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Das Team von Paul Bowes spielte am Samstag beim Serienmeister RSV Lahn-Dill in Wetzlar. Es war von Beginn an ein spannendes Spiel.
Jim Palmer setzte mit den Eröffnungspunkten des Spiels die ersten deutlichen Akzente. Hiroaki Kozai konterte und die Partie entwickelte sich zum actionreichen Schlagabtausch. Beide Teams zwangen sich mit harter Defense zu schwierigen Würfen und schenken sich keinen Zentimeter Raum. Beide Trainer rotierten viel und vor allem vielseitig und spielten so die Klasse der beiden Mannschaften gekonnt aus. Nach zehn gespielten Minuten erarbeiteten sich die Dickhäuter einen minimalen Vorsprung 19:16.
Auch im zweiten Viertel ließ die Energie der Partie nicht nach. Der RSV Lahn-Dill tat alles um den minimalen Vorsprung der Rhine River Rhinos schmelzen zu lassen. Brian Bell kämpfte sein Team zurück in eine kurze Führung, die Matthias Güntner mit starken Kontern schmelzen ließ. Und doch reichte es noch nicht, das Momentum zurück zu holen. Erst ein butterweicher Dreipunktewurf von Louis Hardouin krönte die Anstrengungen der Dickhäuter mit der erneuten Führung, die Andre Hopp dann weiter ausbaute, während Thomas Böhme auf der Gegenseite Korb um Korb verlegte. Reo Fujimoto war es dann, der das Polster erneut schmelzen ließ und die Dickhäuter mit hauchdünner Führung in die Kabine schickte (35:34).
Motiviert kamen die Dickhäuter zurück aus der Kabine und knüpften nahtlos an die Energie der ersten Hälfte an. Andre Hopp lief zusammen mit Nicola Damiano heiß und hielt die Rhinozerosse so in Führung. Das Spiel blieb schnell und durch starke Defense blieben auf beiden Seiten immer wieder Punkte liegen. Die Wiesbadener schafften es dennoch sich stur in Führung zu halten. Bis auf sechs Punkte konnte sich das Team von Paul Bowes davon arbeiten, der weiter alle taktischen Finessen bereit hielt um die Angriffe seiner Landsfrau Janet Zeltinger samt Team zu vereiteln. Mit 58:52 ging es auf die Zielgerade.
In den letzten zehn Minuten drehten beide Mannschaften noch einmal so richtig auf. Die Überraschung für Wiesbaden ist zum Greifen nahe während die Zuschauer in der Rittal Arena alles gaben um ihre Mannschaft noch einmal mit dem zusätzlichen Energiekick zu pushen. Mit noch acht Minuten auf der Uhr glich Thomas Böhme erstmalig wieder aus. Die Rhinozerosse ließen sich so schnell allerdings nicht abschütteln und aus der Ruhe bringen. Weitere gut vier Minuten entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch bei dem sich keines der Teams absetzen konnte. Die Führung wechselte mit jedem Angriff bevor schließlich die Erfahrung des Serienmeisters zum längeren Atem verhalf. Während RSV-Routiniers Bell und Böhme noch einmal aufdrehten, verlegten die Dickhäuter die letzten wichtigen Punkte. So müssen sich die Rhine River Rhinos am Ende knapp mit 79:70 geschlagen geben.
Grund die Köpfe hängen zu lassen, haben die Rhinozerosse allerdings nicht. Ganz im Gegenteil - sie können auf die stetige Leistungssteigerung der Saison generell und die Leistung im Spiel im Speziellen mächtig stolz sein. Paul Bowes und sein Team beweisen in jedem Spiel mehr welche Klasse in ihnen steckt und dass sie zurecht auf dem dritten Platz der RBBL1-Tabelle stehen. Es gilt nun die kleinen Fehler abzustellen und weiter aus gerade solchen Spielen zu wachsen.
Paul Bowes: „Ich bin heute Abend so stolz auf unser Team. Sie sind raus gekommen und haben sich gegen das Spitzenteam Europas an ihre Grenzen gebracht. Das zeigt, das wir mit jedem Team in der Liga mithalten können und dass wir uns einfach nur darauf konzentrieren müssen uns stetig weiter zu steigern. Wir müssen die kleinen Fehler abstellen. Unser Ziel uns in der Top Vier zu halten ist immer noch greifbar und die Spieler freuen sich darauf stetig weiter an sich zu arbeiten, weil sie wissen, dass sie mit den Spitzenteams mithalten können. Andre Hopp ist rein gekommen und hat dem Team viel Energie gegeben. Nicola Damiano ist rein gekommen und hat wichtige Punkte gemacht. Er war eine Bereicherung für das gesamte Team und jeder war bereit alles zu geben wenn er aufs Feld gekommen ist.“
Nicola Damiano: „Es ist eine bittersüße Niederlage. Wir haben ein wirklich gutes Spiel gespielt, aber in den letzten Minuten einfach den Fokus verloren und so konnte uns die Erfahrung eines großartigen Teams wie Lahn-Dill schlagen. Wir müssen glücklich sein mit diesem Spiel, genauso wie mit dem Spiel gegen Thüringen, aber nicht zufrieden. Es muss ein Moment sein, aus dem wir noch weiter als Team wachsen können, weil wir es noch besser können und dieses Spiel bis zum Ende spielen können. Besonders erwähnen möchte ich Jim, denn er hat heute ein großartiges Spiel gespielt und vermeintlich einfache Dinge getan, die für einen 1-Punkte Spieler alles andere als einfach sind. Jetzt heißt es zurück ins Training zu gehen und weiter an uns zu arbeiten, denn wir haben einen Job zu erledigen. You can’t stop a running rhino!“
„Auch wenn es heute nicht ganz gereicht hat, bin ich einfach unglaublich stolz auf unsere Mannschaft. Dass wir heute den aktuell ungeschlagenen Tabellenersten und amtierenden Champions Cup Sieger in eigener Halle fast besiegt hätten, zeigt uns einfach, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Glückwunsch an Lahn-Dill“, sagt Mirko Korder nach der Partie.
Am Samstag, 20. November, erwarten die Rhine River Rhinos die RBC Köln 99ers zum letzten Heimspiel des Jahres. Hochball im Rhinos Dome ist um 17:00 Uhr.
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RSV Lahn Dill - Rhine River Rhinos 79:70 (16:19 | 18:16 | 18:23 | 27:12)
Rhine River Rhinos: Matthias Güntner und Andre Hopp (jeweils 16 Punkte), Arinn Young und Louis Hardouin (jeweils 11), Jim Palmer und Nicola Damiano (jeweils 6), Chayse Wolf (4), Svenja Mayer, Gijs Even und Barbara Groß.
Foto: Steffie Wunderl