ANZEIGE
Seit diesem Montag konnten die gut 600 Schüler und 62 Lehrer die neuen Räumlichkeiten der Martin-Niemöller-Schule beziehen. Fast vier Jahre musste die Schule auf das Provisorium im Rotaprint-Gebäude in Wiesbaden ausweichen. In den Herbstferien wurde der Umzug in die Bierstadter Straße vollzogen.
Auslöser war eine Brandstiftung eines Schülers, die sich in der Nacht zum 24. Dezember 2007 ereignete. Der 19-jährige wollte mit dem gelegten Feuer seine Schulakte im Verwaltungstrakt vernichten, dabei griffen die Flammen auf weitere Gebäudeteile über und verursachten einen Großbrand. Die Räume waren durch das Feuer unbenutzbar. Bis ins Jahr 2010 zogen sich die Verhandlungen mit der Versicherung hin. Erst danach konnte mit der Sanierung der Räume und der Neuerrichtung des abgebrannten Verwaltungsgebäudes begonnen werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 12,942 Millionen Euro, davon übernimmt die Sparkassen Versicherung 10,6 Millionen Euro.
Schuldezernentin Rose-Lore Scholz und Hochbaudezernentin Sigrid Möricke luden gemeinsam mit der Leiterin der Martin-Niemöller-Schule, Elisabeth Waldorff, zu einem Rundgang durch die Schule ein. Die Sanierungsarbeiten dauerten gut ein Jahr und vier Monate. Die Außenanlage ist noch nicht abschließend fertiggestellt. Diese Arbeiten sollen sich noch bis in den Winter hinziehen. Ein großes Anliegen von Schulleiterin Waldorff ist die Einzäunung des Grundstücks, mit dem künftig Vandalismus und Diebstähle verhindert werden sollen. Bisher ist auch noch keine Videoanlage installiert worden. Dezernentin Scholz ist für eine Überwachung per Video, die jedoch mit der Schulleitung genau abgestimmt werden soll. Auch beim Brandschutz hat sich einiges getan. Die Schule erhält eine flächendeckende Brandmeldeanlage, die voraussichtlich ab 2. November scharf geschaltet wird.
In der Schule wurden auch neue Räume geschaffen. Unter anderem gibt es einen Schülerarbeitsraum, wo sich die Jugendlichen für Recherche-Arbeiten zurückziehen können. In diesen Räumlichkeiten sollen noch Computer aufgestellt werden. Ebenso gibt es nun Arbeitsräume für Lehrer, in denen sich die Lehrkräfte für Vorbereitungen zurückziehen können.
Im Gebäude ist eine Bibliothek untergebracht, wo unter anderem Bücher ausgeliehen werden können. Auch hier gibt es PC-Plätze, eine Besprechungsecke für Schüler, einige Leseplätze und eine Spielecke. Schulleiterin Waldorff berichtet, dass die Bibliothek noch mit mehr Leben gefüllt werden soll. Über den Förderverein der Schule werden für rund 2.000 Euro Spiele und Zeitschriften gekauft.
Die Cafeteria bietet zwei Mal die Woche warmes Essen an, dass von einem Caterer zugeliefert wird. Gut 100 Schüler nehmen das Angebot an. An allen Tagen gibt es kleine Snacks und Getränke zu kaufen. Schüler aus den Leistungskursen übernehmen den Betrieb. Die erzielten Einnahmen aus der Cafeteria werden für Studienfahrten verwendet.
Auch die klassischen Schulräume sind nun auf dem neusten Stand der Technik. Im Hintergrund führen Handwerker die letzten Arbeiten in den Räumen durch. Viele Wände wirken noch sehr eintönig. "Die Gestaltung wird mit der fortgeschrittenen Zeit kommen. Unter anderem werden die Nebengänge von den Schülern noch verschönert", merkte Leiterin Waldorff an. Bei den naturwissenschaftlichen Räumen sind Beamer, Whiteboard und eine große Arbeitsfläche für Experimente vorhanden. Weiterhin gibt es nun vier PC-Unterrichtsräume mit jeweils 16 Arbeitsstationen.
Besonders Stolz ist Schulleiterin Waldorff auf die neue Aula, die auch für Theatervorführungen genutzt werden kann. Neue Bühnenelemente wurden beschafft und ein Regieraum eingerichtet. Weitere Räume wie das Lehrerzimmer, Konferenzzimmer und das Sekretariat sind komplett neu hergerichtet worden. "Die Schule ist ganz schön geworden. Ich finde mich noch nicht überall zurecht. Vieles ist noch neu für uns. Die Gänge und Räume wirken teilweise noch sehr kalt", stellte Schülerin Stefanie (18) fest.
Dezernentin Scholz bedankte sich bei der Schulleitung Waldorff für die laufende Unterstützung und die gute Koordination des Umzugs der letzten Wochen. Auch bei Projektleiter und Architekt Uli Bernstein lobte Scholz die gute Koordination der Bauabschnitte. Ebenso bescheinigte Scholz bei der Hochbaudezernentin Sigrid Möricke und ihrer Vorgängerin Rita Thies und den unterstellten Abteilungen, wie unter anderem das Hochbauamt, eine gute Zusammenarbeit. "Es ist eine tolle Leistung, die sich sehen lassen kann", lobte Dezernentin Möricke. Auch die Vorsitzende des Schulelternbeirats Susanne Teister war auch mit der Zusammenarbeit der Schulleitung und den Ämtern sehr zufrieden.
Weitere Informationen zur Schule unter: www.niemoellerschule.net.