährlicher Gegner. Am Ende, denke ich, war es unsere Verteidigung, die uns den Sieg beschert hat. Wir haben Trier auf 50 Punkte gehalten, was großartig ist. Wir hatten einige Foulprobleme, mussten offensiv hart kämpfen und profitierten von einigen Läufen. Am Ende hielten wir zusammen, vertrauten uns und verbleiben auf dem dritten Tabellenplatz“, so Mannschaftskapitän Gijs Even.
„Ich denke, wir haben wirklich stark angefangen, hatten dann aber einige kleinere Durststrecken, die dazu führten, dass die Delfine zurück ins Spiel kamen. Ich denke, am Ende haben wir wirklich unsere Erfahrung unter Beweis gestellt und den Sieg errungen. Es ist uns gut gelungen zusammenzuhalten und das Spiel zu gewinnen“, so Rhinos-Topscorer Arinn Young.
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Doneck Dolphins Trier - Rhine River Rhinos mit 50:60 (6:20, 19:14, 10:14, 15:12)
Rhine River Rhinos: #4 Michael Paye (8P), #6 Palmer (2P), #10 Kamali (11P), #12 Even (12P), #17 Dreimüller (9P), #18 Huber, #19 Lai, #24 Young (18P).
Foto: Ana Sasse