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Starkes Verkehrsaufkommen zwang die Fahrer auf der rechten Spur der A3 in Richtung Köln am frühen Mittag zum abbremsen. Gegen 12:05 Uhr, übersah das der 50-jährige Fahrer eines Sattelzugs, mit 40 Tonnen Papier an Bord. Ungebremst fuhr er auf den vorausfahrenden Sattelschepper, eines 51-jährigen Kraftfahrers aus Lettland, auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mann bis zum Becken in der Fahrerkabine eingeklemmt. Die eintreffenden Hilfskräfte sperrten die Autobahn, 500 Meter vor der Ausfahrt Niedernhausen, vollständig ab und forderten umgehend schweres Gerät an, um den Mann aus Litauen aus der zerstörten Fahrerkabine zu befreien.
Durch die starke Verformung der Karosserie dauerte es fast eine Stunde, bis der Fahrer befreit werden konnte. Dabei setzte die Feuerwehr gleich mehrere Rettungszylinder ein. Laut Torsten Haag, von der Feuerwehr Wiesbaden, sind die modernen Fahrzeuge Fluch und Segen. Das schwere Material verformt sich nur bei einem extremen Aufprall und schützt die Fahrer bestmöglich. Ist die Fahrgastzelle jedoch erst einmal deformiert, setzt sich das Material auch den Rettungswerkzeug entgegen. Deshalb dauerte es länger als üblich, den Mann zu befreien. Gegen 13:00 Uhr wurde er durch die Rettungskräfte geborgen und schwer verletzt in ein in die HELIOS Dr. Horst Schmitd Kliniken nach Wiesbaden gebracht.
Der Fahrer des vorderen Lkw, wurde mittelschwer verletzt und nach der Erstversorgung ebenfalls in ein Wiesbadender Krankenhaus gebracht.
Ein großes Lob sprach Thorsten Haag an die unbeteiligten Fahrer aus, bis auf kleinere Ausnahmen klappte das erzeugen der Rettungsgasse reibungslos und trug so zur raschen Versorgung der Verletzten bei.
In Folge des Unfalls verteilte sich der Kraftstoff aus dem geborstenen Tank des aufgefahrenen Sattelschleppers auf den Fahrbahnen. Die Feuerwehrkräfte streuten die betroffenen Fahrbahnbereiche ab. Für die Reinigung werden Fahrzeuge der Autobahnmeisterei eingestzt. Dies wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da bei der Bergung der Lkw weiterer Kraftstoff auf die Fahrbahn gelaufen ist.
Die Sperrung des mittleren und rechten fahrstreifen dauert noch weiter an. Durch Autofahrer die versuchen den Stau zu umfahren, kommt es auf den umliegenden Landstraßen ebenfalls zu starken Behinderungen.
Der linke Fahrstreifen wurde bereits gegen 13:40 Uhr wieder freigegeben. Die Bergung der beiden Lastwagen dauert noch an. Aktuell beträgt die Staulänge bereits über 20 Kilometer.
Für den Einsatz wurden neben der Berufsfeuerwehr Wiesbaden auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Medenbach und Auringen alarmiert. Die Einsatzleitung schätzt den entstandenen Schaden auf 200.000 Euro.
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Fotos: Daniel Becker