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Zum Fahrplanwechsel im Dezember passt der RMV die Fahrpreise an die gestiegenen Kosten an. In diesem Jahr steigen sie im RMV um durchschnittlich 3,9 Prozent an. „Gerade die für Busse und Bahnen so gewichtigen Kostenfaktoren wie Diesel, Strom sowie die Nutzungsentgelte für Stationen und Gleise sind wieder überproportional teurer geworden“, machte RMV-Geschäftsführer Ringat deutlich, „so dass wir zu dieser - auch von uns nicht geliebten - Maßnahme greifen müssen, um die Kosten-Ertrags-Schere nicht noch weiter zu öffnen.“
„Wir würden am Verkehrsmarkt sicherlich noch mehr punkten, wenn wir auf die Preiserhöhungen verzichten könnten“, unterstrich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und erste Beigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Dr. André Kavai. Die Kürzung der Landesmittel in Höhe von 20 Millionen Euro für den ÖPNV für ganz Hessen sind nicht vom Tisch, so dass sogar noch eine zusätzliche Preiserhöhung um ein bis zwei Prozent droht und das bei einem verringerten Verkehrsangebot, so Kavai. "Das ist ein falsches Signal an Fahrgäste und ein falsches Signal an die Kommunen, die den RMV finanziell tragen. Wir werden uns damit auch nicht abfinden und bis in den Herbst weiter dafür Einsatz zeigen, dass diese Kürzungspläne wieder in die Schublade verschwinden", merkt Kavai an.
Eine zusätzliche Preiserhöhung wäre nach Ansicht von RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat auch insofern „sehr bedauerlich“, da die Erfolgskurve des Verbundes noch immer ansteige. Nach der jüngsten Berechnung lag die Fahrgastzahl 2011 mit 703 Millionen um 5,4 Prozent höher als für 2010 ermittelt. Die Pünktlichkeit hat sich weiter verbessert, sie liegt beispielsweise mit mehr als 96 Prozent bei der S-Bahn auf dem höchsten Wert seit den Messungen.
Wiesbadenaktuell.de hat die Änderungen zusammengestellt:
Wer 65 Jahre oder älter ist, für den wird der öffentliche Nahverkehr attraktiver. Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember wird ein besonderes Ticketangebot für Senioren eingeführt, das deutlich preiswerter ist und zusätzliche Vorteile bietet: Die Nutzung der 1. Klasse ist inklusive, damit man eher einen Sitzplatz bekommt und am Wochenende und an Feiertagen kann man unabhängig von der gekauften Preisstufe im gesamten Verbundgebiet unterwegs sein.
Preislich wird das neue Angebot „65plus“ eine Ersparnis zwischen 17 und mehr als 40 Prozent bringen – die Zuschlagsfreiheit in der ersten Klasse nicht mitgerechnet. Damit erhalten Senioren für 1.390 Euro in der Abbuchung 10x (Einmalzahlung 1362,20 Euro) eine 65plus-Karte, die ein ganzes Jahr lang im gesamten RMV-Gebiet gilt. Das Wiesbadener Seniorenticket kostet 579 Euro in der Abbuchung 10x (Einmalzahlung 567,40 Euro). Eine spätere Ausweitung auf Monatskarten ist beabsichtigt.
„So, wie wir auch für andere Bevölkerungsgruppen – Schüler, Studenten, Berufstätige – Rabatte geben, so wollen wir mit dem SeniorenTicket eine Bevölkerungsgruppe erreichen, die zurzeit am wenigstens den öffentlichen Nahverkehr nutzt“, warb RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat im Aufsichtsrat für das neue Tarifprodukt: „Im RMV-Gebiet sind derzeit gut 20 Prozent der Bevölkerung Senioren, das entspricht rund einer Million Bürgerinnen und Bürger, die wir stärker als Kunden gewinnen möchten. Es geht uns also auch hierbei um ein marktgerechtes Angebot, um Neukunden zu gewinnen. Mit dem erwarteten finanziellen Erfolg verbessern wir unsere Einnahmenseite.