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Die Länder machen Druck auf den Bund. Sie fordern eine schnelle Rechtsgrundlage für weitergehende Schutzvorgaben bei einer neuen Corona-Welle im Herbst. Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen verlangen vor den zweitägigen Beratungen der Gesundheitsminister ab diesem Mittwoch (22. Juni) in Magdeburg, noch vor der Sommerpause eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorzulegen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Kritik am Vorgehen der Bundesregierung bei der Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes zurückgewiesen. Es gebe mit den Ländern die Vereinbarung, dass zunächst eine Experteneinschätzung zur Wirksamkeit der bisherigen Corona-Maßnahmen abgewartet werde, sagte Scholz am Dienstag in Berlin. Dann werde der Bund „einen Aufschlag für die Novelle des Gesetzes machen" und dies mit den Ländern diskutieren. Er gehe davon aus, dass die Debatte darüber dieses Mal „ganz unaufgeregt" verlaufen werde, so Scholz.
Die Novelle werde auch „so schnell fertig sein, dass die Gesetze am 23. September alle längst beschlossen sind, wenn die gegenwärtigen gesetzlichen Regeln auslaufen". Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte vergangene Woche angekündigt, er wolle noch vor der Sommerpause Eckpunkte für das künftige Infektionsschutzgesetz vorlegen.
Die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in der Bundesrepublik ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf 27.454.225 (Stand 22. Juni, 18:30 Uhr) gestiegen. Die Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 119.232 Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder von den Betroffenen auch nicht eindeutig bemerkt werden.
Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei etwa 26.306.700. Das sind rund 53.300 mehr als am Dienstag.
Insgesamt sind in Deutschland im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion bis Mittwochabend 140.462 Menschen gestorben. Es gab 104 neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.
Die Daten aus der Sterbefallerfassung belegen, wie gut die Corona-Schutzimpfung wirkt. Obwohl sich im Herbst und diesen Winter 2021/2022 bisher sehr viel mehr Menschen infiziert haben als im Jahr 2020, sind deutlich weniger Todesfälle zu beklagen.
Wenn man die Zahl der Genesenen und der Verstorbenen von der Zahl der positiv auf Covid-19 Getesteten abzieht, so ergeben sich die aktiven Fälle - also die Zahl der Personen, die aktuell an der Infektion leiden. Diese liegt bei rund 1.007.063.
Zahlen aus Deutschland im Überblick:
Das RKI veröffentlicht jeden Donnerstag die aktuellen Teststatistiken aller durchgeführten PCR-Testungen in Deutschland.
Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geschätzten Ansteckungsraten (Reproduktionszahl R) signalisieren aktuell nur eine minimale Dynamik bei der Virus-Ausbreitung in Deutschland.
Die einfache Ansteckungsrate (4-Tage-R) liegt am Mittwoch (22. Juni) bei 1,01 (+ 0,07). In der Logik der Virologen bedeutet ein R-Niveau von 101 dass 100 Infizierte im Schnitt 101 weitere Menschen anstecken.
Das RKI hat Mitte Mai 2021 eine ergänzende Kennzahl veröffentlicht. Dieser sogenannte 7-Tage-R-Wert ist robuster gegen kurzfristige Ausschläge. Dabei handelt es sich um einen nach ähnlicher Methode und anhand derselben Datengrundlage ermittelten Schätzwert, der sich allerdings im Unterschied zum Vorgänger auf Fallzahlen aus einem längeren Zeitraum stützt.
Das neue R sei daher, heißt es, weniger anfällig für tagesaktuelle Schwankungen. Tatsächlich fallen die Bewegungen beim 7-Tage-R etwas moderater aus. Dieser neue Indikator zur Ansteckungsrate liegt laut RKI bei 1,04 (Stand: 22. Juni/ + 0,04). Damit liegt aktuell wieder nur eine der beiden der Kennziffern zur Ansteckungsrate unter der kritischen Marke von 1,0.
Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in Hessen ist in den letzten 24 Stunden um 11.128 Fälle gestiegen. Es gab acht neue Todesfälle im gleichen Zeitraum. Damit steigt die Zahl auf 10.297 Menschen, die in Hessen an oder mit Covid-19 verstorben sind.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Hessen insgesamt 1.971.155 Ansteckungen mit dem neuartigen und gefährlichen Lungenvirus gezählt.
Das RKI geht für Hessen davon aus, dass etwa 93 % der Corona-Patienten als genesen gelten. Das sind circa 1.844.200 Personen. Somit ist die Zahl der Infizierten auf rund 116.665 Personen gestiegen.
Zahlen aus Hessen im Überblick:
Auf Grundlage des seit dem 16. September geltenden aktualisierten Hessischen Eskalationskonzepts befindet sich Wiesbaden hessenweit in Stufe 1.
Belegte Intensivbetten in Hessen 77, mit 69 gesicherter Corona-Infektion und acht Verdachtsfall. Damit liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 3,81 (Stand 22. Juni RKI).
