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Was bleibt von einem Leben an dessen Ende übrig? In ihrem gelobten Debüt „Alles, was draußen ist“ ließ Saskia Hennig von Lange den totkranken Wächter eines anatomischen Museums durch die Exponate streifen und über diese Frage nachsinnen.
In „Zurück zum Feuer“ sind es nun drei Protagonisten, die sich mit dem eigenen und fremden Verlust auseinandersetzen müssen. Es ist ein Kampf ohne Gegner und ohne Gewinn, den jeder alleine für sich kämpfen muss. Kunstvoll gelingt es der Autorin, einen Blick in die Seelen innerlich zerrissener Individuen zu werfen und die einzelnen Erzählstimmen miteinander zu verknüpfen. Eine dieser Stimmen gehört dem berühmten Boxer Max Schmeling, der die letzten Tage seines Lebens nur mit einer Krankenschwester in einem Haus im Wald verbringt und sich dabei an seine geliebte Frau Anny Ondra erinnert. Er trauert um diese, und auch um seinen eigenen Körper, den er einst trainierte, der ihn berühmt machte und der nun unaufhaltsam verfällt.
Nach Schmelings Tod verwahrlost das Haus jahrelang und als es von einem Sachverständigen, der auch auf den Namen Max hört, begutachtet werden soll, gelingt es diesem nicht mehr, es wieder zu verlassen. Er, der den Tod seines Sohnes verarbeiten muss, verkriecht sich dort, während seine Frau Inge zu Hause eine Bilanz des gemeinsamen Lebens zieht und dabei unter dem Strich nicht mehr viel stehen bleibt.
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Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte und arbeitet an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Für ihr Debüt „Alles, was draußen ist“ erhielt sie 2013 den Wortspiele Literaturpreis und den Rauriser Literaturpreis 2014. Im Jahr 2015 erhält sie den Clemens Brentano Preis der Stadt Heidelberg.
Was: Autorenlesung
Wann, Mittwoch, 18. März
Uhrzeit:19:30 uhr
Wo: Villa Clementine, Literaturhaus, Frankfurter Straße 1
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 7 Euro
Foto: Stefan Freund