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Immer wieder versuchen Trickbetrüger am Telefon durch eine geschickte wie skrupellose Gesprächsführung ihre potenziellen Opfer in eine emotionale Extremsituation zu bringen. So soll das rationale Denken und Handeln ausgeschaltet werden, damit letztlich Bargeld oder Wertgegenstände an unbekannte Abholer übergeben werden. Allgemein nennt man diese Betrugsmasche "Schockanrufe". Zwei solcher Anrufe ereigneten sich am Donnerstag in Wiesbaden.
Die beiden Frauen durchblickten erfreulicherweise die am Telefon aufgetischten Schauermärchen. Statt auf die Forderungen einzugehen, ließen sie ihren jeweiligen Anrufer abblitzen und alarmierten die Polizei. Es ist nicht auszuschließen, dass es weitere solcher Anrufe gab. Sollten Sie sich unsicher sein, wenden Sie sich gerne an die Wiesbadener Polizei.
„Die ,Spielarten‘ dieser Schockanrufe sind hierbei vielfältig“, weiß Polizeisprecherin Michaela Plock. „So meldet sich zum Beispiel regelmäßig ein angebliches Enkelkind mit weinerlicher Stimme und schildert einen tödlichen Verkehrsunfall, den es verursacht hätte.“
Nur die Zahlung einer höheren Kaution könne nun verhindern, dass es von der Polizei eingesperrt werde. Im weiteren Gesprächsverlauf würden sich dann angebliche Polizeibeamt:innen, Mitarbeitende der Staatsanwaltschaft oder des Amtsgerichtes melden, welche den "Sachverhalt" bestätigen und gleich den genauen Zahlungsablauf vorgeben.
„Gerade die Angst, Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen wird hier auf äußerst niederträchtige Art und Weise ausgenutzt. Die Polizei appelliert daher, bei solchen Anrufen äußerst sensibel zu reagieren und sich nicht zu übereilten Geldübergaben überreden zu lassen. Im Zweifelsfall sollte die Polizei unter der 110 verständigt werden“, rät Plock.
„Darüber hinaus wird in den meisten Fällen eine Rückversicherung bei den tatsächlichen Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen Klarheit bringen. Jüngeren Menschen wird empfohlen, sich mit ihren Eltern und Großeltern über diese perfiden Taten auszutauschen und damit für die notwendige Sensibilität zu sorgen. In jedem Fall können Sie sich sicher sein, dass die Polizei am Telefon niemals Ihre Vermögenswerte erfragen oder Geld bei Ihnen Zuhause abholen wird.“
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Foto: Polizei-Beratung