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Dieser Entscheidung wurde intensiv entgegen gefiebert. Knapp neun Wochen nach dem die Vorlandbrücke aus der Mainzer Seite um rund 30 Zentimeter abgesackt ist, und umfangreiche Reparaturmaßnahmen seit Februar durchgeführt wurden, hat am Samstag um 14:00 Uhr der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) erklärt, das die Belastungstests am Freitag erfolgreich verliefen, wie die Auswertung der Messungen ergeben haben. Spätestens am Montagfrüh ab 5:00 Uhr ist die Schiersteiner Brücke wieder offen.
Bei den Tests am Freitagvormittag war die Schiersteiner Brücke mit der theoretisch höchst möglichen Beanspruchung belastet worden. Auf der Brücke wurde dazu ein Stau simuliert mit Fahrzeugen mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen, die Stoßstange an Stoßstange auf der Brücke stehen. Die Vorlandbrücke in Mombach hielt allen Belastungen stand.
Während der Bauarbeiten in den vergangenen Wochen wurde die Brücke in ihre Ursprungslage mit 20 hydraulischen Pressen zurückgehoben. Das Bauwerk steht jetzt auf acht zusätzlichen Hilfspfeilern. Die entstandenen Risse wurden geschlossen.
Wie bereits in den vergangenen Tagen gemeldet dürfen nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen über die Schiersteiner Brücke fahren. Kraftfahrzeuge mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen dürfen die provisorisch instandgesetzte Vorlandbrücke auf Mainzer Seite aus Sicherheitsgründen nicht überqueren. Um ein ordnungswidriges Befahren von zu schweren Fahrzeugen abzuwenden, setzt Hessen Mobil im Zulauf auf die Schiersteiner Brücke spezielle Vorkehrungen: Alle Fahrzeuge werden durch Sensoren die im Asphalt eingelassen sind vermessen und gewogen. Die Kleintransporter oder Lkw, die dieses Gewicht überschreiten, müssen die A 643 an der Ausfahrt Äppelalle verlassen. Die Verkehrsführung wird umfangreich ausgeschildert sein, erklärt Hessen Mobil.
Fährt ein Fahrzeug von über 3,5 Tonnen ordnungswidrig in den gesperrten Bereich ein, erkennt das dynamische “Weigh-in-Motion-System“ automatisch die Überschreitung. Um das Fahrzeug an der Weiterfahrt zu hindern, löst das System die sofortige Sperrung der Brücke mittels Ampelanlage und Schranke aus (hier eine Skizze zum Anschauen und herunterladen). Der Verkehr kann erst dann wieder weiterfahren, wenn das Fahrzeug, das die Sperrung ausgelöst hat, von der Polizei über eine Notausfahrt vor Brückenbeginn von der Autobahn abgeleitet wurde.
Ein regelwidriges Verhalten von Fahrzeugführern mit einem Gefährt von 3,5 Tonnen, hat somit erhebliche Folgen, und das für den gesamten Verkehr. Denn solange die Schranke unten ist und die Polizei den Wagen von der A 643 geführt hat, steht jeder und alles. Das wird zu erheblichen Behinderungen und Staus führen. Deshalb appelliert Hessen Mobil an alle Verkehrsteilnehmer, sich an die geltende Verkehrsführung zu halten, um vermeidbare Verkehrsbehinderungen, insbesondere in der Rush-hour, zu verhindern.
Auf Mainzer Seite gilt gleiches. Dort ist das identische System installiert. Die Fahrzeuge mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen werden in Mombach abgeleitet und müssen einer ausgeschilderten Strecke folgen (hier eine Skizze zum Anschauen und herunterladen).
Sollte es zu einem Rettungseinsatz auf der Schiersteiner Brücke kommen, dann werden die Fahrzeuge nur von Wiesbaden aus anfahren. Dazu ist die Auffahrt von der Äppelallee auf die Schiersteiner Brücke für Pkw gesperrt. Nur Einsatzfahrzeuge dürfen diese Spur mit einer Sondergenehmigung benutzen. Wenn es zu einem Notfall auf der Brücke auf der Fahrspur von Mainz nach Wiesbaden kommen sollte, dann werden auch nur Wiesbadener Helfer zum Einsatz geschickt. Die würden dann die Rettungsmaßnahmen über die Mittelschutzplanke vornehmen. So der derzeitige Stand.
Rund 90.000 Autos und Lastwagen fuhren täglich bis zur Sperrung am 10. Februar über die Brücke. Es ist die wichtigste Verkehrsachse zwischen Wiesbaden und Mainz. Ab Montag können Pendler die auf die Arbeit müssen wieder über die Schiersteiner Brücke fahren ohne lange im Stau stehen zu müssen oder die Fähre zu nutzen. Eine Entlastung wird auch dringend notwendig, da am Wochenende die Osterferien in Hessen und Rheinland-Pfalz enden.
Der zusätzlich eingerichtete Fährbetrieb über den Rhein zwischen Walluf und Budenheim bleibt zunächst bis Ende April in Betrieb.
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Symbolfotos: Wiesbadenaktuell, LBM