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Die Präsidentin des Hessischen Landeskriminalamts, Sabine Thurau, für die hessische Polizei und der Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen, Jutta Gelbrich, unterzeichneten am Dienstag in Wiesbaden eine Kooperationsvereinbarung. Ziel dieser Sicherheitskooperation ist, den Schutz der hessischen Bürgerinnen und Bürger vor Vermögens- und Eigentumsdelikten zu verbessern.
Am Mittwoch, 23. Juli, finden deshalb hessenweit gemeinsame Informationsveranstaltungen der Polizei und der Verbraucherzentrale zum Thema „Unseriöse Geschäftemacher“ statt. In Wiesbaden wird diese von 14:00 bis 17:00 Uhr in der Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle, Bleichstraße 16, durchgeführt. Thema „Schlüsseldienste, Rohrreiniger und andere unseriöse Handwerker, Kaffeefahrten“. Die Teilnehmer können sie auf spannende Vorträge freuen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Ob Kaffeefahrten, „falsche“ oder fliegende Handwerker, Schlüsseldienste und Rohrreiniger, Datenklau im Internet, untergeschobene Verträge am Telefon oder das Vortäuschen einen anderen Firmenidentität – hessische Bürgerinnen und Bürger sehen sich professionellen und sich stetig fortentwickelnden Kriminalitätsformen ausgesetzt.
Teilnehmern an Kaffeefahrten wird beispielsweise damit gedroht, sie nicht wieder mit nach Hause zu nehmen, wenn sie nicht wenigstens eine der angebotenen Waren kaufen – oder ihnen wird gedroht, sie bekämen kein Mittagessen. Dass die Türen der Verkaufsräume bei Kaffeefahrten abgeschlossen werden, ist ebenfalls keine Seltenheit.
Schlüssel- und andere Notdienste nutzen oft Notlagen und Hilfsbedürftigkeit aus und verlangen überzogene Preise. Meist geben sie am Telefon keine genaue Auskunft über die entstehenden Kosten. Wer die Rechnung erst noch in Ruhe prüfen will, sieht sich Nötigungen ausgesetzt. So wird damit gedroht, das eben eingebaute Türschloss wieder auszubauen oder es wird eine „Begleitung“ zum nächsten Geldautomaten angeboten.
Besondere Vorsicht ist bei sogenannten Sicherheitsberatungen geboten, die interessierte Haus- und Wohnungseigentümer über Einbruchschutz – auch per Internet – informieren wollen und zunächst die kommerziellen Interessen in den Hintergrund stellen. Erst wenn durch geschickte Gesprächs- und Handlungsführung das Vertrauen des „Kunden“ gewonnen wurde, werden überteuerte oftmals minderwertige Sicherungseinrichtungen angeboten. Zu spät bemerkt der Verbraucher, dass er Schrott erworben hat. Im Übrigen ist die (Kriminal-)Polizeiliche Beratung durch die Polizei kostenlos, neutral und kompetent!
Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden, denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die betrügerischen Pläne durchkreuzen könnten. Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: nicht selten als Amtspersonen wie Polizeibeamte. Dabei kündigen sie ihren Besuch gelegentlich sogar vorher telefonisch an, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.
Unter einem Vorwand soll Bargeld, vermeintliches Falschgeld oder Schmuck, vermeintliche Hehlerware, vorgelegt werden. Allzu schnell wird geprüft, die Beute eingesackt – notwendige Formalitäten? Fehlanzeige! Leider bemerkt das Opfer zu spät die betrügerischen Absichten und noch was: die Polizei überprüft weder auf der Straße noch vor der Haustür Geld auf Echtheit
„Die bisherige Zusammenarbeit der Verbraucherzentrale Hessen e.V. mit der hessischen Polizei hat sich als sehr sinnvoll erwiesen. Um die Zusammenarbeit auf allen Ebenen weiter zu intensivieren haben wir diese Kooperationsvereinbarung erarbeitet, zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger“, so Präsidentin Sabine Thurau.
Aber nicht nur die Polizei, auch andere Organisationen wie Energie- und Wasserversorger oder die Verbraucherzentrale, haben damit zu kämpfen, dass unseriöse Geschäftemacher das Vertrauen der hessischen Bürgerinnen und Bürger in diese Organisationen für ihre Zwecke ausnutzen.
Die Kooperationspartner wollen deshalb künftig gemeinsam:
„Ich freue mich“, so Jutta Gelbrich, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen, „dass unsere seit 2009 praktizierte Zusammenarbeit nun eine vertragliche Grundlage bekommen hat. Hessens Verbraucherinnen und Verbraucher können sich auch in Zukunft darauf verlassen, dass Polizei und Verbraucherzentrale sich für ihren Schutz stark machen.“
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Ergänzende Informationen für Verbraucher: