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Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden hat Ende Oktober den Erlass des Hessischen Kultusministeriums zum Schulentwicklungsplan zur Kenntnis genommen. Schuldezernentin Rose-Lore Scholz informierte das Gremium über die Ergebnisse.
Im Sommer 2010 hatte das Stadtparlament dem Schulentwicklungsplan „Allgemeinbildende Schulen – Fortschreibung 2010-2015“ zugestimmt und ihn dem Hessischen Kultusministerium zur Prüfung vorlegt. Mit dem nun vorliegenden Erlass trifft das Ministerium eine Entscheidung über die von Seiten des Schulträgers vorgeschlagenen schulorganisatorischen Änderungen. Das Ministerium stimmt der jahrgangsweisen Aufhebung des Hauptschulzweiges an der Adalbert-Stifter-Schule zu.
Angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen und des Anmeldeverhaltens an den Gymnasien sieht es ein öffentliches Bedürfnis für ein vierzügiges Gymnasium an der Rheinschiene derzeit nicht gegeben. Ebenso lehnt das Ministerium die Umwandlung der Heinrich-von-Kleist-Schule in eine Integrierte Gesamtschule ab. Folglich kann die Wilhelm-Leuschner-Schule nicht auf vier Züge reduziert werden. Es wird auf Grund der Zusammensetzung der Schülerschaft die Umwandlung der Heinrich-von-Kleist-Schule in eine Mittelstufenschule empfohlen, insbesondere da der im Schuljahr 2005/2006 gestartete Modellversuch in hohem Maße deckungsgleich mit dem Konzept der Mittelstufenschule sei. Darüber hinaus wird seitens des Kultusministeriums für die beiden Oberstufengymnasien vorgeschlagen, die Aufnahmekapazitäten weiter zu reduzieren oder eine der beiden Schulen aufzuheben. Derzeit darf jede Schule pro Schuljahr 200 Schülerinnen und Schüler aufnehmen. Bei Vorlage des Schulentwicklungsplans waren es an beiden Standorten zusammen 365, wovon etwa ein Viertel aus den benachbarten Kreisen – insbesondere dem Rheingau-Taunus-Kreis – stammen.
„Aus Sicht des Schuldezernates lässt der Erlass keinen Handlungsspielraum zu. Im Bereich der Integrierten Gesamtschulen können wir keine Zahlen vorlegen, die die Analyse und den Schluss des Hessischen Kultusministeriums widerlegen würden. Selbstverständlich werden wir die Entwicklung der Schülerzahlen an den Gesamtschulen beobachten. Das gilt ebenso für die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien. Das Gymnasium Rheinschiene bleibt weiterhin ein Ziel. Die Zukunft der beiden Oberstufengymnasien wird letztlich eine politische Frage sein. Auch hier müssen wir die Entwicklung der Schülerzahlen weiterhin betrachten“, so die Bewertung von Schuldezernentin Rose-Lore Scholz. „Sollten sich vor dem Jahr 2015 Änderungen der Schullandschaft ergeben, besteht die Möglichkeit einer Teilfortschreibung des Schulentwicklungsplans“, sagte Scholz abschließend.