ANZEIGE
Pünktlich um 19:30 Uhr am Freitagabend maschierte der Elferrat mit der Juniorengarde des Tanzcorps Rot-Weisse Funken Frickhofen ein, die unter anderem zum irischen Klassiker “Whiskey in the jar” als erster Programmpunkt die große Fremdensitzung eröffneten.
Danach berichtete der “Auringer Bub” alias Ehrenvorsitzender Kurt “Kurti“ Lehmann über Missstände und Highlights des vergangenen Jahres. Über die Bundeswehr hieß es beispielsweise „...die Flinten-Uschi macht die Truppe, demnächst zu einer Krabbelgruppe”.
Nach einer Schunkelrunde mit der Gruppe “Deja Vu”, die den ganzen Abend durchs Programm führte, wurde es dunkel im Saal und nur Schwarzlicht beleuchtete die tanzenden Skelette auf der Bühne. Die “Süssgespitzten” aus Naurod führten unter dem Motto “Geisterbahn” schaurig-schöne Tänze in phantasievollen Kostümen zu Songs von „Frankenstein“, „Thriller“, „Ghostbusters“, „Monsta“ und zum „Time Warp“ auf.
Mit einer Zugabe aus dem “Little Shop of Horror” bedankten sich die 15 Akteure beim tosenden Publikum.
Als Robin Hood und Marie-Ann strapazierten dann die Söhne von “Dabbes und Flappes”, Thomas Baum und Sitzungspräsident Markus Lehmann die Lachmuskeln der Närrinnen und Narrhalesen. Das bereits in Mainz mit dem Jokus ausgezeichnete Auringer Duo begeisterte mit Berichten aus dem Sherwoodforest und ihrer Robin-Hood-Parade, bei der Lieder wie “Atemlos durch den Wald” zum Besten gegeben wurden.
Als schwarz-weisse Noten unter dem Titel "Musikfieber" eroberten dann über 30 Rot-Weisse Funken des Tanzcorps Frickhofen die Bühne und entführten das Publikum zu einer Reise durch die Welt der Musik. Wer nicht dabei war, dem sei an dieser Stelle verraten, das dieser Auftritt des mehrfachen deutschen Meisters im Februar noch bei mehreren Fernsehübertragungen des hr zum Besten gegeben wird.
Mit “Oh lala, willst Du eine Pizza” kündigte sich ein alter bekannter an. Ciro, der Pizzabäcker aus Offenbach berichtete vom Besuch seines ganzen Heimatortes im Land des aktuellen Fußballweltmeisters und bei der bunten Narrenschar blieb kein Auge trocken. Als der mit dem “Witzbold der Nation” ausgezeichnete Italiener zum Abschluss noch seinen Song “Ciro, Ciro, Ciro mach Amore mit mir” darbot, hielt es keinen mehr auf den Stühlen und der ganze Saal sang lauthals mit.
Nach einer 15-minütigen geplanten Pause wurde es literarisch. Bestseller Autor Tim Wälzer (Martin Heininger) hatte sich angekündigt und erklärte, wie man mit der Wodka-Diät ruckzuck drei Tage in einer Woche verlieren kann. Mit seinem aus dem Publikum gesuchten Partner Christian Schier begeisterten die zwei Karnevalisten des Gonsenheimer Karnevalvereins mit Geschichten vom Eisfischen und dem harten Leben der Finthner und Wiesbadener. „Und wenn Du nicht mehr weiter weißt, wird ein Liedchen eingespeist”.
Um eventuell entstehender Müdigkeit zu später Stunde entgegen zu wirken heizten die Auringer Buben den anwesenden in der Halle noch einmal richtig ein. Bei Liedern wie “Sitze, stehe, Rucky-Zucky, Hände zum Himmel, mach mer’s heut aach” wurde gemeinsam geschunkelt, gesungen und gefeiert.
Als Sissi, Kaiserin von Österreich nahm Joe Mauer, der Sitzungspräsident der Sonnenberger Käutzcher, Dies und Das auf die Schippe. Ob beim Tanz des Wiener Walzers mit Dieter Baum wirklich nur der Schlüsselbund in der Hosentasche störte lassen wir mal dahingestellt.
Zu einer orientalischen Reise in das Morgenland verführten dann die “Haremsdamen” des Männerballetts “Auringer Springböck”. Ob “Café Orintal“, “die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe“ oder „Dirty talk“, gekonnt brachten die Herren ihre stattlichen Körper in Wallung und eine Zugabe durfte natürlich auch hier nicht fehlen.
Nochmals heftig strapaziert wurden die Lachmuskeln dann durch Hiltrud und Karl-Heinz, die unter dem Namen "Babbel net" aus dem Leben eines Ehepaars in den 60igern berichteten. Kennengelernt haben sich die beiden auf einem Maskenball und zu spät hatte Karl-Heinz begriffen, „dass die gar net maskiert is".
Im Anschluss sangen die “Singenden Kellermeister” aus Mainz-Kastel, die ebenfalls nicht ohne eine gesangliche Zugabe von der Bühne entlassen wurden.
Mit einem sensationellen Auftritt setzten “De Hoppemötzjer” der Kölner Narrengilde um Viertel vor Eins der Sitzung das Sahnehäubchen auf. Zu Kölner Klassikern flogen Funkemariechen durch die Luft und die 38 extra aus Köln angereisten Akteure wirbelten Kreuz und Quer über die Bühne. Nach einem halbstündigen Auftritt der Superlative war es dann gegen 1:30 Uhr Sitzungspräsident Markus Lehmann, der für ein letztes “Ui jui jui - au auau” im immer noch proppevollen Saal sorgte. Anstatt wie geplant die Rheinländer mit den Worten „Wir verabschieden Euch mit einem dreifach donnernden Helau” zu verabschieden rutschte ihm der Freud'sche Versprecher: „Wir verabscheuen Euch” über die Lippen und letztmalig hielten sich viele noch einmal den Bauch vor Lachen.
Alles in allem war es eine tolle, bunt gemischte Sitzung, bei der sich noch viele bis nach 3:00 Uhr an der Sektbar vergnügten. Und wer sich im nächsten Jahr das Spektakel nicht entgehen lassen möchte, sollte sich schon mal den 22. Januar 2016 im Kalender eintragen.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de