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Mit einer miesen Masche in Petto riefen in den letzten Tagen Kriminelle bei zahlreichen Wiesbadener Bürger:innen an und versuchten, sie durch eine geschickte und skrupellose Gesprächsführung in eine emotionale Extremsituation zu bringen. „Auf diese Art und Weise sollen die Angerufenen derartig geschockt werden, dass ein rationales Denken und Handeln nicht mehr möglich ist und dann in der Folge Wertgegenstände an unbekannte Abholer herausgeben werden“, berichtete Johannes Neumann von der Polizei der Redaktion von Wiesbadenaktuell.
Leider meldete sich am Freitag ein Wiesbadener Senior bei der Polizei und gab an, am Donnerstag derartige Anrufe erhalten und in der Folge mehrere Tausend Euro an einen Abholer übergeben zu haben.
Die "Spielarten" dieser Schockanrufe sind sehr vielfältig, wie Neumann weiter mitteilte. Die Betrüger:innen geben sich als Verwandte oder als Polizeibeamte aus und tischen ihren oftmals älteren Opfern Schreckensszenarien auf. Immer in der Absicht, letztendlich Bargeld und andere Wertgegenstände zu erbeuten. So meldet sich z.B. regelmäßig ein angebliches Enkelkind mit weinerlicher Stimme und schildert einen Unglücksfall, den es verursacht hätte. Nur die Zahlung einer höheren Kaution könne nun verhindern, dass es von der Polizei eingesperrt wird. Im weiteren Gesprächsverlauf meldet sich dann ein angebliche:r Polizeibeamter:in, der den Sachverhalt bestätigt und den genauen Zahlungsablauf vorgibt.
In anderen Fällen meldet sich direkt ein angebliche:r Polizeibeamter:in und spricht von einem schweren Verkehrsunfall, in den ein Familienangehöriger des Angerufenen verwickelt worden sei.
Die angeblichen Behandlungskosten - im oftmals fünfstelligen Bereich - müssten nun umgehend beglichen werden, wofür "die Polizei" jemanden zur Abholung vorbeischicken würde. Dass in diesen Zusammenhängen noch die Vermögenswerte der Senior:innen erfragt werden, ist nicht unüblich.
Gerade die Angst, Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen wird hier auf äußerst niederträchtige Art und Weise ausgenutzt.
Die Polizei appelliert daher an die älteren Mitbürger, bei solchen Anrufen äußerst sensibel zu reagieren und sich nicht zu übereilten Geldübergaben überreden zu lassen. Im Zweifel sollte die Polizei unter der 110 verständigt werden. Darüber hinaus wird in den meisten Fällen eine Rückversicherung bei den tatsächlichen Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen Klarheit bringen.“ Jüngeren Menschen empfehlen wir, sich mit ihren Eltern und Großeltern über diese perfiden Taten auszutauschen und damit für die notwendige Sensibilität zu sorgen“, so Neumann.
In jedem Fall können Sie sich sicher sein, dass die Polizei am Telefon niemals Ihre Vermögenswerte erfragen oder Geld bei Ihnen Zuhause abholen wird.
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