Gleich eine ganze Reihe an neuen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat das Gesundheitsamt registriert. Am vergangenen Freitag (17. Juni) sind gleich zwei Wiesbadener verstorben. Bei dem ersten handelt es sich um einen 45 Jahre alten Mann, der nicht geimpft war, allerdings an Vorerkrankungen litt. Der zweite Fall: Ein 83 Jahre alter Senior, der verschiedene Erkrankungen hatte. Über sein Impfstatus ist nichts bekannt. Er sowie der 45-Jährige lagen in einer Wiesbadener Klinik.
Am Montag (20. Juni) erlag ein 52-Jähriger in einem Krankenhaus seiner Covid-Infektion. Über Vorerkrankungen und Impfstatus ist nichts bekannt. Ebenfalls in einer Wiesbadener Klinik verstarb einen Tag später ein am Dienstag (21. Juni) ein 87 Jahre alter Mann er war geimpft und hatte Vorerkrankungen.
Bei den nächsten drei Fällen handelt es sich um Nachmeldungen, die erst am Mittwoch beim Gesundheitsamt eingegangen sind. So ist am 2. Februar diesen Jahres ein 76-jähriger Mann nach der SARS-CoV-2-Erkrankung in einer Klinik verstorben. Der Senior hatte Vorerkrankungen, ob er geimpft war, ist unbekannt.
Am 30. April verstarb ebenfalls in einem Krankenhaus ein 91 Jahre alter Mann. Dieser war geimpft und hatte Vorerkrankungen.
Eine 100 Jahre alte Frau erlag dem Virus am 4. Mai in einer Wiesbadener Klinik. Sie war geimpft und hatte Vorerkrankungen.
Die Anzahl der Menschen in Wiesbaden, die in Verbindung mit dem Coronavirus starben, erhöhte sich damit auf 434.
In Wiesbaden haben sich binnen 24 Stunden weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der laborbestätigten Neuinfektionen ist um 445 neue Fälle gestiegen. Damit liegt die Gesamtzahl der Covid-19-Erkrankten seit Beginn der Zählung in Wiesbaden bei 92.212 (Stand Mittwoch, 22. Juni, 15:00 Uhr).
Laut RKI können 90.436 von ihnen als genesen betrachtet werden. Das sind 278 Personen mehr als noch am Dienstag.
Wie das Gesundheitsamt weiter mitteilte, sind in den letzten sieben Tagen 2.134 Neuinfizierte hinzugekommen.
Nach dieser Rechnung sind aktuell 1.342 Personen mit dem Virus infiziert und befinden sich entweder in häuslicher Quarantäne oder klinischer Behandlung.
Aufgrund von Prozessumstellungen in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt erfolgt eine Priorisierung und Risikoabwägung der Quarantäneanrufe derzeit im Einzelfall.
Nach dem Auslaufen der "Bundes-Notbremse" Ende Juni gelten wieder allein die Regeln des Landes.
Aufgrund der Art und Weise, wie das Gesundheitsamt Wiesbaden und RKI die 7-Tage-Inzidenz berechnen, sind die Werte in der Stadt zum Teil höher als die, die das Robert-Koch-Institut angibt.
7-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut:
Zahlen aus Wiesbaden im Überblick:
Diese Zahlen des Gesundheitsamtes Wiesbaden geben das aktuelle Infektionsgeschehen in der hessischen Landeshauptstadt wieder.
Bei einer Einwohnerzahl von 291.109 in Wiesbaden und einer Obergrenze von 50 Neuinfektionen per 100.000 Einwohner in einer Woche, ergibt sich die Obergrenze von 146 Neu-Infizierten innerhalb von sieben Tagen.
Die Zuwachsrate der Laboreingänge von Dienstag auf Mittwoch (21./ 22. Juni) liegt bei 0,48 %. Die Zuwachsrate von vergangener Woche zu Mittwoch liegt bei 2,37 %.
Das 7-Tage-R liegt bei 1,06 wenn man davon ausgeht, dass das Auftreten der Infektion der Personen in Ermittlung nicht länger als vier Tage zurück liegt.
Im Kampf gegen die derzeitige massive Ausbreitung des Coronavirus, hat das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden weitere schärfere Regeln festgelegt.
Am besten schützen Sie sich vor einer Corona-Infektion, indem Sie:
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in die Praxis Ihres Hausarztes, sondern rufen Sie dort vorher an. So vermeiden Sie, möglicherweise andere Patienten im Wartezimmer anzustecken.
Bis dahin bleiben die allgemeinen Hygieneregeln, das Abstandsgebot von 1,5 Meter und die möglichst rasche Isolierung von Virus-Trägern der einzige Schutz vor einer unkontrollierten Ansteckungswelle. Diese Maßnahmen zeigen klar Wirkung.
Die hessenweite Hotline für Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus ist täglich von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Nummer 0800 / 5554666 erreichbar. Dort werden unter anderem Fragen zu Gesundheit und Quarantäne beantwortet.
Für weitere Fragen, Anliegen und Informationen zum Coronavirus erreichen Sie das hessische Ministerium für Soziales montags bis donnerstags von 8:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr.
Anrufer aus dem Ausland wählen bitte die +49 611 / 32111000
Sie können auch Ihre Fragen per E-Mail schicken: buergertelefon(at)stk.hessen.de.
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Foto: Wiesbadenaktuell bearbeitet, Grafik Land Hessen