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Der Breckenheimer Ortsbeirat hat in seiner Sitzung am 7. September über eine Sitzungsvorlage der Stadt Wiesbaden abgestimmt. Diese beinhaltete unter anderem eine Stellungnahme zur geplanten 110-kV Hochspannungsfreileitung von Breckenheim nach Kloppenheim. Für das restliche Teilstück nach Bierstadt ist trotz eines Heilquellenschutzgebietes die Erdkabelvariante beschlossen.
Die anwesenden Mitglieder der CDU- und der SPD-Fraktion haben der Sitzungsvorlage unverändert zugestimmt, die Bürgerinteressengemeinschaft Breckenheim (BiB) hat sie abgelehnt. Obwohl nun eine Schneise durch den Breckenheimer Wald befürchtet werden muss.
Für die BiB führte Borries Thiele aus, dass der Stellungnahme der Stadt eine von der Syna in Auftrag gegebene, 445 Seiten umfassende Umweltstudie der TNL Energie GmbH zu oben genanntem Vorhaben zugrundeliegt, in der Alternativen auf vier Seiten abgehandelt werden. Diese Studie ist somit einseitig und zudem mangelhaft sowie unvollständig.
Genau das beanstandet auch die Stadt Wiesbaden in ihrer Stellungnahme, die folglich allerdings genauso unvollständig ausfallen musste. Die Einwendungen der Fachbehörden werfen wesentliche Fragen auf, die von der Syna nicht beantwortet wurden. Darüber hinaus berücksichtigt die Stellungnahme aber auch nicht alle Gründe, die gegen die Freitrasse sprechen.
Abschließend ist auffällig, dass in der Stellungnahme der Stadt Wiesbaden kaum an irgendeiner Stelle eine klare Aussage für oder wider das geplante Vorhaben getroffen wird, was aufgrund der beschriebenen Mängel allerdings auch nicht verwunderlich ist. Da aber eben keine klare Stellung bezogen wurde und die Ausführungen in weiten Teilen nur unvollständig bleiben konnten, ist die vorliegende Stellungnahme aus Sicht der BiB strenggenommen gar keine.
Weil zusätzlich bis zum 20. September eine Entscheidung getroffen werden musste und somit keine Zeit mehr für Nachbesserungen blieb, war ihr aus Sicht der BiB die Zustimmung zu versagen. Nach diesen Ausführungen folgte keine wesentliche, vor allem keine inhaltliche Diskussion der Ortsbeiratsmitglieder untereinander und der Stellungnahme wurde mit vier zu eins Stimmen zugestimmt.
Einen Tag später jedoch lehnten die Ortsbeiräte von Igstadt, Medenbach, Kloppenheim und Bierstadt die Stellungnahme der Stadt einstimmig ab, beziehungsweise änderten sie in Richtung Erdkabelvariante.
Die BiB hätte sich gewünscht, dass auch die anderen Breckenheimer Ortsbeiratsmitglieder ihrer Argumentation gefolgt wären, zumal nun erst recht zu befürchten ist, dass zumindest die ersten beiden, Breckenheim am nächsten liegenden Masten über Autobahn und ICE-Trasse gebaut werden und der erste Mast nahe der Neumühle als Ausgangspunkt für eine Schneise quer durch den Breckenheimer Wald zur bestehenden Hochspannungsfreileitung in Hofheim-Langenhain genutzt werden könnte.
Entsprechende Überlegungen sind bereits angestellt worden. „Dies wäre eine Katastrophe für unser schönes Dorf“, warnt Borries Thiele. Die Stromversorgung Wiesbadens kann auch über Erdkabel sichergestellt werden und erfolgt ohne nennenswerten Eingriff in das Landschaftsbild.
Bis zum Dienstag, 20. September, haben auch die Breckenheimer:innen die Möglichkeit, Widerspruch gegen die geplante Freitrasse einzulegen. Eine Hilfestellung dafür findet man auf der Website www.successful.de.
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Was: Widerspruch
Unterstützung für den Widerspruch: www.sucessful.de
Symbolfoto