ANZEIGE
90 Tonnen durch die Innenstadt zu bewegen ist gar nicht so leicht. Aber genau diese Aufgabe galt es zu bewältigen um den neuen 110.000 Volt-Transformator sicher in das ESWE- Umspannwerk in der Helenenstraße zu bringen. Das schwere Betriebsmittel wird als Ersatz für einen alten Transformator installiert, der, seit mittlerweile 45 Jahren eingemauert im Gebäude, seine Versorgungsaufgaben wahrgenommen hat.
Der neue Transformator überträgt eine Leistung von maximal 63.000 kVA und kann damit den Leistungsbedarf des Stadtzentrums komplett abdecken. Aufgrund der technischen Entwicklung sind die elektrischen Verluste des neuen Transformators, die als Wärme verloren gehen, wesentlich geringer als die des alten Trafos, erklärt Haimo Zimmer, Geschäftsführer der ESWE Netz GmbH.
Die Einbringung des Transformators gestaltete sich gegenüber herkömmlichen Schwerlasttransporten komplizierter, da die Zufahrt zur sogenannten „Trafobox“ sich in einem Hinterhof eines Hauses im Westend befindet und dieser Bereich sehr schmal ist. Zudem gibt es kaum Rangiermöglichkeiten. Deshalb wurde der Transformator am Platz der Deutschen Einheit auf einen selbstfahrenden Schwerlasttransporter umgeladen und von dort aus ferngesteuert durch die Helenenstraße vor seinen endgültigen Standplatz gefahren.
Anschließend erfolgte das Einschieben in das Gebäude und die Montage der zum Transport abgenommenen Anbauteile. In den folgenden Wochen werden noch die verschiedenen Anschlüsse für die Leistungsübertragung, die Kühlung sowie die Steuerung und der notwendige Schutz hergestellt, wie die ESWE mitteilt. Wenn alle Verbindungen wiederhergestellt und die abschließenden Überprüfungen bestanden sind, wird der Transformator, wie schon sein Vorgänger, für die nächsten Jahrzehnte eingemauert und in Betrieb genommen. Die aufwändigen Maßnahmen werden so Zimmer, „ohne jegliche Versorgungsunterbrechung durchgeführt.“
Der Austausch ist einer der letzten Bausteine zur Erneuerung des innerstädtischen Umspannwerkes. Nach Abschluss der nachfolgenden Renovierung der Schutz- und Leittechnik im Frühjahr 2012, ist die Versorgung des Wiesbadener Zentrums für die nächsten Jahrzehnte wieder auf dem aktuellen technischen Stand. Die Investitionssumme für den Transformator (650.000 Euro) und die begleitenden Erneuerungsmaßnahmen betragen rund 1,2 Millionen Euro. „Eine solche Investition ist in den aktuellen Zeiten staatlicher Regulierung der zulässigen Netzkosten für Gas- und Stromnetze keine Selbstverständlichkeit mehr. ESWE fühlt sich jedoch der Sicherheit der Wiesbadener Stromversorgung verpflichtet und investiert deshalb verstärkt in die Erneuerung der Stromversorgungsanlagen“, betont Zimmer.
Weitere Stichpunkte zum Umspannwerk Helenenstraße:
1956: Ersterrichtung als reines 20-kV-Umspannwerk
1966: Erweiterung zu einem 110-kV-Umspannwerk
2008: Kompletterneuerung der 20-kV-Schaltanlage
Höchstlast UW Helenenstraße
1967: 31 MW
2010: 50 MW