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Ungesicherte Ladung ist nicht nur für den Fahrer beziehungsweise die Insassen eines Transporters gefährlich, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Deshalb kontrollierten die Stadtpolizei, Landespolizei und der Zoll am Montag im Bereich von Nordenstadt Lkw, Kleinlaster, Transporter und Anhänger. Die Schwerpunkte der Kontrollen lagen auf der Überprüfung der Ladungssicherung, der Fahrzeugtechnik und der Gefahrgutkontrolle.
Mit drei sogenannten Zugfahrzeugen haben die Einsatzkräfte die ausgewählten Fahrzeuge, die zum einen in Nordenstadt, aber auch auf der nahgelegenen A66 unterwegs waren, auf einen Parkplatz im Ostring gelotst.
Dort standen neben mehreren Polizisten auch das Umweltamt Wiesbaden sowie das RP Darmstadt, ein Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden sowie ein Sachverständiger für Ladungssicherheit und Gefahrgut bereit.
Die Einsatzkräfte überprüften die Dokumente und Unterlagen der Fahrer sowie der Fahrzeuge und der Ladung. Dann folgten die Kontrolle der Ladung und auch die technische Überprüfung der Transporter.
Was auf einigen Ladeflächen zum Vorschein kam, als sich die Türen öffneten oder die Planen zur Seite geschoben wurde, war erschreckend. Werkzeuge, Ware, Kartons, Paletten lagen kreuz und quer herum. „Das sind große Gefahren, wenn der Fahrer ein Vollbremsung machen muss oder wenn es zu einem Unfall kommt“, so Bernhard Thomas von der Stadtpolizei Wiesbaden.
Wenn Ladung gesichert war, dann meisten nicht richtig und nicht ausreichend. Selbst eine “kleine“ Schraube kann bei einem Unfall oder einer Vollbremsung zu einem „gefährlichen Geschoss werden“, erklärte ein Stadtpolizist.
Auf einem Anhänger eines Baufahrzeugen war eine Straßenwalze verladen. Diese war nicht gesichert und noch viel dramatischer, direkt davor befand sich eine Gasflasche. „Sollte der Fahrer bremsen müssen oder das Gespann verunfallt, dann besteht größte Gefahr, dass die Gasflasche explodiert“, schilderte Thomas.
Wenn die Vorschriften für die Ladungssicherung nicht eingehalten werden, dann kann es teuer werden für den Fahrer, den Halter und dem Unternehmer. Alle sind in der Verantwortung, das die Ladung und auch das Fahrzeug vorschriftsmäßig gesichert und in einem technisch einwandfreien Zustand ist.
Je nach Tatbestand kann das Bußgeld hoch bis in einen dreistelligen Betrag gehen und der Fahrer erhält, je nach Schwere, Punkte in Flensburg.
Alle Beanstandungen an der Ladung mussten vor Ort behoben werden. Und so räumten die Handwerker, Lieferanten und Beförderer ihre Fahrzeuge auf, beziehungsweise sicherten diese vorschriftsmäßig. Erst nach einer Abnahme durften sie weiterfahren.
Bei erheblichen Mängeln an den Transportern wurde eine Mängelkarte ausgestellt. In diesen Fällen haben die Halter eine Woche Zeit, diese zu beheben und anschließend bei der Polizei vorstellig zu werden.
Dieses Schicksal ereilte einen Pritschenwagen, bei dem die Scharniere einer Landewand fehlten. Das Seitenteil wurde nur durch zwei Hacken gehalten.
Während die Ladung und das Fahrzeug inspiziert wurden, befragten die Beamten vom Zoll die Insassen nach ihrem Beschäftigungsverhältnis und überprüften, ob sie angemeldet sind und alle Sozialvorschriften eingehalten werden.
Von den rund 60 kontrollierten Fahrzeugen waren 90 Prozent mit Mängeln oder erheblichen Gefahren unterwegs. „Das ist eindeutig zu viel. Diese Fahrzeuge stellen eine Gefahr auf der Straße dar“, so Thomas.
Für die Kräfte, die die ganze Woche noch im Wiesbadener Stadtgebiet Kontrollen durchführen, geht es nicht um Schikane oder Geld zu kassieren, Bernhard Thomas ist es wichtig, das die Personen und Verantwortlichen daraus lernen. Denn nur so können eventuelle Folgen oder Unfälle vermieden werden. Und diese Sicherheit kommt uns alles zu gute.
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