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Die Feuerwehr Wiesbaden zieht am frühen Neujahrsmorgen eine erste Bilanz vom 31. Dezember und der Silvesternacht. Ingesamt war es eine herausfordernde Silvesternacht für Feuerwehr und Rettungsdienst in Wiesbaden.
Zwischen 7:30 Uhr am 31. Dezember 2024 und 4:00 Uhr am Neujahrstag 2025 wurden die Einsatzkräfte zu insgesamt 284 Einsätzen alarmiert. Bereits tagsüber waren Feuerwehr und Rettungsdienst sehr gefordert. Regelmäßig mussten Rettungswachen nachbesetzt werden und nicht dringliche Einsätze zurückgestellt werden.
Die Vielzahl der ausgelösten Einsätze sind überwiegend durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk zuzurechnen, wie die Feuerwehr mitteilt.
Zu ingesamt 40 Brandeinsätze rückte die Feuerwehr aus. Neben kleineren Bränden von Feuerwerksbatterien, Mülltonnen und Balkonbränden musste die Feuerwehr auch einen größeren Wohnungsbrand in der Kronprinzenstraße bekämpfen.
Das Feuer in der Wiesbadener Innenstadt brach im fünften Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses aus. Als die Einsatzkräfte kurz nach dem Jahreswechsel eintrafen, schlugen Flammen aus dem Fenster. Mehrere Trupps unter Atemschutz bekämpften den Brand im Innen- und Außenangriff. Zwei Drehleitern wurden eingesetzt. Im weiteren Verlauf wurde die Dachhaut geöffnet, um mögliche Glutnester zu lokalisieren und abzulöschen. Alle Bewohner des Hauses konnten rechtzeitig evakuiert werden. Als Brandursache wird durch die Polizei ermittelt. Die Schadenshöhe wird auf über 100.000 Euro geschätzt.
In Dotzheim brannte es kurz nach Mitternacht auf einer Terrasse, noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr schlug das Feuer auf die Wohnung über. Das Feuer konnte schnell bekämpft werden, durch Nachlöscharbeiten und Belüftungsmaßnahmen war die Feuerwehr jedoch noch einige Zeit gebunden. Die Wohnung ist nicht mehr bewohnbar. Die genaue Schadenshöhe steht zurzeit noch nicht fest.
Weiterhin brannte es gegen 2:15 Uhr am Sedanplatz in einem Hinterhof. Hier standen mehrere Mülltonnen und Pavillons in Flammen und das Feuer drohte auf das Gebäude überzugreifen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte dies jedoch verhindert werden.
Ferner lösten einige Brandmeldeanlagen durch den Eintrag von Feuerwerksrauch ins Gebäude aus. Hier musste die Feuerwehr nicht tätig werden.
Aufgrund der Vielzahl von Löschzugeinsätzen wurde kurz nach Mitternacht ein Vollalarm der Einsatzleitdienste ausgelöst. In der Folge konnten weitere Führungsdienste zur Unterstützung eingesetzt werden.
14 Hilfeleistungseinsätze wurden durchgeführt. Hierbei handelte es sich überwiegend um technische Hilfeleistungen, wie das Öffnen verschlossener Türen, sowie Tragehilfen für den Rettungsdienst und Verkehrsunfällen.
Die Rettungsdienste waren den ganzen Tag und in der Silvesternacht ebenfalls stark gefordert. Neben dem üblichen Tagesgeschäft mussten auch zahlreiche kleinere Verletzungen durch Feuerwerkskörper bewältigt werden. Bei einem Verkehrsunfall auf der A66 kurz vor dem Wiesbadener Kreuz kurz vor Mitternacht wurden insgesamt sieben Personen verletzt und in die Klinik transportiert.
Bereits im Vorfeld war für den Jahreswechsel ein besonderes Einsatzkonzept erstellt worden. Unter anderem wurde die Wachstärke erhöht und die Zentrale Leitstelle personell verstärkt, um dem erhöhten Notrufaufkommen und gestiegenen Koordinationsaufwand gerecht zu werden. Eine zusätzliche Drehleiter war im Dienst.
Sieben Freiwillige Feuerwehren stellten ehrenamtlich die Einsatzbereitschaft in ihren Feuerwehrhäusern sicher. Insgesamt waren 13 Freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Außerdem standen in den Nachtstunden zwei zusätzliche Rettungswagen zur Verfügung, ein dritter Rettungswagen wurde durch das DRK Erbenheim ehrenamtlich besetzt.
Die Feuerwehr Wiesbaden appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, beim Umgang mit Feuerwerk auch künftig äußerste Vorsicht walten zu lassen und die entsprechenden Sicherheitshinweise zu beachten. Nur so können schwere Verletzungen und größere Schäden vermieden werden, wie die Feuerwehr abschließend mitteilt.
Fotos: Feuerwehr Wiesbaden