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Die fossilen Energien auf der Erde sind nicht unendlich und werden in den nächsten Jahrzehenten irgendwann erschöpft sein. Zum anderen stoßen diese bei der Verbrennung schädliches CO2 aus, welches Klima und Umwelt zerstört. Deshalb muss eine praktikable und Umweltfreundliche Alternative für den Antrieb von Motoren her.
Seit etlichen Jahren wird bereits an neuen Konzepten Antriebsarten gearbeitet. Elektro- und Wasserstoffmotoren sind die Favoriten und erobern nach und nach den Motorraum von Fahrzeugen.
Da in Wiesbaden immer mehr Personen auf den Bus umsteigen, ESWE Verkehr verzeichnete im letzten Jahr ein Plus von 3,1 Prozent, bedeutet diese, automatisch auch eine stetige Zunahme des Verkehrsaufkommens im Busliniennetz.
Diesen Zuwachs umweltschonend zu gestalten, ist das erklärte Ziel des Projekts „H2Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“, zu dem sich drei führende ÖPNV-Anbieter der Rhein-Main-Region vor Kurzem zusammengeschlossen haben: Dazu gehören die ESWE Verkehrsgesellschaft (Wiesbaden), die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und traffiQ, die städtische Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main.
Am Mittwoch präsentierten die städtischen ÖPNV-Unternehmen in Kooperation mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V. (H2BZ-Initiative Hessen) erstmals der Öffentlichkeit auf dem Betriebshof von ESWE Verkehr in Wiesbaden zwei unterschiedliche Brennstoffzellenbusse.
Neben führenden Repräsentanten der drei beteiligten Projektpartner ESWE Verkehr, MVG und traffiQ war auch Prof. Dr. Birgit Scheppat, Vorstandsmitglied der H2BZ-Initiative Hessen und Leiterin des Wasserstofflabors der Hochschule Rhein-Main in Rüsselsheim, zu Gast und erläuterte die ökologische Herstellung von Wasserstoff. Die Hochschule RheinMain gehört ebenfalls zu den Unterstützern des Projekts.
Mit dem Projekt “H2Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“ haben sich die drei Unternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet neben anderen Verkehrsbetrieben in Europa für die Teilnahme an einer Förderinitiative der Europäischen Union beworben, in deren Rahmen der Einsatz größerer Flotten von Brennstoffzellen-Bussen für den öffentlichen Nahverkehr europaweit demonstriert werden soll. Derartige Busse nutzen Wasserstoff (chemische Formel: H2) als umweltschonenden Energieträger, der von Brennstoffzellen in Strom und über Elektromotoren in Antriebsenergie für das Fahrzeug umgewandelt wird.
Da die Emissionen eines solchen Busses ausschließlich aus völlig unschädlichem Wasserdampf bestehen, und da zudem der Elektroantrieb praktisch keinerlei Geräuschemissionen verursacht, gilt der Einsatz von Brennstoffzellen-Bussen als ein äußerst vielversprechendes Konzept für den klima- und umweltfreundlichen, weil emissionsfreien und ressourcenschonenden Nahverkehr der Zukunft.
„Beispielsweise mit dem Einsatz der stets neuesten Abgasfiltertechnologien stellen wir bei ESWE Ver¬kehr schon seit vielen Jahren unter Beweis, dass der öffentliche Nahverkehr der Motor umweltfreundli¬cher Mobilität sein kann. Das Projekt zum künftigen Einsatz von Brennstoffzellen-Bussen, an dem wir sehr gerne teilnehmen, ist daher für uns ein folgerichtiger nächster Schritt auf unserem konsequent ökologisch ausgerichteten Weg“, so Prof. Dr.-Ing. Hermann Zemlin, Geschäftsführer der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH.
Neben diesen ökologischen Aspekten spricht auch die Praxistauglichkeit von Brennstoffzellen-Bussen für deren künftige Nutzung: Die Busse besitzen eine für den Einsatz im Linienverkehr vollkommen ausreichende Reichweite von gut 300 Kilometern und mehr, sie lassen sich in kurzer Zeit (nur etwa zehn Minuten) betanken, und sie unterliegen im Gegensatz zu reinen Batteriebetrieb-Bussen keinerlei operativen Einschränkungen im Verkehrsalltag.
„Mehr als achtzig Brennstoffzellen-Busse haben in den vergangenen Jahren im Rahmen dutzender Projekte weltweit ihre technische Reife sowie ihre Einsatzfähigkeit und ihre Alltagstauglichkeit für den Linienverkehr bereits erfolgreich nachgewiesen. Unser gemeinsames ‚H2Bus Rhein-Main‘-Projekt kann nun erreichen, dass unsere Region zu Städten wie Hamburg, Köln oder Stuttgart aufschließt, wo sich erste Prototypen von Brennstoffzellen-Bussen bereits seit einigen Jahren ihre Leistungsfähigkeit im täglichen Einsatz bewiesen haben“, erzählt Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH, Mainz.
„Unser Mainzer Energiepark mit seiner weltweit größten 'Power-to-Gas'-Anlage ihrer Art würde im Rahmen des Projekts die Versorgung der Brennstoffzellen-Busse mit 'grünem Wasserstoff‘, der aus sogenanntem Überschussstrom gewonnen wird, ermöglichen. Der weitgehend CO2-frei erzeugte Wasserstoff kann somit nicht nur Busse auf umweltfreundliche Weise antreiben, er hilft auch beim Stabilisieren der elektrischen Netze mit ihrem zunehmenden Anteil an regenerativem Strom. Dies ist ein Meilenstein für das Gelingen der Energiewende“, beschreibt Dr. Tobias Brosze, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Stadtwerke Mainz AG, Mainz die zukunftsorientierte Busflotte im Rhein-Main-Gebiet.
Insgesamt sollen elf Brennstoffzellen-Busse für die drei Städte angeschafft werden, wenn die Bewillig und damit auch die Fördergelder der EU-Initiative kommen. Jeweils vier werden dann Wiesbaden und Mainz und drei Frankfurt eingesetzt.
Diese Antriebsart ist zurzeit noch recht Teuer. Ein Solo-Bus mit Brennstoffzellen kostet knapp eine Million Euro. Im Vergleich beträgt die Anschaffung eines Diese-Busses der aktuelle auf Wiesbadens Straßen unterwegs ist rund 250.000 Euro. Damit ist diese Antriebsart derzeit knapp vier Mal so teuer. Wenn diese Busse mal in Zerrieb gebaut und von mehreren Herstellern angeboten, werden die Preise schnell purzeln.
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Details zum Projekt „H2Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“:
Details zur Thematik „Wasserstoff (H2) als Treibstoff“: